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Technik & Design: Karosserie

Montag, 1. Dezember 2008 Leichtbau ist grosse Kunst - die ASF-Bauweise von Audi

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Audi TT Roadster mit Karosserie in Hybrid-Bauweise.Audi TT Roadster mit Karosserie in Hybrid-Bauweise.

Bei den allermeisten Herstellern werden die Autos seit vielen Jahren immer schwerer - bei Audi nicht. Im Gegenteil: Der Audi A8 und der A2 haben die Gewichtsspirale schon vor mehr als zehn Jahren gestoppt - mit ihren Aluminium-Karosserien. Seitdem hat Audi diese bahnbrechende Leichtbau-Technologie immer weiter entwickelt. Heute kommt sie unter dem Kürzel ASF bei vier Modellen zum Einsatz - dem TT, dem TT Roadster, dem R8 und dem A8.

 

Die drei Buchstaben ASF stehen für den Begriff Audi Space Frame - eine Technologie, mit der Audi den Karosseriebau noch einmal ganz neu erfunden hat. Der ASF bedeutet den Ausbruch aus der Gewichtsspirale, die sich mit den steigenden Anforderungen immer weiter nach oben schraubt, damit trägt er entscheidend zur dynamischen Performance und zur hohen Effizienz der Audi-Modelle bei. Der TT 2.0 TDI quattro etwa mit seinem 170 PS starken Dieselmotor spurtet in 7,5 Sekunden auf 100 km/h und erreicht 226 km/h Spitze. Im Mittel jedoch verbraucht er nur 5,3 l Diesel/100 km.

In der ASF-Technologie blickt Audi auf einen Entwicklungsprozess zurück, der zu einer dreistelligen Zahl an Patenten und zur Auszeichnung "European Inventor of the Year 2008" des Europäischen Patentamts geführt hat. Die Marke hat sich ein breit gelagertes Know-how aufgebaut, es reicht von der Zusammensetzung der Legierungen über das Giessen und Umformen bis zum Verbinden der Teile.

Das Gerüst der ASF-Karosserie besteht aus Strangpressprofilen und Druckgussteilen aus Aluminium. In dieses Gerippe sind die Aluminium-Bleche - etwa die Dachhaut - mittragend und kraftschlüssig eingebunden. Je nach ihrer Aufgabe weisen die Komponenten des Spaceframes ganz unterschiedliche Formen und Querschnitte auf. Wie die Knochen im Skelett des Menschen vereinen sie die optimale Funktion mit geringem Gewicht.

Strangpressprofile haben ihre grosse Stärke in der gestalterischen Flexibilität. Beispielsweise bauen die Seitenschweller beim Coupé und beim Roadster äusserlich identisch. Im Inneren aber sind sie nach bionischen Prinzipien topologieoptimiert und ganz unterschiedlich verrippt, was über ihre Steifigkeit entscheidet - beim Roadster ist sie noch höher als beim Coupé. Die Strangpressprofile des TT bestehen generell aus innovativen Legierungen - das erhöht ihre Festigkeit weiter und senkt das Gewicht noch stärker.

Die extrem belastbaren Gusskomponenten kommen vor allem dort zum Einsatz, wo lokal hohe Kräfte eingeleitet werden und Multifunktionalität gefragt ist. Ein Paradebeispiel ist der A-Säulen-Knoten - als multifunktionales Bauteil verbindet er den Längsträger, den Schweller, die A-Säule und den Scheibenquerträger miteinander. Wie alle Alu-Gussteile zeichnet er sich durch präzise Geometrie und Raumausnutzung aus.

Das TT Coupé und der Roadster präsentieren eine neue Variante der ASF-Technologie - Alu wird durch Stahl ergänzt. Die innovative Hybrid-Bauweise spart gegenüber den Vorgängermodellen, die noch voll auf Stahl setzten, bis zu 100 Kilogramm Gesamtgewicht. Vor allem im Heckbereich der Bodengruppe, bei den Türen und der Heckklappe nutzen die kompakten Audi-Sportler vollverzinkte Stahlkomponenten. Mit ihrem Mehrgewicht gegenüber Aluminium sorgen die Stahlbauteile für eine ausgewogene Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse.

Leer bringt der TT 2.0 TFSI nicht mehr als 1260 Kilogramm auf die Waage - ein toller Sportwagen-Wert. Seine Karosserie wiegt nur 206 Kilogramm, die sich auf 140 Kilogramm Aluminium (68 Prozent) und 66 Kilogramm Stahl verteilen; in herkömmlicher Stahlbauweise würde sie nahezu 100 Kilogramm schwerer ausfallen. Der Aluminium-Anteil setzt sich aus 63 Kilogramm Blechen, 45 Kilogramm Gussbauteilen und 32 Kilogramm Strangpressprofilen zusammen. Die Karosserie des Roadsters bringt 251 Kilogramm auf die Waage.

Auch bei der Verbindung zwischen den Aluminium- und den Stahlkomponenten profitiert Audi von seinem grossen Erfahrungsvorsprung. Sie kommt auf unterschiedliche Weise zustande - durch Stanznieten, Clinchen und Kleben. Das Problem der Kontaktkorrosion zwischen beiden Metallen ist durch den Klebstoff gelöst, der eine trennende Schicht bildet; Kamerasysteme überwachen seinen korrekten Auftrag.

Neu ist eine vierte Fügetechnologie - die so genannten selbstfurchenden Schrauben, von Robotern eingebracht, schmelzen durch ihre Reibung die Oberfläche des Bauteils auf und dringen vollständig in den Werkstoff ein.

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