Manche sagen nur "Pebble" für den Pebble Beach Concours d'Elegance (Sonntag, 26. August von 10:30 bis 17:00 Uhr), Finale und Herzstück einer Fülle von Events und -Auktionen. Die 1950 erstmals organisierte Veranstaltung ist zweifelsohne die wichtigste Oldtimer-Parade der Welt und bildet den spektakulären Schlusspunkt der Autowoche, bei dem in erster Linie historische Treue, technischer Wert, Stil und Eleganz der vorgeführten Kandidaten prämiert werden. Schauplatz ist die Küstenstraße 17-Miles-Drive auf der Monterey-Halbinsel, einer der schönsten Abschnitte an der kalifornischen Pazifikküste, weitestgehend unbebaut, mit atemberaubender Landschaft und nahezu unberührter Natur.
10,25 Dollar (8,80 Euro) beträgt normalerweise die Gebühr pro Pkw für die Fahrt über die 27 Kilometer lange Mautstraße. Gut zwei Autostunden südlich von San Francisco ist sie eine Ausgabe, die wohl noch kein Tourist bereut hat. Zum Concours d'Elegance explodieren die Preise. Das gemeine Fußvolk darf für 375 Dollar inklusive Parkgebühr (320 Euro) vom Straßenrand aus zusehen, ins Club d'Elegance-Zelt kommt man für 825 Dollar (700 Euro), Buffet, Getränke und VIP-Behandlung inbegriffen, und wer gerne die 2500 Dollar (2140 Euro) ausgegeben hätte, um hautnah mit allem Komfort an vorderster Front dabei zu sein, kommt zu spät. Diese Tickets sind bereits ausverkauft.
Es war schon immer etwas teurer während der Monterey Classic Car Week (17. bis 26. August), insbesondere bei den sechs Auktionen der namhaftesten Versteigerungshäuser der Welt. Alleine Sotheby's hämmerte im vergangenen Jahr 133 Millionen US-Dollar (114 Millionen Euro) zusammen. Da 2018 zahlreiche einmalige Pretiosen aus Blech und Chrom mit höherem Millionenwert den Besitzer wechseln sollen, wäre es keine Überraschung, wenn am Ende zusammen rund eine halbe Milliarde Dollar in den Kassen der Sechs rascheln würden.
Den bisher höchsten Preis in Monterey erzielte Sotheby's für einen Aston Martin DBR1, Jahrgang 1956, im vergangenen Jahr mit 22,55 Millionen Dollar (19,3 Millionen Euro). Dieser Rekord dürfte 2018 fallen. Allein den Wert des Flaggschiffs der diesjährigen Sotheby's-Versteigerung, ein Ferrari 250 GTO by Scaglietti, taxieren Experten auf einen Betrag zwischen 45 Millionen und 60 Millionen Dollar (39 Millionen / 51 Millionen Euro). Auch das zweite As im Sotheby's-Ärmel ist nicht von schlechten Eltern: ein Aston Martin DP 215 Grand Touring Competition Prototype von 1963 mit einem Schätzpreis zwischen 18 Millionen und 22 Millionen Dollar (15,5 Millionen/18,9 Millionen Euro). Für den teuersten Mercedes-Benz, ein AMG CLK GTR von 1998, will das Auktionshaus um die 5 Millionen Dollar (4,3 Millionen Euro) haben. Insgesamt kommen bei Sotheby's 150 Autos im Wert von - vorsichtig geschätzt - 230 Millionen Dollar (198 Millionen Euro) unter den Hammer, davon 29 Sportwagen aus Modena, 16 für einen mindestens siebenstelligen Betrag.
Da mag Konkurrent Gooding & Company, offizielles Auktionshaus des Pebble Beach Concours d’Elégance, nicht zurückstehen. Doch in diesem Jahr ist Sotheby's einige Längen voraus. Goodings Trumpf ist ein Ferrari 275 GTB/C von 1966 zum Schätzpreis von rund 13 Millionen Dollar (11,2 Millionen Euro). Unter dem Strich bietet Gooding 148 Fahrzeuge im Wert von insgesamt rund 168 Millionen Dollar (144,4 Millionen Euro) an. Im Gegensatz zu anderen Versteigerungen spielt Ferrari hierbei nach Stückzahlen nicht die Hauptrolle. Die Marke ist 25-mal vertreten, während Porsche auf 30 Exemplare kommt.
Bescheidener treten die Briten von Bonham's in Monterey auf. Bei ihnen schlägt als teuerster Vertreter ein Mercedes-Benz 540 K Sports Roadster von 1937 mit einem Betrag zwischen 3,5 Millionen und 4,5 Millionen Dollar (3 Millionen Euro/3,8 Millionen Euro) zu Buche. (ampnet/hrr)
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