Wohl niemanden, der sich für Mobilität begeistert, lassen diese beiden Vorzeigemodelle kalt. Das gilt natürlich auch für die beiden Männer, die maßgeblich an der Entwicklung der neuen Prototypen der e-tron GT-Modellfamilie und der Ducati Panigale V4 R1 beteiligt waren – Jaan Mattes Reiling, Technischer Projektleiter bei Audi in Neckarsulm, und Alessandro Valia, Cheftestfahrer und Entwickler bei Ducati. Es wundert nicht, dass sich beide nach einer exklusiven Fahrt auf dem Modell des jeweils anderen bei der Audi Sport GmbH in Neuburg über die Leistung, aber auch über deren Beherrschbarkeit einig sind. Für Testchef Valia hatte Audi eigens den Prototypen des aufgewerteten e-tron GT quattro2 bereitgestellt.
Alessandro Valia: Beide Modelle verfügen zweifellos über sehr viel Leistung. Und beide erfüllen auch die Voraussetzungen, um diese Leistung sicher auf die Straße zu bringen. Ducati hat in seinen Modellen verschiedene Fahrmodi verbaut. Damit lassen sich die Fahreigenschaften individuell anpassen – für die Rennstrecke, aber auch für die Straße. Fahrer_innen haben dadurch sehr viele Möglichkeiten, die Kraft des Motorrades auf ihr jeweiliges Fahrkönnen anzupassen.
Jaan Mattes Reiling: Das war beim Audi e-tron GT Prototyp genauso. Dadurch, dass wir die Kraftentfaltung kontrollierbar machen, fällt es leicht, diese Autos zu fahren und zu genießen. Panigale V4 R1 und der Prototyp sind trotz ihres sportlichen Charakters auf die tägliche Nutzung ausgelegt.
Valia: Was war das für ein Gefühl, die Panigale zu fahren?
Reiling: Ich bin selbst ein großer Ducati-Fan und fahre leidenschaftlich gerne meine Ducati 996. Die Panigale war nochmal ein ganz anderes Erlebnis. Es ist total faszinierend, wie leicht sich dieses High-Performance-Motorrad fahren lässt und wie schnell man sich auf ihr dank des elektronischen Setups wohl fühlt. Und wie war es für dich auf dem Fahrersitz des e-tron GT Prototyp?
Valia: Es war eine tolle Erfahrung. Abgesehen vom wunderschönen Design haben mich die Dynamik und Leichtigkeit – und natürlich die Leistungscharakteristik dieses vollelektrischen Sportwagens beeindruckt. Beschleunigung und Handling in Kurven sind schlichtweg fantastisch. Auch für mich, der mit hohen Beschleunigungswerten vertraut ist. Dabei durfte ich ja bereits einen Blick auf das Interieur des Prototypen erhaschen. Und das verrät auf den ersten Blick die Liebe zum Detail. Es gibt also viele Gemeinsamkeiten, aber natürlich auch Unterschiede.
Reiling: Sowohl die Panigale als auch der e-tron GT Prototyp verfügen über zahlreiche Möglichkeiten, die Fahreigenschaften an die Bedürfnisse der Fahrer_innen anzupassen – das ist dir bei deiner Fahrt und beim Blick auf die Bedienelemente des Interieurs sicherlich nicht entgangen. Das verbesserte Fahrwerk bietet hier neue und im Vergleich zum Vorgänger zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten für den Fahrer.
Valia: Ich finde, dass beide Modelle auf einem vergleichbar hohen Level sind. Das gilt besonders für die eingesetzten Technologien und die daraus resultierende Performance – zum Beispiel beim Beschleunigen. Beide Marken achten sehr genau auf das kleinste Detail. Die Panigale V4 R1 ist die Basis für unser Rennmotorrad bei der Superbike-Weltmeisterschaft. Beide Modelle erlauben es, für die Fahrer_innen die bestmögliche Einstellung zu finden. Der große Unterschied ist, dass beim Motorrad die Fahrdynamik viel wesentlicher von den Fahrenden beeinflusst wird. Aber die Voraussetzungen für sehr viel Fahrspaß erfüllen beide Modelle gleichermaßen.
Reiling: Da stimme ich dir zu.Aber zu High Performance gehört im Falle des e-tron GT Prototyp noch viel mehr. Es ist das gesamte Fahrzeug, nicht nur der Antrieb und das Fahrverhalten. Und nicht zu vergessen: das Design, die Qualität und der Komfort auf kurzen und langen Strecken, die alle begeistern, die dieses Auto fahren. Seine Assistenzsysteme tragen außerdem dazu bei, dass Motorräder und Autos sicherer im täglichen Straßenverkehr miteinander umgehen.
|