So haben sich Bonhams, Gooding & Company, Mecum, RM Sotheby’s, Russo and Steele und Worldwide Auctioneers entsprechend vorbereitet und versuchen zusammen rund 1500 Autos unter ein zahlungskräftiges Publikum zu bringen. Dabei werden mit großer Wahrscheinlichkeit wieder Rekorde fallen, was die Preise der begehrtesten Karossen angeht, denn Insider vermuten, dass mehr als 20 von ihnen das Zeug dazu haben, die Ein-Millionen-Dollar-Grenze um mindestens den Faktor fünf zu knacken.
Spitzenreiter könnte ein McLaren F1 mit Straßenzulassung aus dem Jahr 1995 werden, der bei Gooding & Company am Freitag, dem 13. (!) August am exklusiven Pebble Beach Golf Platz in der Nähe von Monterey unter den Hammer kommt. Die Auktionatoren schätzen seinen Mindespreis auf 15 Millionen Dollar (12,6 Millionen Euro), doch dürfte noch weit mehr rausspringen. Schon vor vier Jahren hatte Konkurrent Bonhams ein solches Auto in Monterey für 15,6 Millionen Dollar (damals 14,4 Millionen Euro) versteigert. Gegen dieses Auto, das fast 16 000 Kilometer auf dem Tacho hatte, erscheint der nun angebotene McLaren mit seinen 390 Kilometern wie ein Neuwagen, der als erster seiner Art die 20-Millionen-Barriere hinter sich lassen könnte.
Knapp dahinter geht ein reinrassiger Sportler ins Rennen, ein Porsche 917 K aus dem Jahr 1970. David Hobbs and Mike Hailwood fuhren damit 1970 die 24 Stunden von Le Mans, ein Jahr später spielte der Wagen die Hauptrolle im Film „Le Mans“ mit Steve McQueen am Steuer. Danach mischte er 20 Jahre lang bei Rennen historischer Fahrzeuge mit bis er bei seiner Restauration in den Originalzustand zurückversetzt wurde. Jetzt hofft RMSotheby’s den Rennwagen für bis zu 18,5 Millionen Dollar (15,6 Millionen Euro) an einen wohlhabenden Bieter loswerden zu können.
Platz drei der Millionen-Seller könnte mit einem geschätzten Preis von bis zu 14 Millionen Dollar (11,8 Millionen Euro) an einen Aston Martin DB4GT Zagato aus 1962 gehen. Auch diesen Wagen will RMSotheby’s versteigern. Das Auto befand sich bisher in der Sammlung des im März verstorbenen Geschäftsmanns Paul Andrews, der mit der Produktion von elektronischen Bauteilen ein Milliardenvermögen anhäufte und sich zudem als freigebiger Spender für wohltätige Zwecke einen Namen machte.
Auf den Rängen hinter dem Aston Martin reihen sich mit vermuteten Spitzenpreisen zwischen acht Millionen und zwölf Millionen Dollar (6,7 Millionen bis 10,1 Millionen Euro) ein Mercedes-Benz 540K Special Roadster von 1937 (Mecum), ein Mercedes-Benz AMG CLK GTR Straßenversion von 1998 (Gooding & Company) sowie zwei Ferrari (RMSotheby’s) und ein Ford (Gooding &Company) ein.
Dass sich unter den 21 Gebrauchtwagen, die jeweils mehr als fünf Millionen Dollar (4,2 Millionen Euro) wert sein sollen, insgesamt acht Ferrari befinden, ist bei einer so exklusiven Versteigerung wie in der Monterey Car Week keine Besonderheit. Als besonders preiswert wird ein Ferrari 166 MM Spider Series II von 1953 genannt. Das Schnäppchen kostet bei RMSotheby’s zwischen vier Millionen und fünf Millionen Dollar (3,4 Millionen und 4,2 Millionen Euro). Ähnlich günstig ist bei Mecum an einen Ferrari 340 America und bei Gooding & Company an einen Ferrari 250 GT Serie 1 Cabrio zu kommen.
Besonders bemerkenswert aus der Ferner-liefen-Kategorie der über Fünf-Millionen-Dollar-Seller dürften ein 1955er Jaguar D-Type für bis zu sieben Millionen Dollar (5,9 Millionen Euro) oder ein Ford GT40 Alan Mann Lightweight von 1966 für rund neun Millionen Dollar (7,6 Millionen Euro) sein.
Für Interessenten, die sich in Monterey lieber etwas sparsamer verhalten wollen, gibt es auch ein etwas preiswerteres, jedoch ebenso exklusives Angebot. Einen auf 50 Stück limitierten Schlips in Gedenken an den 1956er Ferrari 410 Superamerica von Pininfarina sowie den 70.Geburtstag der Monterey Car Week ist beim Herrenausstatter The Outlierman aus Bologna erhältlich. Kostenpunkt: 150 Dollar (126,15 Euro). (aum/Hans-Robert Richarz, cen)
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