Ein Testbericht der Zeit schwärmt: "Die Maybach-Zeppelin-Modelle gehören zu den wenigen Fabrikaten der internationalen Sonderklasse. Sie sind grosser Luxus, mit technischer Verschwendung ausgestattet, und nur wenigen Auserwählten greifbar, wie auch die Serien klein sind, in denen diese prächtigen Wagen gebaut werden".
Der Maybach Zeppelin DS 8, Baujahr 1932, Chassis-Nummer 1387, heute im Besitz des Mercedes-Benz Museums, ist eines dieser Luxus-Automobile. Sein von der Firma Spohn in Ravensburg massgeschneiderter Aufbau, ein viertüriges, sechs- bis siebensitziges Cabriolet mit unendlich viel Platz zum Wohlfühlen in den bequemen Ledersesseln, ist vollständig restauriert. Der einwandfrei laufende 8-Liter-V12-Motor mit der Nummer 25041 ist eine Augenweide für sich und besticht durch die souveräne Leistungsentfaltung seiner 200 PS bei höchstens 3200 Umdrehungen. Ein Ausbund an Geschmeidigkeit, 170 Stundenkilometer schnell. Seine Fahreigenschaften begeistern noch heute. Der lange Radstand von 3735 Millimetern und das hohe Gewicht lassen den Wagen mit den an langen Halbelliptikfedern aufgehängten Starrachsen geradezu leichtfüssig dahingleiten. Für zusätzlichen Komfort sorgen hydraulische, doppelt wirkende Stossdämpfer. Zum Anfahren wird zwar noch die Kupplung benötigt, ansonsten bedient der Fahrer nur zwei kleine Hebel in der Lenkradmitte, um die vier Gänge des Planetenrad-Getriebes zu schalten. Ohne kuppeln – eine Offenbarung. Leerlauf, 1a-Gang oder Rückwärtsgang werden mit dem Vorwahl-Handhebel in der Wagenmitte eingelegt. Die Schraubenlenkung, ohne Servohilfe, ist im Verhältnis zu den reichlich drei Tonnen Lebendgewicht dieses herrschaftlichen Automobils erstaunlich leichtgängig, und die via Seilzug betätigten riesigen Trommelbremsen verzögern dank eines ausgeklügelten Hebelsystems gleichmässig und gut. Der Kraftaufwand zu ihrer Bedienung ist durch die Unterdruck-Servounterstützung vergleichsweise gering.
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