Und deshalb passt die Farbe Sandstorm Gelb, in der unser Fahrzeug lackiert war, besonders gut: Sie unterstreicht den eigenständigen Charakter des Sondermodells, und sie zieht sich bis ins Interieur durch, wo die Sitzanlage im Grauton Ceramique-Dunkel Curry mit entsprechenden Ziernähten akzentuiert wird. Und auch die Instrumentierung zeigt sich mit eigenständigem Dekor; die Markierungen spiegeln die Außenfarbe wider. Außen wird der Charakter des Dune außerdem durch eigenständige Stoßflächen, Räder und stilisierten Unterfahrschutz unterstrichen; zudem wurden sowohl Bodenfreiheit als auch Spurweite erhöht. Die rustikalen Modifikationen machen Laune, diesen Beetle ins Gelände auszuführen. Doch tatsächlich unterscheiden sich die Fahreigenschaften des Dune kaum vom regulären Beetle. Die von uns gefahrene US-Variante mit einem 125 kW / 170 PS starken 1,8-Liter-Vierzylinder-TSI zeichnete sich durch ordentlichen Durchzug und ein außergewöhnlich niedriges Geräuschniveau aus, der in Europa angebotene 1,4-Liter-TSI mit 110 kW / 150 PS kann es allerdings fast genauso gut – und aus den USA ist zu hören, dass das kleinere Aggregat dem 1,8-Liter-Motor in verschiedenen Baureihen mittlerweile den Rang abläuft. Wer auf hohe Fahrleistungen Wert legt, sei auf den nicht viel teureren, 162 kW / 220 PS starken 2,0-Liter-TSI verwiesen, mit dem der Beetle Dune zum frechen Herausforderer auf der Überholspur wird. In der Seienausstattung läuft der Beetle ohne die inzwischen fast unvermeidlichen Assistenzsysteme vom Band – und sie werden auch keinesfalls vermisst. Jedenfalls dann, wenn man sich beim Autofahren weiterhin am liebsten auf die Straße konzentriert, anstatt Cappuccino zu schlürfen oder das Smartphone zu betätigen. Auch in der Dune-Ausführung ist der Beetle leicht untersteuernd ausgelegt. Der Grenzbereich liegt allerdings hoch, das Golf-Derivat ist nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Und trotz der eindrucksvollen Bereifung mit 235/45er-Gummi auf 18-Zoll-Rädern ist der Abrollkomfort ungewöhnlich hoch. Außerdem ist das Interieur sowohl beim zweitürigen Coupé als auch beim Cabriolet so gut isoliert, dass der Beetle Dune sich auch für lange Strecken empfiehlt. Und hier lohnt sich auch die Investition in die optionale Stereoanlage, die gemeinsam mit der Kultmarke Fender entwickelt wurde: Sie begeistert mit glasklarem, hervorragenden Klang – ob nun Klassik oder Pop aus dem Lautsprecher kommt. Wer genau hinsieht, entdeckt übrigens, wo überall die Ingenieure die Kosten gesenkt haben. So ist die Oberfläche der gesamten Armaturentafel aus Hartplastik zusammengefügt, und auch die Dachkonsole wirkt etwas billig und wenig ergonomisch. Über jeden Zweifel erhaben ist übrigens das perfekt und schnell operierende Stoffdach der Cabrio-Variante. Eine manuelle Variante gibt es hier leider nicht. Mit einem Einstandspreis von 26 250 Euro – beim Cabrio sind es 30 400 Euro – ist der VW Beetle Dune ein faires Angebot in seiner Klasse, auf das man sich allerdings einlassen muss. Obwohl maskulin geschärft, ist der Beetle auch in seiner Dune-Variante nach wie vor ein sehr spezielles Fahrzeug, dem weiterhin die unsportliche Ausstrahlung der zweiten Modellgeneration nachhängt. Wer allerdings auf Retro-Design Wert legt, der kann kaum eine bessere Wahl treffen. Denn als Konkurrenz kommen hier eigentlich nur der Fiat 500 und der von BMW entwickelte Mini in Betracht. Beiden Wettbewerbern ist der Beetle in puncto Finish und auch Fahrspaß teils deutlich überlegen. (ampnet/jm)
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