Auf der Strasse zeigt der Discovery der vierten Generation mit dem neuen Drei-Liter-Diesel einen sauberen Geradeauslauf, eine exakte Lenkung und überrascht mit sehr niedrigen Fahrgeräuschen. Hier zeigt er sich als hohe Grossraumlimousine. Mit der dritten Sitzreihe, die schon aus dem Discovery 3 bekannt ist, bietet er sieben Erwachsenen Platz und erlaubt in der zweiten Reihe die Montage von drei Isofix-Sitzen nebeneinander. Da zahlen sich die 1,92 Meter Breite aus. Die Höhe von 1,89 Meter und die Länge von 4,83 Meter erlauben einen glatten Laderaum für fast 2500 Liter Ladung. Das und die rund 600 Kilogramm Zuladung weisen auf die Eignung als Transporter hin, 3,5 Tonnen als Maximalgewicht für den gebremsten Anhänger auf die Qualitäten als Zugfahrzeug. Rund zwei Drittel aller Discovery-Kunden nutzen ihren "Disco" für das Gespannfahren. Mit dem für viele Untergründe einstellbaren Allradabtrieb (Terrain Response) hat der Disco schon viele beladene Pferdetransportanhänger aus der schlammigen Wiese gezogen. Das sind die Situationen, in denen der Disco ebenso eine gute Figur macht, wie im Gelände. Rund 60 Prozent der Dico-Fans treiben ihn tatsächlich ab und an ins schwere Gelände und lassen sich dort von seinen Eigenschaften mitreissen. Von aussen unterscheidet sich Generation vier von Generation drei durch ein edleres Gesicht. Der Vorgänger betonte noch eher die Nähe zum Geländewagen, während sich der Neue mit seinem Gesicht eher als Mitglied des gehobenen Bürgertums zeigt uns von weitem aussieht wie ein kleiner Range Rover, wie die Luxuslinie aus dem Hause Land Rover. Innen wird der Charakterwechsel hin zum luxuriöseren Fahrzeug mit Premium-Charakter noch deutlicher. Die alte Armaturentafel mit ihrer stark betonten Mittelkonsole und dem eckigen Charme, der sich aus der Land Rover-Historie herleitet, hat ausgedient. An ihre Stelle tritt eine Tafel, die sich eleganter und mit besseren Materialien dem neuen Anspruch nähert. Vorbei die Zeiten, in denen auch der Discovery seine Verwandtschaft mit einem Arbeitsgerät nicht verleugnen wollte. Der aktuelle Disco ist gesellschaftsfähig und misst sich nun mit dem BMW X5, der M-Klasse von Mercedes-Benz, dem Porsche Cayenne, dem Volkswagen Touareg und anderen. Denen will er mit Preisen zu Leibe rücken, die rund zehn Prozent unter deren Niveau bleiben. Mit dem alten 2,7-Liter-Diesel (Land Rover 2.7 TDV6), der nur Euro 4 schafft, weniger leistet und mehr verbraucht als der Drei-Liter-Diesel beginnen die Preise bei 42'000 Euro. Als SE besser ausgestattet kostet der 3.0 TDV6 mindestens 52'700 Euro und in der Topausstattung HSE, in der auch Sechs-Gang-Automatik, Luftfeder, Leder, Memory-Sitze und Festplatten-Navigation enthalten sind, beginnen die Preise bei 59'200 Euro, eben wenigstens ein Zehntel niedriger als der Wettbewerb. Der grössere und neuere Diesel leistet 245 PS und präsentiert sich mit 600 Newtonmetern als Drehmoment-Meister. Er beschleunigt den Disco in 9,6 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 180 km/h. Mit seinem Gewicht von mehr als 2,5 Tonnen ist er also nicht ganz so behände wie der Wettbewerb. Dafür setzt er im Verbrauch wieder Bestwerte. Der Durchschnittswert (nach EU-Norm) liegt bei 9,3 Litern auf 100 km, sein CO2-Wert 243 Gramm pro Kilometer. Die vierte Generation des Land Rover Discovery tritt also im September als Universaltalent an. Er eignet sich als komfortable Reiselimousine ebenso wie als Klettermaxe mit allem, was einen Geländewagen auszeichnet, als Familientransporter für Sieben ebenso wie als Zugpferd. Er zeigt sich wasserfest, leise und variabel. Der Abschied vom herben Charme seines Vorgängers wird ihm helfen, in der Welt der Premium-Geländelimousinen Freunde zu finden. (ar/Sm)
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