In der vergangenen Woche waren das Entwicklungsteam von Automobili Lamborghini und die Ingenieure des Reifenpartners Pirelli mit dem Gallardo Super Trofeo auf der Rennstrecke von Vallelunga bei Rom im Einsatz. Erstmals wurde hier unter simulierten Rennbedingungen getestet, am Lenkrad sass der Lamborghini-Versuchsfahrer Giorgio Sanna. Bereits jetzt waren die erzielten Rundenzeiten schneller, als sie jemals zuvor mit einem Markenpokal-Rennwagen in Vallelunga gefahren wurden. Im Mittelpunkt der Abstimmungsarbeit standen die Reifen sowie das Setup des Rennwagens. "Die Fahrer dürfen während der 40minütigen Rennen wechseln, die Reifen nicht. Deshalb müssen wir auf die Haltbarkeit der Slicks besonders achten", erklärt Giorgio Sanna.
Besondere Aufmerksamkeit galt zudem den individuellen Abstimmungsmöglichkeiten des neuen Rennwagens auf die verschiedenen Strecken- und Fahrertypen. "Der Super Trofeo soll für Gentleman Driver leicht zu beherrschen sein und dennoch herausfordernd für Profi-Fahrer", betont Sanna. Bereits zuvor war das Team auf der Rennstrecke in Nardo zu Regentests unterwegs gewesen. "Der permanente Allradantrieb und der hohe aerodynamische Abtrieb geben dem Gallardo Super Trofeo ein aussergewöhnlich gutes Handling." "Wir liegen sehr gut in unserem Zeitplan und werden ihn weiter forcieren", sagt Manfred Fitzgerald, bei Lamborghini als Direktor für Brand und Design auch für die Super Trofeo verantwortlich. "Schliesslich wollen wir unseren Teams nicht nur einen schnellen, sondern auch ausgereiften Rennwagen bereitstellen."
Die Super Trofeo ist der einzige Markenpokal im weltweiten Motorsport, bei dem Autos mit Allradantrieb zum Einsatz kommen. Und sie wird, das ist nicht erst seit den erfolgreichen Testergebnissen das feste Ziel von Lamborghini, der schnellste Markenpokal der Welt sein - auch wegen der technischen Überlegenheit des Allradprinzips. Von Mai 2009 bis Oktober 2009 gastiert die Super Trofeo auf sechs Rennstrecken - im englischen Silverstone, auf dem Adria Raceway (Italien), auf dem Norisring (Deutschland), in Spa (Belgien), in Barcelona (Spanien) und auf dem Paul Ricard Raceway (Frankreich). Ihre Rennen sind in das Rahmenprogramm erfolgreicher Serien wie der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) eingebunden.
Lamborghini baut 30 Autos für die Super Trofeo, sie stehen privaten Enthusiasten ebenso zur Verfügung wie Teams von Lamborghini-Händlern. Das Werk wird einen Rennwagen selbst einsetzen und plant, prominente Gastfahrer zu engagieren. Am Rand des Renngeschehens lädt die Hospitality "Super Trofeo Village" zur Entspannung auf Luxus-Niveau ein.
Der Rennwagen in der Super Trofeo basiert auf dem Gallardo LP 560-4. Als Motor dient der neue, 5,2 Liter grosse V10 mit Direkteinspritzung, in der Leistung auf 570 PS gesteigert. Seine Kräfte strömen über das am Lenkrad geschaltete Sechsganggetriebe e.gear auf den permanenten Allradantrieb mit Viscous Traction - gerade im Motorsport die überlegene Kraftübertragung. Der Super Trofeo ist in jedem Detail ein hochkarätiger Rennwagen. Sein Fahrwerk, das mit Doppelquerlenkern rundum operiert, wurde gezielt überarbeitet. Die Reifen kommen von Pirelli, eine Rennbremsanlage sorgt für brachiale Verzögerung mit Rennwagen ABS. Die Anbauteile wie der grosse, bewegliche Heckflügel bestehen aus Kohlefaser-Verbundstoff. Auch das Cockpit dokumentiert mit einem ultraleichten Rennschalensitz, einem Rennlenkrad und zusätzlichen, speziellen Instrumenten das hohe Potenzial des Rennwagens aus Sant’Agata Bolognese.
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