Mittwoch, 1. Juli 2009 Porsche mit höherer Motordrehzahl in zweite Saisonhälfte
Mit einem Rennsportfestival und dem traditionellen Feuerwerk feiert der Daytona International Speedway den amerikanischen Nationalfeiertag am 4. Juli. Die 250'000 Fans, die am Independence Day in der riesigen Motorsportarena in Florida erwartet werden, erleben gleich zwei Höhepunkte – das Coke Zero 400, ein Rennen der NASCAR Sprint Cup Series, und das Brumos Porsche 250, mit dem die Grand-Am Series in ihre zweite Saisonhälfte startet. Im Mekka der Sportwagenrennen in den USA hatte Porsche in diesem Jahr schon einen starken Auftritt: Beim 24-Stunden-Klassiker im Januar siegten David Donohue (USA) und Darren Law (USA) im Porsche Riley.
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Die Chancen von Porsche, auch das zweite Grand-Am-Rennen des Jahres auf dem 5,73 Kilometer langen Speedway an der Ostküste des Sunshine State zu gewinnen, sind durch eine erneute Reglementänderung vor wenigen Tagen wieder leicht gestiegen. Nachdem die Motordrehzahl des Porsche Riley nach dem erfolgreichen Saisonstart um 300 U/min reduziert worden war, konnte der Porsche-Motor sein eigentliches Potenzial in den folgenden Rennen nicht ausspielen. Doch jetzt wurde Porsche wieder eine Höchstdrehzahl von 9200 U/min für den 520 PS leistenden Boxermotor erlaubt.
"Damit sind wir wieder auf dem Stand, auf dem die Porsche-Motoren im Januar waren", so Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. Für die insgesamt drei Reglementänderungen, mit denen die Porsche Riley zwischen den Rennen in Daytona und Watkins Glen eingebremst wurden, hat er kein Verständnis: "Vor allem die Umstellung von Sechsgang- auf Fünfgang-Getriebe und wieder zurück war ein schwer nachvollziehbarer Zick-Zack-Kurs der Reglementmacher. Für unsere Teams Brumos und Penske bedeutete dies eine erhebliche Erschwernis, in der Saison fokussiert und geradlinig an der Performance der Fahrzeuge zu arbeiten."
Trotzdem holten die Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) mit Penske Racing regelmässig gute Platzierungen, schafften es in Millville und Watkins Glen als Dritte sogar aufs Podium. Selbst ihre Titelchancen sind noch vorhanden: In der Meisterschaft liegen sie nur 13 Punkte hinter den Spitzenreitern. Wenn man bedenkt, dass es für einen Sieg 35 Punkte gibt, ist das, so Hartmut Kristen, "durchaus noch ein Abstand, der Spannung verspricht." Die Daytona-Sieger David Donohue und Darren Law folgen direkt dahinter.
In Daytona gehen Timo Bernhard und Romain Dumas wieder mit dem von Penske Racing eingesetzten Porsche Riley mit der Startnummer 12 ins Rennen. Die zwei Daytona-Prototypen von Brumos Racing, dem erfolgreichen Kundenteam aus Jacksonville/Florida und Titelsponsor des Rennens, fahren erneut David Donohue und Darren Law (Nummer 58) sowie Joao Barbosa (Portugal) und JC France (USA), die als Dritte des 24-Stunden-Rennens im Januar ihr bestens Saisonresultat geholt hatten. Mit der Startnummer 59 landeten sie zuletzt in Mid-Ohio direkt hinter dem Penske-Porsche und konnten sich in der Gesamtwertung weiter verbessern.
Ausgesprochen positiv fällt die Halbzeitbilanz von Porsche in der GT-Klasse aus. Mit dem Porsche 911 GT3 Cup von Farnbacher Loles Racing gewannen Dirk Werner (Kissenbrück) und Leh Keen (USA) in dieser Saison schon die Rennen in Millville, Watkins Glen und Mid-Ohio und liegen dank dieser hart erkämpften Erfolge an der Spitze der Fahrerwertung. Einen weiteren Sieg für Porsche holten die Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA) beim 24-Stunden-Rennen in Daytona. Diese Siege machen Porsche auch zum erfolgreichsten Hersteller. Wie gut Porsche in diesem wichtigen Kundensportsegment auch in der Breite aufgestellt ist, zeigen die zweiten Plätze von Spencer Pumpelly (USA) mit dem 911 GT3 Cup des Teams TRG in Daytona und Millville sowie die Leistung von Farnbacher-Loles-Pilot Eric Lux (USA), der in Millville und Watkins Glen (mit Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler) jeweils Dritter wurde.
Diese Erfolge wurden den Porsche-Piloten nicht leicht gemacht. "Die Einheitsreifen, die in dieser Klasse für mehr Chancengleichheit sorgen sollen, waren leider nicht immer auf einem einheitlichen Qualitätsstand", bemängelt Hartmut Kristen. Das Titelrennen hält er trotz des Punktevorsprungs von Dirk Werner und Leh Keen aber auch in dieser Klasse immer noch für offen: "Wir werden sicherlich auch weiterhin eine spannende Meisterschaft erleben."
Das Rennen in Daytona startet am Samstag, 4. Juli, um 14.00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MESZ) und geht über 250 Meilen.
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