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Es gibt Sportwagen, die sind nichts Besonderes oder schlicht zu teuer.

Aber gibt es noch wenig erschwingliche Modelle und die vergisst man nicht mehr so leicht.

Zu letzterem zählt der seit über fünf Jahrzehnte gebaute Ford Mustang.

Die sechste Evolutionsstufe des Mustang kommt spürbar fortschrittlicher daher und ist nach Angaben der Analysten von IHS Automtive im vergangenen Jahr das meistverkaufte Sportcoupé der Welt gewesen.

Es wurden im ersten Jahr der globalen Verfügbarkeit rund 110'000 Exemplare des Fastback verkauft. Dazu kommen weitere 30'000 Cabrios. Die Gesamtzahl belief sich 2015 auf 141'868 Fahrzeuge.

Die im Ford-Werk Flat Rock (US-Bundesstaat Michigan) gebaute Muscle-Car-Ikone wird wahlweise als Fastback oder Convertible angeboten. Für Vortrieb sorgt ein klassischer 5,0-Liter-V8 oder ein Vierzylinder mit Turboaufladung und 314 PS. Die Preisliste beginnt bei moderaten 41'900 Fr. für das Basismodell und endet bei nicht minder attraktiven 55'900 Fr. für das gefahrene GT Convertible.

Die Fahrt im GT Convertible kann losgehen. Nach dem Druck auf den Starterknopf herrscht starkes "beben" - wenn der typisch amerikanische V8 losbrabbelt ist der Sound zum niederknien.

Den Fahrtwind im Haar, das griffige Lenkrad in den Händen, der Blick über die mächtige Motorhaube mit den beiden Falten - allgegenwärtig dazu der 5,0 Liter grosse Ti-VCT-Motor mit 418 PS. So wird cruisen zum Genuss.

Unterwegs fällt die Präsenz des Mustang besonders ins Auge. Die sechste Generation ist mit dem markanten Haifischmaul, den dynamisch dreinblickenden Xenon-Scheinwerfer und den dreigeteilten Rückleuchten wirklich ein grosser Wurf.

Das Bild passt jetzt auch im Cockpit. Gut ausgeformte Sportsitze, ansprechende Rundinstrumente, eine Rückfahrkamera oder das intuitive Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC 2 mit 8-Zoll-Touchscreen und Navigationssystem.

Der neue Mustang macht unglaublich Spass und ist einfach zu fahren. Dabei lässt sich sein Charakter individuell mittels dem Fahrprogramm anwählen. Den Chrom-Kippschalter in der Mittelkonsole, lässt sich in "Normal", "Sport plus", "Schnee/Eis" und "Gelände" (?) einstellen.

In geschärfter Position sind die Beschleunigungswerte atemberaubend. Mühelos und mit animierender Geräuschkulisse prescht der 1,8 Tonnen schwere Mustang Richtung Horizont und durchbricht in knapp fünf Sekunden die 100-km/h-Marke - maximal ist er 250 km/h schnell.

Fahrdynamik gibt es somit im Überfluss. Dazu gewonnen hat der Mustang aber in erster Linie auf kurvigen Passagen durch die Mehrlenker-Einzelradaufhängung hinten, die elektromechanische Lenkung, der Brembo-Bremsanlage oder den satt bereiften 19-Zoll-Alufelgen.

Dennoch ist bei so viel Fahrspass Vorsicht geboten, besonders auf nasser Fahrbahn. Bei all zu starkem Druck aufs Gaspedal signalisiert der Ford eindrücklich wie viel Drehmoment er mit maximal 524 Nm bietet. Da drängt das Heck schon deutlich in Richtung Kurvenaussenseite.

Wer das Driften liebt, wird diesen klassischen Hecktriebler schätzen. Und wer das volle Potenzial auf der abgesperrten Piste ausloten will - einzelne Parameter von Beschleunigungs- über Bremswerte bis hin zur Zylinderkopf-Temperatur lassen sich über die Track-App abrufen.

Natürlich ist in Europa der Kraftstoffverbrauch ein gutes Argument für vier statt acht Zylinder. Doch für uns zählt der V8-Sound zum schlagenden Kaufargument des Mustang. Und dies will an der Zapfsäule bezahlt werden. Der Normverbrauch mit der perfekt schaltenden Sechstufen-Automatik wird mit 12,8 Liter auf 100 Kilometer beziffert. Dieser Wert lässt sich auf der Autobahn mit dem Tempomat zwar auf 10,5 Liter drücken, im Alltag fordert der Fahrspass jedoch gerne mal 20 Liter.

Fazit: Der neue Ford Mustang greift unübersehbar Design-Elemente der Pony Car-Legende von 1964 auf. Er ist mindestens so kultig wie sein Urahn und bietet nach wie vor das beste Preis-Leistungsverhältnis seiner Klasse - was will man mehr? atn/war