Der "Circuito de velocidad Monteblanco", etwa eine Autostunde vom südspanischen Sevilla entfernt, ist bei vielen Motorsportteams als Teststrecke beliebt. Mit einer Gesamtlänge von 5.600 Metern verfügt die Anlage sogar über eine offizielle Zulassung als Formel-1-Teststrecke durch den Automobil-Weltverband FIA. "Die Infrastruktur und die Sicherheitsvorkehrungen sind gut. Außerdem hat man in Südeuropa um diese Jahreszeit einfach eine größere Chance auf einigermaßen gutes Wetter als in unseren Breiten", sagt Race Camp-Initiator Manuel Reuter. "Zwar kann man keine andere Rennstrecke dieser Welt mit der Nordschleife des Nürburgrings vergleichen, aber dennoch war dieser Test eine gute Vorbereitung für die gesamte Mannschaft."
Boxenstopps, Fahrerwechsel, das Einteilen der Runden, der kontrollierte Umgang mit Material und Reifen, Fahren in der Dunkelheit: Alle Elemente, die beim 24-Stunden-Rennen eine wichtige Rolle im Kampf um eine gute Platzierung spielen, kamen auch beim Test in Spanien zum Tragen. "Das kann man nicht mit den Vier-Stunden-Rennen in der Langstreckenmeisterschaft vergleichen", weiß auch Race Camp-Jurychef Joachim Winkelhock, der wie Manuel Reuter schon die beiden 24-Stunden-Klassiker auf dem Nürburgring und in Le Mans gewonnen hat.
Die beiden Opel Astra OPC 2.0 Turbo, mit denen die Mitglieder des Teams OPC Race Camp auf dem Nürburgring starten werden, bestanden den Test ohne Probleme. Die Fahrzeuge wurden speziell für das 24-Stunden-Rennen 2010 aufgebaut. "Die Motorleistung liegt über 300 PS, aber noch wichtiger ist das Drehmoment", sagt Stefan Kissling, der mit seiner Mannschaft in enger Zusammenarbeit mit den Technikern aus dem Opel Performance Center die beiden Rennautos aufbaute. Die beiden Astra werden in der Klasse SP3T (Spezialfahrzeuge mit bis zu zwei Litern Hubraum und Turbo-Aufladung) an den Start gehen. "Neben der Motorleistung, die ohnehin durch den im Reglement vorgesehenen Luftmengenbegrenzer limitiert ist, haben wir uns beim Aufbau auch auf die Aerodynamik, den Spritverbrauch und die Servicefreundlichkeit konzentriert", erklärt Kissling. "Alles Aspekte, die bei einem Langstreckenrennen entscheidend sind."
Aber nicht nur die beiden Autos, auch die Fahrer wurden beim Test in Südspanien auf die Probe gestellt. Dabei fiel für einen der zehn Teammitglieder bereits vorzeitig die Zielflagge. "Es war sehr eng und wir haben uns diese Entscheidung sicherlich nicht leicht gemacht, aber wir kamen gemeinsam zum gleichen Ergebnis", erklärt Manuel Reuter. Als nächste Programmpunkte sind für die letzten neun Teilnehmer Mitte März zwei Trainingstage auf der Nordschleife geplant, danach folgen noch zwei Saisonrennen der Langstrecken-meisterschaft Nürburgring (27. März und 10. April).
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