Der 20. Juni 2024 ist ein weiterer Meilenstein des Schweizer Unternehmens Synhelion AG: Im deutschen Jülich wird die erste Demonstrationsanlage für die industrielle Herstellung von synthetischen Treibstoffen in Betrieb genommen. Damit ist es nun auch möglich, aus der Wärme, die durch gebündeltes Sonnenlicht entsteht, Solarkerosin, -diesel und -benzin herzustellen. Mit dieser Anlage demonstriert Synhelion den gesamten Sun-to-Liquid-Prozess im industriellen Massstab. Sie enthält die vier von Synhelion entwickelten Schlüsselinnovationen: Heliostatenfeld, Solarreceiver, thermochemischer Reaktor und thermische Energiespeicherung. Dawn wird mehrere tausend Liter Solartreibstoff pro Jahr produzieren. Die produzierten Treibstoffe werden zur Demonstration verschiedener möglicher Anwendungsfälle verwendet, so auch im Einsatz für Autos.
Die AMAG Gruppe ist bereits seit 2021 an der Synhelion AG beteiligt, 2022 hat sie im Rahmen einer weiteren Kapitalisierungsrunde ihr Engagement bestätigt und 2023 ihre Beteiligung erhöht. Helmut Ruhl, CEO der AMAG Gruppe: «Auch wenn die Zukunft des Automobils elektrisch sein wird, sind die Solartreibstoffe von Synhelion eine wichtige Lösung für den Bestandesfuhrpark und klassische Automobile. Der Hochlauf der Elektromobilität hat jetzt begonnen, doch werden 2040 noch immer rund zwei Millionen Verbrenner auf unseren Strassen unterwegs sein. Wenn es uns gelänge, diese Flotte mit Solartreibstoffe zu dekarbonisieren, dann wären die CO2-Emissionen rund 10 Prozent niedriger hier in der Schweiz. Und noch grösseres Potenzial haben Solartreibstoffe bei rund 1,3 Milliarden Verbrennerfahrzeugen weltweit und im Flugverkehr, der auf synthetische Treibstoffe angewiesen ist, um die Klimaziele zu erfüllen. Ich freue mich, wenn wir bald Solarbenzin sowohl für den Eigenbedarf, zum Beispiel unsere eigene historische Fahrzeugflotte, und für Fahrveranstaltungen einsetzen und später für Kundenanfragen bereitstellen können.»
Synthetische Treibstoffe sind für den Einsatz in modernen Verbrennern freigegeben, zudem konnte die AMAG Classic gemeinsam mit der Empa und Motorex bereits im März aufzeigen, dass synthetische Treibstoffe sich auch für die Verwendung in klassischen Fahrzeugen eignen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung beitragen können. (Weitere Informationen: https://www.amag-classic.ch/de.html)
Synthetische Treibstoffe – und somit das Engagement bei Synhelion – sind Teil der AMAG Strategie, technologieoffen die individuelle Mobilität zu dekarbonisieren und erneuerbar zu gestalten. Erneuerbare Mobilität steht bei der AMAG für die Kombination aus nachhaltiger Mobilität und erneuerbarer Energie und somit möglichst geringen Treibhausgasemissionen in der Produktion, der Nutzungsphase und dem Recycling des Fahrzeugs. Die AMAG Gruppe konzentriert sich dabei auf den Ausbau der Photovoltaik und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, fördert die Entwicklung synthetischer Treibstoffe und bietet bedürfnisgerechte Mobilitätsformen wie Sharing oder Abo-Modelle und forscht an Lösungen für Autonomes Fahren und Ride Pooling. So soll Umstieg auf die Elektromobilität vereinfacht und der Weg für die Schweizer Mobilitätswende geebnet werden.
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