Trotz grosser Schwierigkeiten konnte BMW nach dem Zweiten Weltkrieg die Automobilproduktion wieder aufnehmen. Die Fertigungsanlagen in Eisenach standen unter sowjetischer Verwaltung und das Werk München war zu einem grossen Teil zerstört oder demontiert worden. Auf der IAA Frankfurt 1951 zeigte BMW zum ersten Mal sein neues Automobil in Vorserienform. Die Überraschung der Öffentlichkeit, ein solch repräsentatives und teures Modell als erstes BMW Nachkriegs-Automobil zu sehen, war gross. Erst Ende 1952 ging dieser Typ 501 dann in Produktion, wobei die Karosserien noch für längere Zeit unter grossen Schwierigkeiten von der Firma Baur in Stuttgart geliefert wurden. Nach alter Tradition ruhte die konservativ gezeichnete, geräumige und bis zu sechssitzige Karosserie auf einem massiven, sogenannten "Vollschutz-Rahmen". Der Motor stellte eine weiterentwickelte Variante des BMW Typischen Sechszylinderaggregats dar, wie es sich im Vorkriegs-Typ 326 tausendfach bewährt hatte. 65 statt 50 PS resultierten aus einer angehobenen Verdichtung und neuer Vergaserbestückung. In zwei Evolutionsstufen endete die Entwicklung des BMW 501 mit Sechszylindermotor schliesslich bei 2,1 Litern und 72 PS. Bei einem Leergewicht von ca. 1,3 Tonnen konnte diese Ausführung allerdings nicht mit der BMW typischen Dynamik aufwarten. Doch seit 1954 gab es den Typ 502 mit 100 PS starkem Leichtmetall-V8. Mit einem Grundpreis von 17'800 DM fand dieses Auto damals jedoch noch schwieriger Käufer als die ohnehin schon teuren 501. Der BMW 502 mit dem damals einzigen V8-Leichtmetallmotor Europas wurde auf der Automobilausstellung in Genf im Frühjahr 1954 vorgestellt. Optisch unterschied er sich vom Sechszylindermodell durch zusätzlichen Chromschmuck, serienmässig eingebaute Nebellampen und Blinker statt Winkern, der Innenraum war zudem luxuriöser gestaltet. Die 100 PS aus 2,6 Litern Hubraum verhalfen der mächtigen Limousine nun zu adäquaten Fahrleistungen. Im September 1954 startete die Serienproduktion. Bereits im März stellte BMW eine preiswertere Variante des neuen Achtzylinderwagens mit der Bezeichnung "BMW 501 Achtzylinder" vor. Es war dies eine Kombination des V8-Motors mit der schlichteren Karosserie und Ausstattung des Sechszylindermodells. Der Kunde sparte dabei 2500 DM, musste allerdings auch mit 95 statt 100 PS Vorlieb nehmen, um den Standesunterschied doch ein wenig deutlich zu machen. Ab Modelljahr 1959 erhielt diese Variante die Bezeichnung BMW 2,6, ab dem Modelljahr 1962 bekam der, nun als BMW 2600 bezeichnete, Wagen Scheibenbremsen, wie die Schwestermodelle und den 100 PS-Motor. Im Dezember 1963 endete die Produktion, wobei die letzten Wagen fast ausschliesslich von Behörden wie Feuerwehr oder Polizei geordert wurden.
Kat. 1: Eher selten anzutreffendes Sammlerobjekt in Concours-Zustand. Preis: 23'000 Euro, 35'700 Fr.
Kat. 2: Fahrzeug in gutem Original-Zustand, leichte Abnutzungserscheinung. Preis: 16'000 Euro, 24'800 Fr.
Kat. 3: Fahrbereites Fahrzeug in einem guten oder restaurierten Zustand. Preis: 10'000 Euro, 15'500 Fr.
Kat. 4: Fahrzeug in teilrestaurierten oder reparaturbedürftigen Zustand. Preis: 6000 Euro, 9300 Fr.
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