Viel Zeit, um sich einzugewöhnen, hatte der Südafrikaner nach dem Ausfall von Robin Frijns nicht. „Ich habe versucht, mich bestmöglich vorzubereiten: körperlich, mit der Analyse aller Daten und natürlich im Simulator. Die Ingenieure und Nico Müller haben mich dabei grossartig unterstützt“, freut sich der 26-Jährige auf sein erstes Formel-E Rennen. Trotz seines Renndebüts besitzt van der Linde durchaus Erfahrung in der Königsklasse des Elektro-Rennsports. Er gehörte 2020 zu den Rookie-Testfahrern in Marrakesch. Die Formel E will durch den verpflichtenden Einsatz von Fahrer*innen ohne Formel-Einsatz (Rookies) bei bestimmten Trainingseinheiten Nachwuchskräfte fördern und an die Serie heranführen. Damals konnte van der Linde die Bestzeit in der Vormittagssession erzielen. Für seinen ersten Auftritt für ABT CUPRA in der Formel E formuliert van der Linde bescheidene Ziele: „Ich möchte ins Ziel kommen und dem Team dabei helfen, die Entwicklung unseres Projekts weiter nach vorn zu treiben.“
Nico Müller, der am ersten Rennwochenende in Mexiko bereits Erfahrungen mit dem neuen Gen3-Formel-E-Auto sammeln konnte, ist zuversichtlich: „Auch wenn wir in Mexiko keine Punkte geholt haben, waren die Trainingssitzungen und auch das Rennen wichtig für unser ganzes Team. Wir haben einige gute Ansätze gefunden, auf die wir in Diriyya aufbauen wollen. Zwei volle Renntage bedeuten eine Menge Fahrzeit und weitere wertvolle Erfahrungen.“ Die Strecke ist ein echtes Highlight der Formel-E-Saison. Diriyya ist ein Vorort von Riad und der Stadtbezirk At-Turaif gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der 2,495 Kilometer lange Formel-E-Kurs führt mit 21 Kurven um die historischen Stadtmauern. Dabei werden mehr als 170 LED-Flutlichtmasten die Strecke erhellen, die durch ein enges und flüssiges Layout gekennzeichnet ist. Nico Müller kennt den Kurs in Diriyya bereits, er belegte dort im Februar 2021 einen starken fünften Platz. Für ihn ist der Kurs perfekt für die Formel E: „Es ist eine sehr anspruchsvolle Strecke – flüssig, schnell, trotzdem eng und schmal.“ ABT CUPRA Teamchef Thomas Biermaier freut sich auf die Nachtschichten in SaudiArabien. „Diriyya bei Nacht wird für die Zuschauerinnen und Zuschauer an der Strecke und am Fernseher bestimmt spektakulär, auch mit den leuchtenden Schriftzügen auf unseren Autos“, sagt Biermaier. „In Diriyya wollen wir dabei den nächsten Schritt machen, dafür haben wir in der vergangenen Woche zu Hause hart gearbeitet. Dass wir dabei mit Robin (Frijns) auf einen extrem erfahrenen Piloten verzichten müssen, ist natürlich eine zusätzliche Herausforderung. Trotzdem habe ich volles Vertrauen in unsere Mannschaft, dass wir uns gut präsentieren werden.“ Die Rennen finden am Freitag und Samstag statt. Sie starten jeweils um 18:03 Uhr (MEZ). Die TV-Übertragung beginnt auf dem Sender ProSieben um 17:30 Uhr.
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