"In Brasilien sind wir in diesem Segment mit Chevrolet gut vertreten. Schon heute haben wir hier eine Architektur, die uns rund 4000 USD kostet. Wir haben weltweit einige sehr wettbewerbsfähige Low-Cost-Architekturen. Wir werden hier aber weiterhin sehr hart arbeiten." Besonders in Indien sieht Wagoner Wachstumschancen, aber auch Preisdruck. "Indien ist - neben Brasilien - ein Treiber dieser Entwicklung, deswegen wollen wir unser Geschäft dort ausbauen. Das gilt auch für unser Entwicklungszentrum in Bangalore. Indien wird unsere südkoreanischen Plattformen weiterentwickeln, um die Kosten weiter zu reduzieren. Denn wenn sich ein 3500-Dollar-Auto in Indien durchsetzt, dann müssen wir darauf reagieren." In den USA erwartet Wagoner einen weiteren Rückgang des eigenen Marktanteils, der 2006 bei 24,6% lag. "Ich gehe von einer Reduktion auf etwa 22%, vielleicht 23% Marktanteil aus. Und das ist zum Teil geplant. Denn schon allein im ersten Halbjahr haben wir fast 100'000 Neuzulassungen weniger verbucht, weil wir das wenig profitable Geschäft mit Autovermietern reduziert haben." Fokus von GM sei es von Anfang an gewesen, das Geschäft mit Privatkunden auf einem stabilen Level zu halten. GM hoffe hier vor allem in der zweiten Jahreshälfte mit weiterem Momentum. Auch das Flottengeschäft wolle GM weiter ausbauen. "Allerdings spüren wir gerade einen heftigen Grad der Schwäche im US-Markt, die signifikant stärker ausgeprägt ist, als wir es noch vor einem halben Jahr erwartet hätten", sagte Wagoner. Folgen hat der Absatzrückgang für das Markenportfolio von GM. Zwar will Wagoner keine Marken eliminieren, doch soll die Zahl der Modelle reduziert werden. Einige der US-Marken sollen ein noch fokussierteres Portfolio bekommen: "Die Zeiten, das Buick und Pontiac jeweils zehn verschiedene Modelle im Portfolio hatten, sind vorbei. Eine Marken-Konsistenz lässt sich auch mit drei Modellen erreichen", so Wagoner. Kein Interesse hat General Motors, eine der Premiummarken von Ford - Jaguar, Land Rover oder Volvo - zu übernehmen. "Nein, da haben wir kein Interesse geäussert. Derzeit haben wir global 13 Marken. Und wir wollen keine weitere hinzufügen", sagte Wagoner.
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