Dieses Jahr, beim 28. GTI-Treffen sollen es weniger Besucher sein. Der Veranstalter, die Gemeinde Reifnitz, rechnete nur mit 130'000 nach mehr als 200'000 im vergangenen Jahr. Aber das Gedränge in den Strassen von Reifnitz war so gross, dass es niemanden überraschen würde, wenn die Zahlen von 2007 dieses Jahr wieder erreicht würden. Jeder will die Autos bestaunen. Je wilder sie sind, desto lieber. Der Star unter den Merkwürdigkeiten war ein Golf in rosa Plüsch, nur gebaut für das Lächeln und Lachen seiner Betrachter. Doch Gucken allein ist nicht das Ziel der wirklichen Tuner. Sie suchen den Erfahrungsaustausch und die Bewunderung ihresgleichen. Nichts ist schöner, als im Stau durch die Strassen von Reifnitz zu stehen und die bewundernden Blick zu erleben – auf das Auto und die Beifahrerin, denn Tunen ist immer noch eine Männerdomäne. Die Besatzung auf dem Beifahrersitz bringt da den Punkt auf das automobile "I". Allerdings kann man sich dem Eindruck kaum verschliessen, dass sich beim Wandeln durch die Autos auch viele um einen Platz auf der rechten Seite bewerben. Party ist angesagt. Dafür sorgen schon die grossen Showbühnen von Volkswagen und Audi, aber auch die vielen Verkaufsstände am Strassenrand. Die Stimmung ist heiss, als DJ Ötzi auf der VW-Bühne Stimmung macht, so heiss wie das frühe Sommerwetter am Wörthersee. Das sorgt tagsüber für häufigen Einsatz des Martinhorns. Die Hitze fordert dieses Jahr ihren Tribut, später am Abend vielleicht auch der Alkohol. Dennoch – dies ist das grosse Fest junger Menschen, die sich fürs Auto begeistern können – jetzt erst recht. Es bleibt freundlich und entspannt. Natürlich geht es um die interessanteste Idee, um den spaktakulärsten Umbau. Doch fat noch mehr als das beeindruckt bei den Fahrzeugen die handwerkliche Qualität, die Sorgfalt, mit der zum Beispiel das Armaturenbrett eines Audi TT in einen Golf 2 eingepasst wird. Fast immer lohnt sich der Blick unter die Motorhaube. Verchromte Motoren sind dabei schon fast die Norm. Seit Dienstag, 19. Mai 2009, bis Sonnabend beherrschen die Teilnehmer die Szene am Wörthersee. Kaum ein Einheimischer oder Tourist kann sich dem entziehen; denn abends gebinnt ein Corso rund um den See. Dann sitzen die Zuschauer am Strassenrand und freuen sich an den Autos und ihren Besatzungen. Aus Italien kommen sie, sogar aus Norwegen und natürlich aus den umliegenden Ländern Slowenien, Ungarn, Schweiz. Auch ein Teilnehmer mit russischem Kennzeichen wurde gesichtet. Die Veranstaltung wirbt für sich selbst. Deswegen wird das 29. GTI-Treffen am Wörthersee im kommenden Jahr sicher wieder ein großer Erfolg werden, eine überdimensionale Party für alle, die ihr Auto so sehr lieben, dass sie sich viele Stunden damit befassen und viel Geld investieren. Die Zuschauer lieben diese Auto-Party genauso wie die Tuner. Ganze Familien haben ihren Spass – wenigstens bei einem Tagesausflug oder bei einem automobilen Kurzurlaub. Volkswagen und Audi werden auch das kommende Jahr sicher wieder dazu nutzen, Studien hinzustellen, die zu diesen jungen Autofreunden passen. (ar/Sm)
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