Die schwachen Aussichten auf den europäischen Automobilmärkten kompensieren die Wolfsburger durch ihre internationale Präsenz und mit besonders guten Geschäften in den USA und China. In den ersten drei Monaten verkauften die Marken des Hauses weltweit erstmals mehr als 2,2 Millionen Fahrzeuge und toppten damit das Vorjahresergebnis um gut elf Prozent. Seinen weltweiten Marktanteil baute der Konzern von 11,9 auf jetzt 12,2 Prozent aus. Der Umsatz in den ersten drei Monaten legte um mehr als ein Viertel (26,3 %) auf 47,3 (37,5) Milliarden Euro zu; die Umsatzrendite lag bei 6,8 (7,8) Prozent. Die geringere Marge erklärt das Unternehmen im Wesentlichen mit den Belastungen aus den Abschreibungen auf die Kaufpreisallokationen für MAN und die Porsche Holding Salzburg.
Selbstvertrauen trotz Unwägbarkeiten Für das Jahr 2012 zeigt sich Europas größter Automobilhersteller trotz der konjunkturellen Unwägbarkeiten zuversichtlich. Das Autojahr 2012 werde dem Konzern sicherlich viel abverlangen, sagte Winterkorn. „Dennoch bin ich überzeugt: Der Volkswagen-Konzern kann mit Selbstvertrauen in die kommenden Monate gehen.“ Ein Grund: In diesem Jahr kommen konzernweit mehr als 40 neue Modelle, Nachfolger und Produktaufwertungen auf den Markt. Darunter Fahrzeuge wie der neue Audi A3. „Wir rechnen deshalb unverändert damit, unsere Auslieferungen an Kunden gegenüber dem Vorjahr zu steigern“, so er Konzernchef.
Marken und Geschäftsfelder Die Marke Volkswagen Pkw setzte weltweit 1,2 (1,1) Millionen Fahrzeuge ab (+9,3 %) und verbesserte das operative Ergebnis trotz Vorleistungen für den Modularen Querbaukasten um 5,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Audi steigerte seinen Gewinn immerhin um 26,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro; verkauft wurden weltweit 340.000 Fahrzeuge. Weitere 77.000 Audi-Fahrzeuge setzte das chinesische Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen ab. Bei Skoda verbuchte man ein Ergebnis-Plus von 11,8 Prozent bzw. 209 Millionen Euro; verkauft wurden 206.000 (+13,9 %). Seinen Absatz steigern konnte auch Seat mit weltweit 99.000 Verkäufen (+6,7 %), wobei auf dem unverändert rückläufigen spanischen Pkw-Markt die Nachfrage nach Fahrzeugen erneut hinter den Vorjahreszahlen zurückblieb. Gestiegene Fixkosten und Verkaufshilfen erhöhten den operativen Verlust um 17 Millionen Euro auf 29 Millionen Euro. Luxushersteller Bentley setzte rund 2.000 Fahrzeuge ab und steigerte sein Ergebnis um 40 Millionen auf 15 Millionen Euro.
Volkswagen Nutzfahrzeuge steigerte seinen Absatz um 9,8 Prozent auf 119.000 Einheiten; das Ergebnis wuchs um 34,1 Prozent auf 124 Millionen Euro. Beim schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania knickte der Verkauf mit 16.000 (Vorjahr: 19.000) Fahrzeugen um 14,8 Prozent ein. Verantwortlich ist dafür vor allem die rückläufige Nachfrage in Europa und im Bereich der „übrigen Märkte“. Operatives Ergebnis: 262 Millionen Euro (minus 115 Millionen Euro). MAN setzte im ersten Quartal 35.000 Nutzfahrzeuge ab (Ergebnis: 223 Millionen Euro).
Die Finanzdienstleistungen Volkswagen Finanzdienstleistungen erwirtschaftete von Januar bis März ein Operatives Ergebnis in Höhe von 311 Millionen EUR. Damit wurde der Vorjahreswert volumen- und währungsbedingt um 25 Millionen EUR übertroffen.
Finanzielle Stärke als Basis Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch fasste die Entwicklung der ersten drei Monate als „erfreulich“ zusammen. „Angesichts des weiterhin schwierigen Umfelds können wir mit der guten Leistung des Konzerns zufrieden sein.“ Basis für weiteres gesundes Wachstum blieben die „finanzielle Stärke und Solidität“. (Auto-Reporter.NET/arie)
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