Doch genug der Äußerlichkeiten. Dieses 4er-Coupé lebt vor allem von seinen inneren Werten, und die sind im konkreten Fall der Top-Version M440i x-Drive mindestens ebenso beeindruckend wie die äußere Form. 374 PS (275 kW) leistet der Reihen-Sechszylinder und dank eines Drehmoments von 500 Newtonmetern, das im Drehzahlbereich zwischen 1900 und 5000 Umdrehungen anliegt, steht in allen Lagen stets ausreichend Leistung bereit, was sich vor allem beim Spurt zwischendurch auf der Landstraße erfreulich bemerkbar macht. In Verbindung mit dem Allradantrieb ist ein dynamisches Fahrerlebnis garantiert. Zwischen Null und 100 km/h vergehen gerade 4,5 Sekunden, und bei 250 km/h wird die erfreuliche Kraftentfaltung elektronisch begrenzt.
Die Neuauflage des 4er-Coupés ist um knapp 13 Zentimeter gewachsen. Dank einer abgesenkten Dachpartie wirkt der jüngste Vierer noch ein Stück dynamischer als der Vorgänger oder die jetzt vergleichsweise nüchterne Dreier-Reihe. Einmal in den Sportsitzen mit perfektem Seitenhalt angekommen, blickt der Fahrer auf ein aufgeräumtes Instrumentenfeld, das allerdings bald an Bedeutung verliert, wenn das bestens platzierte Head up-Display aufleuchtet und alle wichtigen Informationen – von der Navigation über Verkehrszeichen bis zur aktuellen Geschwindigkeit – darstellt. Wie von BMW gewohnt ist das Cockpit auf den Fahrer konzentriert, und das gesamte Ambiente im Interieur ist hochwertig und bestens von der Mannschaft im Werk Dingolfing verarbeitet.
Die Motorleistung wird von einem Acht-Gang-Steptronic-Getriebe an die Räder vermittelt, das stets die passende Übersetzung liefert. Zeitgenossen mit Spaß am Schalten können über zwei Wippen am Sportlenkrad eingreifen. Bei den M-Modellen kommt die Automatik als Steptronic Sport und einer Sprint-Funktion an Bord. So wird die Beschleunigung bei Überholmanövern zusätzlich unterstützt. Das Head-up-Display erweist sich bei der Ausfahrt auch als wirksames Punkte-Verhinderungsprogramm, denn einmal in Fahrt, gerät der Vierer-Pilot schnell über die angezeigten Geschwindigkeits-Begrenzungen hinaus. Die Leistung entfaltet sich fast schon spielerisch, und als wäre das noch nicht genug, steuert die 48-Volt-Technik bei Bedarf elf PS (acht kW) bei. Die zusätzliche Energie wird beim Bremsen und Verzögern erzeugt und in einer zusätzlichen Batterie gespeichert.
Das Kraftpaket besitzt zwar ein Sportfahrwerk, doch gelang den Entwicklern ein guter Kompromiss zwischen einer sportlichen Härte und Komfort. Die Sitze sind gut ausgeformt, die Geräuschkulisse gut gedämpft, sodass sich das Vierer M Coupé auf dem Boulevard genauso gut bewegen lässt, wie auf kurvigen Landstraßen, wo die Kombination aus Fahrwerk und Leistungsentfaltung Appetit macht auf immer mehr Kurven. Dann macht sich auch der im Vergleich zum Dreier tiefere Schwerpunkt positiv bemerkbar. Auf den Boulevards lässt sich der Vierer gerne promenieren und zieht – die Niere in der Frontpartie – die Blicke auf sich.
So viel Komfortwerte werden selten in diesem Segment geboten. Neben Komfort und Dynamik kommen aber auch praktische Werte nicht zu kurz. Dank der gestreckten Karosserie und dem ebenfalls gewachsenen Radstand hat das Coupé Platz für vier Personen, und der Kofferraum kann mit einem Knopfdruck im Gepäckabteil vergrößert werden. Wenn die Rückenlehne flachgelegt ist, entsteht eine ebene Fläche. Ob die Kundschaft (außerhalb der Niederlande) tatsächliche eine elektrische Anhängerkupplung benötigt, ist allerdings die Frage. Auf jeden Fall ist das Coupé so bestens für den Einsatz als fliegender Holländer vorbereitet.
Sinnvoller sind da schon die digitalen Helfer, die sich nach den Bedürfnissen des Piloten individualisieren lassen, und außerdem fehlt es auch dem Coupé nicht an Konnektivitätslösungen. Die werden auch in den weiteren Modellvarianten an Bord sein, die in den kommenden Monaten auf den Markt rollen. Dazu gehört auch Cabriolet, das im Frühjahr bei den Händlern stehen wird. (ampnet/ww)
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