Der britische Markt ist ebenfalls wieder auf Wachstumskurs. Mit einem Zulassungsplus um 10,4 Prozent im April verzeichnete er den höchsten monatlichen Zuwachs seit Juni 2015. „Grund dafür waren zwei zusätzliche Verkaufstage im April und die Folgen der 2017 geänderten Kfz-Steuer,“ sagt Felipe Munoz, Global Analyst von Jato. „Im März 2017 kauften viele Kunden noch vor der Steuerreform ein Auto, wodurch die März-Zahlen stiegen, aber für einen Rückgang im darauffolgenden April sorgten. Das wirkte sich auf die Ergebnisse im April 2018 im Vergleich zum Vorjahr aus.“
Die Schweiz musste als einziges Land einen Absatzrückgang hinnehmen, während Deutschland 314 055 Neuzulassungen verzeichnete, begünstigt durch die Nachfrage nach SUVs, die aufgrund der sehr guten Verkaufszahlen von Volkswagen T-Roc und Ford Kuga um 23 Prozent anstieg. Der italienische Markt war von der politischen Krise nicht berührt, da mehr private Zulassungen das Gesamtergebnis erhöhten.
Die Ergebnisse aus 18 europäischen Ländern zeigen – laut Jato –, dass die Dieselzulassungen im April mit einem Minus von 13,2 Prozent auf 453 500 Einheiten und einen Marktanteil von 36,7 Prozent weiter zurückgingen. Die Einbußen bei den Dieseln sorgten für ein Plus bei den Benzinern, da die starke Nachfrage den Absatz um 25 Prozent auf 692 300 Einheiten und einen Marktanteil von 56,1 Prozent steigerte. Auch die Zahl der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben hat weiter zugenommen, und zwar um 53,5 Prozent. Sie kamen auf 5,5 Prozent der Gesamtzulassungen. Davon waren 41 200 Hybrid-, 13 500 Plug-in-Hybrid- und 1 .000 Elektrofahrzeuge.
Der SUV-Boom setzte sich auch im April fort. In 24 von 27 Märkten belegten sie als bestverkauftes Segment den Platz an der Spitze. Der Absatz nahm überall in Europa zu, und das mit zweistelligen Raten in 25 Märkten und einem enormen Zuwachs um 116 Prozent in Kroatien. In den vergangenen drei Jahren ist der Marktanteil der SUVs von 21,4 Prozent im April 2015 auf 33,3 Prozent im April 2018 kräftig gestiegen.
Kleine SUVs waren mit 166 700 Zulassungen der Wachstumstreiber in diesem Segment. Der Absatz stieg um 45 Prozent, da das Angebot durch Neuerscheinungen wie VW T-Roc, Dacia Duster, Citroen C3 Aircross, Opel Crossland, Seat Arona, Kia Stonic und Hyundai Kona noch größer wurde. Die Zulassungen an Kompakt-SUV stiegen um 27 Prozent, ein Plus von 40 000 Einheiten gegenüber April 2017. Sie blieben damit die meistverkauften SUVs; der Absatz wurde im April durch zweistellige Zuwachsraten von Peugeot 3008, Ford Kuga, Toyota C-HR sowie durch Skoda Karoq, Jeep Compass und Opel Grandland angekurbelt.
Auch die Kleinwagen sorgten für ein weiteres Marktwachstum um 6,9 Prozent auf 273 000 Einheiten. Für das Geschäftswagen-Segment war der April ebenfalls ein guter Monat, denn die Zulassungen stiegen um 15,8 Prozent auf 37 100 Einheiten, davon 11 400 Mercedes E-Klasse. MPVs mussten die stärksten Einbußen hinnehmen und setzten die schwache Entwicklung aus dem ersten Quartal mit einem Minus von 21,5 Prozent auf nur noch 81 900 Zulassungen fort.
Zum zweiten Mal in Folge erzielte der VW-Konzern europaweit den größten Marktanteil. Dieser stieg von 24,9 Prozent im April 2017 auf 25,7 Prozent im April 2018. Verantwortlich waren die guten Ergebnisse bei Skoda, Seat und der Marke VW. Die SUVs kamen auf 26 Prozent der konzernweiten Zulassungen.
Den zweitgrößten Marktanteil-Gewinn verzeichnete Hyundai-Kia mit einem Zuwachs um 17,4 Prozent auf 88 400 Einheiten. Damit waren sie der sechstgrößte Automobilhersteller im April, der Abstand zu Fiat-Chrysler (FCA) mit 89 100 Einheiten auf dem vierten Platz war jedoch gering. (ampnet/Sm)
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