Mittwoch, 16. Oktober 2019 Peugeot 208: Flotter Franzose
Peugeot 208. Foto: Auto-Medienportal.Net/Peugeot
Damit hat Peugeot in Kürze vier, ausschließlich mit Strom betriebene Fahrzeuge im Programm: den Stadtwagen Ion, den kompakten e-208, das SUV e-2008 und den Kleintransporter Partner Electric. Dabei aber soll es nicht bleiben. „Ab dem Launch unseres neuen Kleinwagens werden wir in Zukunft alle neuen Pkw-Modelle mit einer elektrifizierten Variante anbieten. So können unsere Kunden den Antrieb wählen, der zu ihrem Lebensstil passt“, verspricht Steffen Raschig, Geschäftsführer von Peugeot Deutschland. „Wir wollen im B-Segment einen wahren Kontrapunkt setzen."
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Der neue Peugeot 208 sticht nicht nur optisch, sondern auch durch sein Motorenangebot und die Vielzahl der Fahrerassistenzsysteme hervor.“ War der Vorgänger 208 gegenüber dem 207 um einige Zentimeter geschrumpft und um bis zu 173 Kilogramm leichter geworden, so legte der Neue in der Länge wieder rund zehn Zentimeter zu. Was das Gewicht angeht, so setzte er allerdings seine Schlankheitskur fort. Diesmal sorgt die neue Plattform CMP gegenüber der Vorgänger-Plattform F1 für einen Gewichtsverlust von weiteren 30 Kilogramm. Nach Angaben von Peugeot bietet sie eine ganze Reihe weiterer Vorteile wie eine verbesserte Aerodynamik durch einen glatten Unterboden sowie elektronisch gesteuerte Lufteinlässe. Außerdem verursache sie weniger Vibrationen, zeige eine verbesserte Schall- und Wärmedämmung und mache eine Reihe von Fahrerassistenzsystemen zum Standard, die sonst nur in höheren Fahrzeugklassen anzutreffen seien.
Dass die Optik eines Autos für die Kaufentscheidung eine herausragende Rolle spielt, dürfte wohl außer Zweifel stehen. So gaben sich die Peugeot-Designer auch alle Mühe, ihrem kleinen Fronttriebler außen wie innen möglichst viel Eigenständigkeit zu verpassen. Darüber, ob das an allen Ecken und Enden gelungen ist, gehen die Meinungen auseinander. Auf der Habenseite steht die größere Länge und die um drei Zentimeter tiefer gelegte Karosserie, was dem Fahrzeug zusammen mit der leicht nach hinten versetzten Windschutzscheibe eine gestreckte Linienführung und gleichzeitig einen sportlichen Auftritt verleiht.
Besonders stolz sind die Peugeot-Oberen auf die Gestaltung der Armaturentafel. Die freilich lässt ein gewisses Quantum an Harmonie vermissen. Der optional erhältliche 13 Zoll große Bildschirm für Radio, Navi und das übrige Infotainment will so gar nicht zum links daneben liegenden und den höheren Ausstattungsvarianten vorbehaltenen Instrumenten in einer Dreidimensional-Optik passen.
In der Frontpartie sollte nach dem Willen der Formgestalter das Tagfahrlicht der LED-Leuchten die ausgefahrenen Krallen eines Löwen, dem Peugeot-Wappentier, symbolisieren. Der unbefangene Betrachter erhält beim ersten Blick den Eindruck, es mit einem Säbelzahntiger vergangener Zeiten zu tun zu haben.
Diese Vorstellung verschwindet jedoch schlagartig, wenn sich der Peugeot 208 einmal in Bewegung setzt. Sowohl der Diesel mit seinen 102 PS (75 kW) als auch der geringfügig schwächere Benziner sowie dessen stärkerer 131-PS-Bruder (96 kW) gehen so beherzt zur Sache, dass die Frontpassagiere die Leistung der Sitze in puncto Seitenführung auf Anhieb schätzen lernen. Fahrwerk und Lenkung des Kleinen kommen mit Kurvengeschlängel auf Landstraßen vorbildlich zurecht, der Fahrspaß im Peugeot 208 gehört quasi zur mitgelieferten Grundausstattung. Nur Schlaglöcher und extrem unebene Straßendecken wie sie in Portugal, Gastgeber der Präsentation, an der Tagesordnung sind, sorgen wegen des sportlich straff abgestimmten Fahrwerks bisweilen für Unbehagen. Längere Autobahntouren gehen weitgehend ermüdungsfrei vorbei, und die Geräuschdämmung schafft es sogar, dass es den Ohren verborgen bleibt, ob da vorne nun ein Benziner schnurrt oder ein Diesel nagelt.
Wie jedes Elektroauto begeistert auch der Peugeot e-208 durch sein von Beginn an zur Verfügung stehendes Drehmoment und die damit verbundene Agilität. „In der Ruhe liegt die Kraft“ soll schon der chinesische Philosoph Konfuzius vor zweieinhalbtausend Jahren gewusst haben. Nur Wind- und Reifengeräusche machen sich in dem batteriebetriebenen Fahrzeug bemerkbar. Die Batterie ist im Fahrzeugboden untergebracht. Somit gleicht das Raumangebot und das Kofferraumvolumen des e-208 denen der Versionen mit Verbrennungsmotor. Wäre da nur nicht der Zeit raubende Ladeprozess.
Für ihn gibt es drei mögliche Optionen: Die Batterie kann an einer Haushaltssteckdose oder an einer verstärkten Steckdose des Typs Green Up Legrand aufgeladen werden. (ampnet/hrr)
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