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Technik & Design: Karosserie

Sonntag, 30. November 2008 Landaulet: Die feine Form des Offenfahrens

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Platz für sechs bis sieben Sitze: Maybach SW 38 Pullman-Landaulet mit einem Radstand von imposanten 3,68 Meter. Aquarell für einen Prospekt, 1938.Platz für sechs bis sieben Sitze: Maybach SW 38 Pullman-Landaulet mit einem Radstand von imposanten 3,68 Meter. Aquarell für einen Prospekt, 1938.

Die Karosserieform des Landaulets weist weit in die Automobilgeschichte zurück: Schon in den ersten Jahren nach der - unabhängig voneinander erfolgten - Erfindung des Automobils durch Gottlieb Daimler und Carl Benz im Jahr 1886 gibt es zahlreiche Landaulets von beiden Herstellern. Auch die 1926 entstandene Marke Mercedes-Benz greift das Landaulet wieder auf, über die Jahre entstehen von verschiedenen Typen entsprechende Fahrzeuge ab Werk und von renommierten Karosseriebaufirmen. In einer Landaulet-Variante zuletzt serienmässig erhältlich ist von 1965 bis 1981 der Typ 600 (Baureihe W 100). Ausserdem fertigt der unternehmenseigene Sonderfahrzeugbau in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts drei verschiedene Landaulets für den Vatikan.

 

Das Landaulet zählt zu den edlen Sonderformen unter den Automobilkarosserien, wobei die Wurzeln dieser Karosserieform im Kutschenbau liegen. Sein Kennzeichen ist ein "fester und in sich geschlossener Fahrgastraum mit abklappbarem Verdeck", so die Definition von Mercedes-Benz. In der Praxis bedeutet das ein rückwärtiges Klappverdeck über den Fondsitzen, das sich an einen festen Aufbau oder eine massive Trennscheibe anschliesst. Je nach Variante sitzt der Chauffeur im Freien oder - wie bei modernen Karosserien dieses Typs üblich - in einem eigenen Abteil im Limousinen-Stil.
Die Entscheidungsmöglichkeit zwischen geschlossenem und offenem Wagen bleibt jedenfalls stets den Passagieren im Fond vorbehalten. Ihnen verleiht das Landaulet auf Wunsch einen erhabenen Auftritt: dann nämlich, wenn das opulente Verdeck nach hinten geschwenkt wird. Diese selektive Offenheit richtet den Blick der Betrachter auf die Personen im Fond und macht das Landaulet zur automobilen Bühne für einen eleganten und stilsicheren Auftritt. Deshalb nutzen heute fast ausschliesslich hohe Würdenträger diese seltene Karosserieform. Umgekehrt kann das Verdeck aber auch schnell geschlossen werden - als Schutz vor Witterung und Blicken gleichermassen.

Als Landaulet werden in den 1930er Jahren auch mehrere Luxusautomobile der Marke Maybach ausgeführt. Wie damals üblich wird dabei das Chassis mit einer Karosserie ganz nach den individuellen Wünschen des Kunden versehen. Die Käufer entscheiden sich dabei vor allem für die Zwölfzylinder-Modelle Maybach 12, Maybach Zeppelin DS7 und Maybach Zeppelin DS8. Das Kürzel aus Buchstaben und Ziffern bei den Zeppelin-Modellen steht für die V12-Konstruktion der Motoren (Doppel-Sechs) sowie den Hubraum: Der von 1930 bis 1931 gebaute Zeppelin DS7 hat einen 150 PS starken Motor mit 6922 Kubikzentimeter Hubraum, sein von 1931 bis 1939 produzierter Nachfolger bezieht 200 PS Leistung aus 7922 Kubikzentimeter Hubraum.

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