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Freitag, 24. April 2020 45 Jahre Mercedes-Benz 450 SEL 6.9

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Der Achtzylindermotor mit 6,9 Litern Hubraum und 210 kW (286 PS) ermöglicht eine Spitzengeschwindigkeit von 225 km/hDer Achtzylindermotor mit 6,9 Litern Hubraum und 210 kW (286 PS) ermöglicht eine Spitzengeschwindigkeit von 225 km/h

Ein klares Leistungsbekenntnis vor 45 Jahren: Mercedes-Benz stellt im Frühjahr 1975 das neue Spitzenmodell 450 SEL 6.9 der Baureihe 116 vor. Die Hochleistungslimousine gehört damals zu den schnellsten Fahrzeugen überhaupt, nur ganz wenige Sportwagen erreichen zu jener Zeit ein noch höheres Tempo. Heute ist sie ein gesuchter Klassiker. „Der 450 SEL 6.9 ist eine Ikone der Marke“, sagt Patrik Gottwick, Leiter von ALL TIME STARS, dem eigenen Fahrzeughandel von Mercedes-Benz Classic. „Gerade mit dem 6,9-Liter-Motor M 100 ist die Baureihe 116 mittlerweile sehr gefragt am Markt. In den vergangenen Jahren können wir eine deutliche Nachfragesteigerung feststellen, und auch jüngere Auktionsergebnisse zeigen eine Wertsteigerung für den 450 SEL 6.9. Gründe hierfür sind seine hohe Fahrkultur, die Alltagsqualitäten als Klassiker und die sehr geringe Stückzahl von gerade einmal 7.380 gebauten Fahrzeugen.“

 

Das Topmodell: Die S-Klasse der Baureihe 116 wird im September 1972 vorgestellt. Vom Start weg erhält sie zahlreiche Preise. Dazu gehört die Wahl des 450 SE zum „Auto des Jahres“ 1974. Das Topmodell 450 SEL 6.9 rundet drei Jahre später die mit dem 280 S beginnende Modellpalette nach oben ab. Schon der Vorgänger 300 SEL 6.3 setzt mit 184 kW (250 PS) einen Spitzenwert im Segment der Luxuslimousinen.

Motor mit Geschichte: Die technische Basis des großvolumigen Achtzylinders stammt aus dem legendären Mercedes-Benz 600 (Baureihe W 100). Allerdings wird bei gleichem Hub die Zylinderbohrung von 103 auf 107 Millimeter nochmals vergrößert. So entsteht beim 450 SEL 6.9 ein Hubraum von 6.834 Kubikzentimetern. Der Motor leistet 210 kW (286 PS) bei 4.250 U/min und erreicht sein maximales Drehmoment von 550 Newtonmetern bei 3.000 U/min. Dieses hohe Drehmoment erlaubt den Einbau einer sehr „langen“ Hinterachsübersetzung (2,65). Das senkt die Motordrehzahl und damit den Geräuschpegel. Die Ingenieure achten sogar auf die Wartungskosten: Der hydraulische Ventilspielausgleich macht Nachstellarbeiten überflüssig. Dank einer neu entwickelten Zylinderkopfdichtung entfällt das sonst übliche Nachziehen der Zylinderköpfe. Die Trockensumpfschmierung samt einem auf zwölf Liter vergrößerten Ölhaushalt macht ein Ausdehnen der Ölwechselintervalle auf 15.000 Kilometer möglich. Das Dreigang-Automatikgetriebe stammt im Prinzip aus den 4,5-Liter-Modellen, ist aber der Leistung und dem stärkeren Drehmoment des „6.9“ angepasst.

Mit Gas gefedert: Bei der Federung beschreitet Mercedes-Benz einen ganz neuen Weg. Nach der Luftdruckfederung des 300 SEL 6.3 erhält der 450 SEL 6.9 eine Hydropneumatik inklusive Niveauregulierung. Vier Federelemente übernehmen zusätzlich die Aufgabe der Stoßdämpfer. Eine Druckölanlage gleicht das Ölvolumen in den Federbeinen aus. Als Ergebnis bleibt das Fahrzeugniveau konstant, und es steht immer der volle Federweg zur Verfügung. „Mit dieser Neuerung wurde eine optimale Verbindung von hervorragenden Fahreigenschaften und höchstem Komfort in allen Geschwindigkeitsbereichen erzielt“, beschreibt die Presseinformation vom April 1975 das herausragende Fahrverhalten.

Daten zum Wagen: Die Leistungswerte sind überaus beeindruckend für den Stand der Automobiltechnik vor rund fünf Jahrzehnten. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 225 km/h, sie wird bei Tests der Fachpresse sogar häufig übertroffen. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h liegt bei 7,4 Sekunden. Leer wiegt der „6.9“ 1.935 Kilogramm. Der DIN-Verbrauch wird 1975 mit 16 Litern bei 110 km/h angegeben. Die Breitreifen von damals haben im Vergleich zu heute die bescheidene Dimension von 215/70 VR 14.

Stückzahl und Preis: Zwischen 1975 und 1980 werden in Sindelfingen insgesamt 7.380 Fahrzeuge des 450 SEL 6.9 hergestellt. Die Preisliste Nr. 16 mit Datum vom 28. Januar 1976 nennt 69.930,00 DM als Grundpreis des Spitzenmodells der Baureihe 116. Zum Vergleich: Das Einstiegsmodell der Baureihe 116, der 280 S, kostet 28.848,90 DM. Und der Mercedes-Benz 200 der Baureihe W 115 ist 1976 für 18.381,60 DM zu haben.

Ausstattung: Serienmäßig an Bord des 450 SEL 6.9 sind Annehmlichkeiten wie Klimaanlage, wärmedämmendes Glas, heizbare Heckscheibe, Zentralverriegelung, Tempomat, elektrische Fensterheber, Scheinwerfer-Reinigungsanlage, Velourspolster und auch Automatik-Sicherheitsgurte sowohl an den Vordersitzen als auch im Fond. Selbstverständlich gibt es Ausstattungsoptionen, beispielsweise das elektrische Schiebedach (987,90 DM) und das hochexklusive Autotelefon Becker AT 160 S (13.542 DM).

Tradition: 1972 stellt Mercedes-Benz die neue S-Klasse mit den Typen 280 S, 280 SE und 350 SE vor. „S-Klasse“: Diese Bezeichnung wird erstmalig verwendet. Mit ihr prägt die Stuttgarter Marke die Ober- und Luxusklasse und sie wird zum Inbegriff von Luxus, Komfort und Sicherheit werden. Dieses Segment besetzen seit Beginn des 20. Jahrhunderts Fahrzeuge von Mercedes-Benz und den Ursprungsmarken.

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