Donnerstag, 13. November 2008 Goodwood Revival Meeting im Rückblick
Marc Surer im Lotus 23 beim Goodwood Revival 2008. Foto: BMW
Ein Blick in die Vergangenheit - Drei Tage pure Nostalgie mit fantastischen Vorführungen und alles was zum Goodwood Revival Meeting dazugehört. All dies fand im kurzen "Altweibersommer" statt, der gerade so lange dauerte wie das Festival, bevor sich der Himmel wieder verschloss und das übliche britische Sommerwetter erneut zum Vorschein kam. Mit der Veranstaltung wurde in diesem Jahr der 60jährige Jahrestag des ersten Motorsportevents in Goodwood gefeiert, der im September des Jahres 1948 abgehalten wurde. Gleichzeitig was es auch das zehjährige Jubiläum des ersten Revival Meetings, das 1998 stattfand. Um den Geburtstag der Rennstrecke zu feiern, wurde eine Parade unter dem Motto "Life on the Road in 1948" abgehalten. Hier konnte man zahlreiche Fahrzeuge bewundern, die anno dazumal auf den Strassen zu sehen waren.
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Einer jener Aspekte, der aus dem Meeting Ende September in Goodwood solch eine besondere Veranstaltung macht ist die Tatsache, dass von Jahr zu Jahr mehr Besucher in Kostümen erscheinen. Damit wird aus dem Goodwood Festival eine wahre Bühne, wobei Shows wie "Rag a Bone Man", "Laurel & Hardy", "Marilyn Monroe", "Dad's Army" und etliche weitere einen wertvollen Beitrag zu einer wirklich einzigartigen Atmosphäre leisten. All dies wurde durch Flugakrobatik, die "Earls Court Motor Show", den Freddie March Spirit of Aviation Concours, eine Bonhams Auktion sowie zahlreiche Verkaufsstände und die "Mods & Rockers" mit ihren Vespas, Lambrettas und Motorrädern abgerundet. In diesem Jahr wurde auch die Maranello Concessionaires Tower Garage nachgebaut, in der, nahe dem Haupteingang, zahlreiche Wagen des Hauses Ferrari präsentiert wurden. Auf der "Earls Court Motor Show" gab es ebenfalls einige Ferraris zu sehen: so unter anderem vom 250 GTO zum 275 GTB/C, 365 GTB/4, 512 BBi, GTO (288), F40 und F50 hin zu einem Enzo. Neben all diesem Rahmenprogramm wurden insgesamt 16 Rennen angesetzt, die man nicht verpassen durfte. In sieben der Rennen waren Wagen des Hauses mit dem springenden Pferdchen vertreten. Zwei dieser Rennen konnten Ferraris für sich entscheiden: im Madgwick Cup am Samstag, als Shell Ferrari Historic Challenge-Fahrer Carlos Monteverde, der von Startposition drei aus ins Rennen gegangen war, bereits in der Anfangsphase des Laufs die Führung übernehmen konnte und das Rennen tadellos in seinem Dino 206 SP zu Ende fuhr. Monteverde war von seinem Sieg überwältigt, nicht zuletzt, da es sein erster war und er seit Beginn des Revival Meetings dabei ist. Der zweite Ferrari-Sieg kam in der hart umkämpften Tourist Trophy am Sonntagnachmittag, dem 1-Stunden-Rennen für GT-Wagen der Jahre 1960 bis 64, der Krönung der Rennveranstaltungen hier in Goodwood. Der ehemalige Formel 1-Fahrer Martin Brundle fuhr mit dem Jaguar "E" Type des Red Bull Designers Adrian Newey, auf die Pole Position und positionierte sich damit vor dem Lister-Jaguar Coupé mit Justin Law und Anthony Reid sowie dem Ferrari 330 LM Berlinetta mit Peter Hardman und Bobby Verdon-Roe. Diese drei Wagen gaben im Rennen schließlich auch den Ton an. Sie setzten sich umgehend vom Rest des Feldes ab. Die Ferrari 330 LM Berlinetta hatte sich den zweiten Startplatz mit lediglich etwas über zwei Sekunden Rückstand auf den Lister-Jaguar Coupé geholt, was Peter Hardman die Auszeichnung „Driver of the Day" einbrachte. Doch auch die übrigen Rennen des Programms waren überaus spannend, wobei es glücklicherweise nur zu spannenden Duellen kam und keiner der traumhaften Wagen beschädigt wurde.
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