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Freitag, 20. Oktober 2017 Ford: Längst nicht mehr nur Autobauer

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IAA-Rundgang der Kanzlerin (v.r.): Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölner Ford-Werke, erläutert Angela Merkel und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier das Car- und Bikesharingangebot.  Foto: Auto-Medienportal.Net/FordIAA-Rundgang der Kanzlerin (v.r.): Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölner Ford-Werke, erläutert Angela Merkel und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier das Car- und Bikesharingangebot. Foto: Auto-Medienportal.Net/Ford

„Wir haben eine Menge getan“, sagt Wolfgang Kopplin, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung und verantwortlich für den Bereich Marketing und Verkauf der Ford-Werke in Köln mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre. Danach fügte er jetzt während seiner Herbst-Pressekonferenz in Düsseldorf hinzu: „Wir haben auch eine Menge erreicht.“

In der Tat. 2012 verbuchte Ford einen deutschen Marktanteil von 6,8 Prozent, mittlerweile liegen die Kölner bei 7,5 Prozent. Von Januar bis September dieses Jahres brachten sie mehr als 183 000 Personenwagen unter die Leute und über 34 000 Nutzfahrzeuge. „Mehr als jedes achte in Deutschland neu zugelassene leichte Nutzfahrzeug trägt heute den Schriftzug von Ford“, freut sich Kopplin. Dass sich diese Zahlen auch in Heller und Pfennig niederschlagen werden, lässt ein Blick auf 2016 vermuten: In Europa verdiente Ford damals vor Steuern 1,2 Milliarden Dollar (ca. eine Milliarde Euro) – eine Vervierfachung im Vergleich zum Vorjahr.

 

Damit dieser Trend anhält, soll in den kommenden Jahren viel passieren. „Ford bekennt sich klar zum Standort Deutschland als europäischer Hauptstützpunkt des Unternehmens“, betonte Steven Armstrong, Group Vice President Europe, Middle East and Africa, Ford of Europe, kürzlich. „In Deutschland beschäftigen wir über 25 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mehr als in jedem anderen Land Europas. Die Standorte in Köln und Saarlouis sind jeweils europäische Stammwerke für den Ford Focus, Fiesta, C-Max und Grand C-Max. Hinzu kommt das Design- und Entwicklungszentrum in Köln, in dem zahlreiche Ford-Modelle für den globalen Markt entstehen, sowie das Ford-Forschungszentrum Aachen. Hier entwickeln unsere Experten innovative Technologien für die Mobilität von morgen.“

Hinzu kommt eine Modelloffensive, die bereits im Juli mit der Markteinführung des neuen Fiesta begann. Noch in diesem Jahr soll der Verkauf des umfassend überarbeiteten Ford Ecosport beginnen, der sowohl mit Front- als auch mit Allradantrieb und einer Reihe neuer Fahrerassistenzsystemen zu bestellen ist. Als kleinstes Allradfahrzeug von Ford tritt das B-Segment-SUV in Kombination mit dem neu entwickelten Ecoblue-Turbodiesel-Motor an. Es ist das erste Mal, dass Ford dieses Aggregat für eine Pkw-Baureihe anbietet. Der Vierzylinder mit 1,5 Litern Hubraum leistet 92 kW / 125 PS und soll mit optimierten CO2-Emissionen aufwarten.

2018 kommt der neue Mustang nach Europa – mit optionalem „MagneRide“-Dämpfersystem, fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen, auf Wunsch lieferbarer Zehn-Gang-Automatik und einem bis zu 330 kW / 450 PS starken V8-Motor. Damit soll er sich als der am schnellsten beschleunigende Mustang in die mehr als 50-jährige Geschichte dieser Baureihe eintragen. Auf Wunsch ist auch ein volldigitaler LCD-Instrumententräger mit zwölf Zoll großem Display an Bord. In der Mitte des kommenden Jahres soll dann die nächste Generation des Focus erscheinen. Dafür investiert Ford zurzeit in seinem Werk Saarlouis 600 Millionen Euro.

Wie es in der Automobilproduktion inzwischen gang und gäbe ist, blickt auch Ford über den Tellerrand hinaus. „Die Zeiten ändern sich“, sagt Wolfgang Kopplin. „Wir entwickeln uns mit Riesenschritten von einem reinen Automobilhersteller hin zu einem Automobil- und Mobilitätsdienstleister weiter.“ Carsharing- und Bikesharing spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Mit der Deutschen Bahn ist das Unternehmen bereits seit vier Jahren aktiv und baut dieses Angebot weiter aus. Regional kooperiert auf diesem Gebiet Ford mit der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe AG sowie dem Busunternehmen Wupsi GmbH mit Firmensitz in Leverkusen. Ganz neu ist das Angebot im Bikesharing. Seit Mitte Oktober stehen in Köln und Düsseldorf 3200 Fahhräder zur Verfügung, die jeder, der auf sein Smartphone die App „FordPass“ heruntergeladen hat, nutzen kann. Die Jahresgebühr von drei Euro übernimmt Ford, beim Mieten des Rades werden pro halbe Stunde 50 Cent fällig, maximal zwölf Euro pro Tag. Zudem verschenkt Ford an seine Kunden 100 000 einjährige Mitgliedschaften von „Call a bike“.

Überhaupt entwickelt sich die App Ford Pass immer mehr zu einer Art „Sesam öffne Dich“ für Ford-Fahrer. Sie haben damit nicht nur Zugriff auf die beiden erwähnten Sharing-Angebote.

Ein ganz besonderes Fahrzeug, das in ferner Zukunft den Namen Ford tragen könnte, führte das Unternehmen jetzt auf seiner Herbst-Pressekonferenz vor. Das pfiffige Ergebnis eines weltweiten, unternehmensinternen Ideenwettbewerbs ist eine elektrisch betriebene kleine Plattform mit Rädern, die in jede Reserverad-Mulde eines Kleinwagens passt und schwere Lasten transportieren kann. Sie folgt ihrem Besitzer oder ihrer Besitzerin per Smartphone-Befehl via Ford Pass beladen oder unbeladen wie ein gut erzogener Hund und lässt sich sogar für gehfaule Menschen wie ein Segway ohne Lenkstange zweckentfremden. (ampnet/hrr)

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