Der Konstruktionschef Fritz Nallinger sagt in einem Bericht von 1951: "Da der in sich vollkommen ausbalancierte Sechszylindermotor, der ausserdem noch einen Schwingungsdämpfer hat und durch grosse Gummilager weich im Fahrgestell sitzt, in jeder Drehzahl geräuschlos und erschütterungsfrei arbeitet, gestaltet sich das Fahren in diesem wirtschaftlichen und komfortablen Reisewagen nicht nur angenehm, sondern jedes Mal wieder zu einem freudigen Ereignis."
Wie der Typ 170 S wird auch der Typ 220, dessen Serienproduktion im Juli 1951 anläuft, in drei Karosserievarianten – Limousine, Cabriolet A und Cabriolet B – angeboten. Die beiden Cabriolets, positioniert als sportliche Reisewagen mit exklusivem Charakter, lösen die entsprechenden Ausführungen des Typ 170 S ab, deren Produktion im November 1951 ausläuft. Neben den genannten Karosserietypen, die für jeden finanziell hinreichend ausgestatteten Interessenten erhältlich sind, werden zwischen August 1952 und Mai 1953 insgesamt 41 offene Tourenwagen für die Polizei produziert. Auf den ersten Blick zeigt diese Version eine starke Ähnlichkeit mit dem Cabriolet B, unterscheidet sich von diesem aber einerseits in der Ausführung als Viertürer und hat andererseits – wie für offene Tourenwagen traditionell üblich – ein Verdeck ohne Sturmstangen. Darüber hinaus ist der Typ 220 auch als Fahrgestell für Sonderaufbauten lieferbar, bei Lueg in Bochum entstehen im Oktober 1952 acht Krankenwagen, und das Karosseriewerk Binz in Lorch baut zwischen Oktober 1952 und Juli 1954 mehr als 30 Polizei-Funkwagen auf dem Fahrgestell des Typ 220.
Im November 1953 erhält das Cabriolet A eine leicht gewölbte statt der bisher geraden Frontscheibe, mit der die sportliche Note dieses Modells stärker hervorgehoben werden soll. Ab Dezember 1953 gibt es – auf "wiederholtes Drängen einzelner prominenter Persönlichkeiten", wie es in einem Rundschreiben der Verkaufsleitung heisst – eine weitere Aufbauvariante: ein Coupé, das hinsichtlich Verkaufspreis und produzierter Stückzahl zur exklusivsten Version des Typ 220 avanciert. Technisch wie stilistisch basiert das Coupé auf dem Cabriolet A; von April 1954 an wird in beide Varianten ein höher verdichteter, leistungsgesteigerter Motor mit 85 PS eingebaut, der für das ab Juni 1954 produzierte Nachfolgemodell, den Typ 220 a, entwickelt worden war. Im Mai 1954 endet die Produktion der Limousine vom Typ 220, nachdem das letzte Cabriolet B bereits ein Jahr zuvor die Sindelfinger Werkshallen verlassen hatte – viele potentielle Kunden sahen in der gut 2500 DM billigeren Limousine mit Schiebedach offenbar die attraktivere Alternative. Coupé und Cabriolet A werden noch bis Juli respektive August 1955 weitergebaut. Danach vergeht mehr als ein Jahr, bis beide Karosserietypen auch vom neuen Typ 220 mit Pontonkarosserie erhältlich sind.
Die Baureihe W 187 in der Presse
Das Auto, Motor und Sport, Deutschland, Heft 23/1951, über den Mercedes-Benz 220: "Es ist beim Typ 220 zum ersten Male gelungen, eine überdurchschnittliche Fahrsicherheit, ein sportwagenmässiges Temperament sowie den Komfort und die solide Gediegenheit eines Luxuswagens in einem trotz allem verhältnismässig wirtschaftlichen Gebrauchsfahrzeug zu vereinen." ADAC-Motorwelt, Deutschland, November 1951, über den Mercedes-Benz 220: "Die Fahreigenschaften des 220 in Summa betrachtet liegen nicht allein weit über dem gebräuchlichen Durchschnitt, sondern wir wagen sogar zu behaupten, dass es wohl auf der ganzen Welt nur vereinzelt Fahrzeugtypen gibt, die über so vollkommene Fahreigenschaften verfügen wie dieser Wagen." Automobil Revue, Schweiz, Heft 5/1952, über den Mercedes-Benz 220: "Zweifellos ist er mehr, als er scheint. Seine Besitzer verfügen über ein schnelles, sicheres, komfortables und sparsames Fahrzeug, dessen Summe von Qualitäten nur von wenigen Tourenwagen seiner Klasse erreicht und allein von teureren übertroffen wird."
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