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Beim Bio-Erdgas handelt es sich um Biogas, das auf Erdgas-Qualität veredelt wurde. Der so erzeugte Energieträger landet unter anderem an Erdgas-Zapfsäulen. In Deutschland wird bereits heute an ca. 12 Prozent der Erdgas-Tankstellen Bio-Erdgas beigemischt - und die Tendenz ist steigend. Charme hat dieser Kraftstoff, weil Biogas weitgehend regenerativ und CO2-neutral gewonnen wird.

Krasser aber denkt weiter und zwar an die Produktion von Biogas aus 100 Prozent Bioabfall. Anlagen, in denen das möglich ist, könnten in nächster Zeit in grösserem Umfang entstehen, erzählt der Experte von der IEK Bayern. Würde man dieses Biogas zu Bio-Erdgas machen und als Kraftstoff einsetzen, "hätte man eine Methode für noch effizienteren Klimaschutz".

Konventionell kompostierter Bioabfall setzt Methan frei, ein über 20-mal wirksameres Klimagas als CO2. In Biogasanlagen würde dieses Methan aufgefangen und über die Verwandlung in Bio-Erdgas in Automotoren wandern. Die setzen dann zwar bei der Verbrennung CO2 frei, aber nur so viel, wie die Pflanzen zuvor beim Wachsen aufgenommen haben. Zudem schadet CO2 dem Klima weniger als Methan. "Mit Bio-Erdgas aus einer Tonne Bioabfall kann ein Erdgasauto ca. 1000 Kilometer weit fahren", hat Krasser berechnet.

Auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) sind solche Zahlen noch kein Thema, wohl aber Bio-Erdgas und Erdgasfahrzeuge. Vom 17. bis 27. September 2009 präsentiert in Frankfurt am Main die erdgas mobil GmbH topaktuelle Erdgasautos der Hersteller Fiat, Ford, Opel, Mercedes-Benz und Volkswagen. Interessenten können nach vorheriger Anmeldung eine Probefahrt in einem Erdgasauto auf der Freifläche Agora machen.

Neben der Information über die derzeitigen Fahrzeugmodelle stehen die Vorteile des Fahrens mit Erdgas im Blickpunkt. Dabei geht es in erster Linie um den drastischen Spareffekt beim Tanken, der rund 50 Prozent im Vergleich zu Benzin und rund 30 Prozent im Vergleich zu Diesel beträgt. "Aber auch die Umweltvorteile sprechen immer mehr Menschen an", glaubt Krasser.