Kurz vor dem Start hatte der zuvor nur leichte Regen an Intensität noch einmal stark zugenommen. Auf dem extrem rutschigen Kurs kam es vor 31.000 Zuschauern daher gleich in der Auftaktrunde zu zahlreichen Drehern und Kollisionen, von denen unter anderem der aus der Pole-position gestartete Honda und der GT-R von Benoit Treluyer betroffen waren. In Runde elf eliminierten sich dann zwei weitere Honda, was das Safety Car für fünf Runden auf die Strecke brachte.
Zu dieser Zeit kämpfte der KONDO-GT-R mit zwei Lexus SC430 um die Spitze. Nissan-Pilot de Oliveira lag schon in der zweiten Runde auf Rang vier und übernahm nach den früheren Stopps der Lexus in Runde 25 sogar die Führung. Danach traf das Team die mutige Entscheidung, beim Routinestopp auf einen Reifenwechsel zu verzichten und so wertvolle Sekunden zu gewinnen. Der Plan ging auf – Yasuda lag beim Verlassen der Box weiter in Front und ließ in den letzten 18 Runden keinen Gegner mehr auf Schlagdistanz herankommen. Für KONDO Racing war es der erste Sieg nach dem 2009er-Auftakt in Okayama und der vierte in der japanischen Super GT insgesamt. Für die leicht favorisierten neuen Honda blieb als beste Platzierung nur Platz drei.
Die Nissan-Top-Paarung Motoyama/Treluyer schnitt im Werks-NISMO-GT-R mit Platz drei im Qualifying noch standesgemäß ab. Doch nach einem Dreher auf nasser Piste fiel der Franzose schon in der Startrunde weit zurück. Danach zog das Team den Boxenstopp und den Fahrwechsel auf die 19. Runde vor – doch auch Satoshi Motoyama kam trotz verbissenen Einsatzes nicht mehr über den achten Platz hinaus.
Ein kurzes Rennen erlebten die aus der sechsten Position gestarteten Ronnie Quintarelli und Tsugio Matsuda im privaten IMPUL GT-R: In der 11. Runde rollte der Italiener auf dem Seitenstreifen aus und brachte den Nissan trotz mehrerer Versuche nicht mehr zum Laufen.
Kommentar der Sieger: Joao Paulo Lima de Oliveira: „Nach meinem unverzeihlichen Fehler gestern wollte ich heute einiges gutmachen. Ich bin sehr glücklich, dass mir das gelungen ist. Ich möchte diesen Sieg den Mechanikern widmen. Sie haben die ganze Nacht durchgearbeitet, um unseren Wagen rennfertig zu machen. Der GT-R war in einem perfekten Zustand und die Strategie, mit den harten Reifen die Distanz durchzufahren, hat sich voll ausgezahlt. Obwohl es am Anfang sehr schwer war, die Pneus überhaupt auf Temperatur zu bringen. Im nächsten Lauf wird der Wagen als Folge der Strafgewichte etwas schwerer sein. Doch das Rennen findet in Okayama statt, wo wir 2009 gewonnen haben. Wir kennen uns hier also gut aus.“
Hironobu Yasuda: „Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir von Platz zehn aus noch ganz nach vorn gefahren sind. Nachdem die Reifen im morgendlichen freien Training super funktioniert hatten, erwog Teammanager Kondo den Plan, es ohne Reifenwechsel zu versuchen. Wirklich beschlossen wurde er aber erst im Rennen selbst, und auch erst kurz vor dem Boxenstop. In meinem Stint konnte ich ohne allzu viel Risiko konstante Zeiten fahren und das Geschehen hinter mir gut kontrollieren.“
ERGEBNIS 300 km von Suzuka, Distanz: 52 Runden à 5,807 km = 301,964 km, Zuschauer: 31.000 Wetter: bedeckt, regnerisch
Fahrer / Fahrzeug / Zeit/Differenz 1. de Oliveira/Yasuda / Nissan GT-R / 1:53.23,333 2. Ito/Wirdheim / Lexus SC430 / 9,322 Sek. zur. 3. Izawa/Yamamoto / Honda HSV-010 / 15,397 Sek. zur. 4. Wakisaka/Lotterer / Lexus SC430 / 17,954 Sek. zur. 5. Couto/Hirate / Lexus SC430 / 19,326 Sek. zur. 6. Ishiura/Oshima / Lexus SC430 / 20,363 Sek. zur. 7. Kaneishi/Tsukakoshi / Honda HSV-010 / 46,508 Sek. zur. 8. Motoyama/Treluyer / Nissan GT-R / 1.32,333 Min. zur.
Meisterschaftsstand nach einem von neun Läufen
Fahrer / Fahrzeug / Punkte 1. de Oliveira/Yasuda / Nissan GT-R / 20 2. Ito/Wirdheim / Lexus SC420 / 15 3. Izawa/Yamamoto / Honda HSV-010 / 11 4. Wakisaka/Lotterer / Lexus SC420 / 8 5. Couto/Hirate / Lexus SC420 / 6
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