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Donnerstag, 3. März 2011 Formel 1: „Wir werden spannende Rennen sehen“

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Sauber F1 Team Pilot Kamui Kobayashi blickt im Interview zurück und nach vorn. Foto: Auto-Reporter.NETSauber F1 Team Pilot Kamui Kobayashi blickt im Interview zurück und nach vorn. Foto: Auto-Reporter.NET

Ein Test steht noch aus, dann geht die FIA Formel-1-Weltmeisterschaft 2011 im australischen Melbourne am 27. März endlich los. Sauber F1 Team Pilot Kamui Kobayashi blickt zurück und nach vorn, der 24-jährige Japaner spricht über Reifen, Regeln und Rollen.

 

?: Sind Sie bereits alle Sorten und Mischungen der Pirelli-Reifen gefahren?

Kamui Kobayashi: „Ja, ich war mit allem unterwegs, was bislang verfügbar war. Auch mit Regenreifen, wobei dafür die Bedingungen nicht ideal waren. Die Strecke war nicht nass genug. Normalerweise hätte ich Intermediates gewählt, aber ich wollte die Regenreifen gerne kennenlernen.“

?: Was ist der wichtigste Unterschied zum früheren Reifenmaterial?

Kobayashi: „Grundsätzlich denke ich, dass Pirelli innerhalb einer kurzen Zeitspanne gute Arbeit geleistet hat. Das Ergebnis sind Reifen, die in fast jeder Hinsicht anders sind als die, die wir gewohnt waren. Das Grip-Niveau ist geringer, die Reifen halten nicht so lang, und wenn man sie überstrapaziert, fällt die Rundenzeit dramatisch ab, das können bis zu fünf Sekunden pro Runde sein. Aber diese Eigenschaften sind nicht aus Versehen entstanden und werden für viele Boxenstopps und spannende Rennen sorgen.“

?: Bei dem in Bahrain geplanten Test wären deutlich höhere Asphalttemperaturen als in Barcelona zu erwarten gewesen. Welchen Unterschied bedeutet das aus Fahrersicht?

Kobayashi: „Höhere Asphalttemperaturen bedeuten einen riesigen Unterschied. Von daher: Ja, in diesem Punkt wird uns Erfahrung fehlen, wenn wir in Melbourne ankommen. Aber das ist für alle gleich, und wir müssen uns so gut wie möglich vorbereiten, indem wir überlegen, wie wir auf welche Situation reagieren können.“

?: Es war viel von Überforderung der Piloten durch die neuen Funktionen – KERS-Einsatz und verstellbarer Heckflügel – die Rede. Wie sehen Sie das?

Kobayashi: „Die wichtigste Frage ist, wie man mit den neuen Systemen die Rundenzeiten verbessern kann und um wie viel. Ich arbeite daran, mich an die neuen Systeme zu gewöhnen. Das ist eine Fahreraufgabe, und Leute, die damit gut zurechtkommen, werden einen Vorteil gegenüber denen haben, die sie weniger effizient nutzen. Es stimmt, dass das eine Sache der Konzentration ist. Ich kann damit definitiv umgehen. Und was das Gerede betrifft: Wir sind Rennfahrer, und manchmal kann Klappern auch zum Handwerk gehören.“

?: Glauben Sie, dass nun tatsächlich mehr überholt werden wird?

Kobayashi: „Im Moment vermute ich das. Wobei ich nicht erwarte, dass das KERS viel hilft, weil das fast jeder hat. Also reduziert sich die Frage auf den Heckflügel, und da bin ich noch nicht so sicher, ob die Idee mit dem Rückstand von einer Sekunde auf den Vordermann in den Rennen wirklich funktioniert.“

?: Sie haben ein Talent fürs Überholen. Wird das jetzt weniger wert?

Kobayashi: „Vielleicht schon, wenn sich herausstellen sollte, dass Überholen wirklich für alle einfacher wird. Aber darüber muss man nicht nachgrübeln, weil es einfach Teil der Regeln ist.“ (Auto-Reporter.NET/pha)

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