Mit insgesamt 14 Auktionen seltener und daher überwiegend extrem teurer Old- und Youngtimer trat Sotheby's erneut den Beweis an, dass allen Unkenrufen zum Trotz die Wertsteigerung im obersten Preissegment automobiler Pretiosen nach wie vor explodiert. Mehr als 5700 Einzelbieter aus 64 Ländern sorgten dafür, dass die stolze Summe von über einer halben Milliarde Dollar hereinkam.
Bei dem Verkauf von 2852 Objekten (Fahrzeuge plus Erinnerungsstücke) erzielten 119 Autos Preise von mehr als einer Million US-Dollar (ca. 850 000 Euro). An der Spitze stand der legendäre Aston Martin DBR1 Chassis No. 1, der mit 22,55 Millionen Dollar (19,16 Mio. €) zum wertvollsten, je versteigerten britischen Auto avancierte. Dahinter rangierten überwiegend die üblichen Verdächtigen. So tauchte unter den Top Ten sechsmal der Name Ferrari auf. Darunter war auch der Weltmeister-Monoposto von Michael Schumacher aus dem Jahr 2001 als wertvollstes modernes Formel-1-Auto sowie der La Ferrari Aperto als teuerstes Fahrzeug aus der Produktion im 21. Jahrhundert.
„Das Jahr 2017 war für uns in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Wir konnten trotz schwieriger Marktbedingungen, in denen viele große Auktionshäuser rückläufige Umsätze hinnehmen mussten, ein deutliches Wachstum bei Umsatz, Marktanteil und anhaltend positiver Dynamik verzeichnen, jubelt Kenneth Ahn, Präsident RM Sotheby's. „Seltene, hochwertige Autos werden weiterhin zu außergewöhnlichen Preisen gehandelt. Das zeigen der Aston Martin DBR1, der für 22,55 Millionen Dollar in Monterey den Besitzer wechselte oder der Ferrari 250 GT LWB California Spider Competizione, der für 17,99 Millionen Dollar in New York verkauft wurde.“ Allein an der Pazifikküste Kaliforniens klingelten bei der Versteigerung anlässlich der Monterey Car Week im August 133 Millionen Dollar in der RM-Sotheby's-Kasse.
Unter dem Strich war RM Sotheby's für 13 der Top-20-Versteigerungen von Sammlerautos im Jahr 2017 verantwortlich und hält nun sechs der Top-10-Allzeit-Rekorde für die wertvollsten, jemals verkauften Automobile.
Doch es waren nicht nur die Millionen-Seller, die Aufsehen erregten. Für Staunen sorgten nicht zuletzt das deutsche Amphibienfahrzeug Amphicar aus dem Jahr 1966 für 73 700 Dollar (62 650 Euro) – 2 000 Dollar mehr als ein sechs Jahre älterer Austin Healey 3000 MK1 BN7 auf der gleichen Versteigerung im Januar in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Der VW Bus Deluxe mit 23 Fenstern von 1960, in Deutschland als „Samba“ bekannt, wechselte in New York für den stolzen Preis von 207 200 Dollar (176 100 Euro) den Besitzer.
Für das kommende Jahr plant die Muttergesellschaft das Geschäft der beiden Auto-Töchter RM Sothebys und Auctions America wieder getrennte Wege gehen zu lassen. RM Sotheby's wird sich in erster Linie mit Sammlerautos jenseits der 300 000-Dollar-Grenze bei seinen Auktionen in Arizona, Paris, Amelia Island, Monaco, Monterey und London beschäftigen. Zu den Veranstaltungen, die unter dem Banner von RM Auctions stattfinden werden, gehören Fort Lauderdale, Auburn im Frühling und Herbst, Santa Monica und Hershey.
Die Top Ten 2017 bei RM Sotheby's
1. Aston Martin DBR1 (1956), 22 550 000 Dollar (19 185 000 Euro) 2. Ferrari 250 GT LWB California Spider Competizione (1959), 17 990 000 Dollar (15 300 000 Euro) 3. Ferrari La Ferrari Aperta (2007), 10 043 000 Dollar (8 500 000 Euro) 4. Ferrari 250 GT LWB California Spider (1959), 9 504 550 Dollar (8 087 000 Euro) 5. Ferrari 250 GT SWB Berlinetta (1961), 8 305 000 Dollar (7 066 000 Euro) 6. Bugatti Type 57 S Cabriolet (1937), 7 700 000 Dollar (6 551 000 Euro) 7. Ferrari F 1 (2001), 7 504 000 Dollar (6 385 000 Euro) 8. Aston Martin DB4 GT Prototype (1959), 6 765 000 Dollar (5 756 000 Euro) 9. Mercedes-Benz 540 K Special Roadster (1939), 6 600 000 Dollar (5 616 000 Euro) 10. Ferrari 121 LM Spider (1955), 5 720 000 Dollar (4 867 000 Euro)
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