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Mittwoch, 13. Februar 2008 1888: Start des Benz-Vertriebs im In- und Ausland

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Rennen Paris - Bordeaux am 14. Juni 1895: Emile Roger nutzt einen Benz Vis-à-Vis und belegt Rang acht.Rennen Paris - Bordeaux am 14. Juni 1895: Emile Roger nutzt einen Benz Vis-à-Vis und belegt Rang acht.

Der französische Ingenieur und Konstrukteur Emile Roger in Paris erhält im Frühjahr 1888 die alleinige Vertretung für Benz-Fahrzeuge und -Motoren in Frankreich. Damit gewinnt Carl Benz nicht nur einen leistungsstarken Vertriebspartner, denn Roger verkauft die Fahrzeuge aus Deutschland mit grossem Erfolg; gleichzeitig markiert dieser Schritt den Beginn des Auslandsvertriebs für Benz.

 

Das Automobil ist im Jahr 1888 noch jung. Gerade mal zwei Jahre zuvor haben Carl Benz und dessen Konkurrent Gottlieb Daimler - unabhängig voneinander - das neuartige Fortbewegungsmittel erfunden. Während Daimler immer auch die Vermarktung im Blick hat (für innovative Technik sorgt vor allem sein Weggefährte Wilhelm Maybach), tut Benz sich damit etwas schwer. Er ist der tüftelnde Ingenieur, der zwar an den Erfolg seiner Erfindung glaubt, der sich aber lieber der Arbeit in der Werkstatt widmet als dem Vertrieb. Doch er weiss: Die Weiterentwicklung kann nur ein erfolgreicher Fahrzeugverkauf finanzieren. In Emile Roger findet er dafür den richtigen Partner.
Der Franzose ist bereits Vertreter der Gasmotoren von Benz in Paris, hat also Kontakt zum Mannheimer Unternehmen. Anfang 1888 sieht der französische Ingenieur in Mannheim bei Benz einen der ersten Dreiradwagen. Roger erkennt die Tragweite der Erfindung und auch deren Vermarktungsfähigkeit. "Nach einer Probefahrt und nachdem ich ihm die nötigen Handgriffe bei der Steuerung und Bedienung des Wagens beigebracht hatte, liess Monsieur Roger den Wagen verladen, bezahlte und dampfte mit seinem Kaufe ab", berichtet Carl Benz rückblickend 1913 in der "Allgemeinen Automobil-Zeitung". Roger übernimmt kurz darauf nicht nur den Vertrieb der Fahrzeuge von Benz in Paris, sondern versucht auch, einen internationalen Vertrieb aufzubauen.
Roger als erster Vertreter der Mannheimer Fabrik bringt in der Anfangszeit die meisten Autos an den Mann. Bis 1893 verkauft Benz von den insgesamt 69 produzierten Autos gut 60 Prozent nach Frankreich. Erst der Erfolg seiner Erfindung auf dem französischen Markt markiert für Carl Benz den Beginn der Fabrikation: In Deutschland finden sie zu dem Zeitpunkt keine Käufer, wie er 1914 in einem Brief an die Leitung des South Kensington Museums in London schreibt. "Erst als Roger in Paris diese Neuerung bekannt gemacht hatte und einige Wagen dort eingeführt und verkauft waren, worunter auch einer an Panhard & Levassor schon im Jahre 1888, konnten wir die Fabrikation regelrecht aufnehmen und hatten dann auch vollauf zu tun." Bis zur Jahrhundertwende liefert Benz dann etwa ein Drittel der gesamten Produktion von gut 2300 Automobilen nach Frankreich.
Roger erhält das alleinige Vertriebsrecht für Frankreich und das übrige Ausland. Er richtet in Paris eine kleine Fabrik ein, lässt dort die aus Mannheim gelieferten Teile in einem selbstgebauten Chassis zu einem Fahrzeug zusammensetzen und bringt es unter dem Namen Roger-Motorwagen auf den Markt. Benz verlangt aber schon bald den Bezug kompletter Fahrzeuge, weil nur so die Sicherheit der Konstruktion gewährleistet sei. Allerdings führt Roger als Gegenargument die hohen Zollkosten an: Das Auto würde so teuer, dass es in Frankreich unverkäuflich sei.
Ganz nebenbei sichert sich Roger auf diese Weise in Frankreich aber eine Zeit lang auch den Ruf, er habe den strassentauglichen Motorwagen erfunden. Die Verkaufsstrategie Rogers ist jedoch erfolgreich. Er nutzt die zahlreichen Rennveranstaltungen der damaligen Zeit, auf denen er anders als konkurrierende Fahrzeuge überhaupt ankommt und vordere Plätze belegt, um die Fahrzeuge von Benz einem breiteren Publikum vorzustellen.

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