Die Tops: 1. Mercedes-Benz Gleich dreifach haben die Stuttgarter beim „World Car of the Year" abgeräumt: Die neue C-Klasse ist „World Car of the Year", mit deutlichem Abstand vor dem zweitplacierten Volkswagen Passat. Außerdem konnte das S-Klasse Coupé die Trophäe „World Luxury Car" einheimsen, während der Mercedes-AMG GT sich nunmehr „World Performance Car" nennen darf.
2. Bentley Die Briten hatten zwar keinen Stand auf der Messe, dafür aber ein eigens hergerichtetes Studio im Stadtteil Soho, in dem sich die sensationelle Sportwagen-Studie EXP10 präsentierte. 3. Smart Smart-Chefin Annette Winkler ist sich sicher: Mit der neuen Modellgeneration des Smart – der zweiten, die es in den USA gibt – wird Daimler den Bedürfnissen der Kunden weitaus besser gerecht als bisher. Wurde der Zweisitzer vorher nur mit schwachen Motorisierungen angeboten, so gibt es den Stadtflitzer nunmehr auch in den USA mit mehr als angemessenen 90 PS. Und seit es den Scion/Toyota iQ nicht mehr gibt, besitzt Smart in diesem Segment eine Alleinstellung. Besser als der erheblich größere Fiat 500 ist das deutsch-französische Premium-Accessoire allemal. 4. Mitsubishi Noch heute leidet Mitsubishi unter den strategischen Fehlentscheidungen der vergangenen 20 Jahre, und es kann durchaus sein, dass sich der Entwicklungsschwerpunkt Elektromobilität noch in die Reihe schwerer Missgriffe einreihen wird. Doch Mitsubishi hat erkannt, dass es auf die Emotion ankommt. Für eine stilistische und sportlich geprägte Neuausrichtung steht vor allem der Name Tsunehiro Kunimoto. 5. Cadillac Mit dem CT6 re-etabliert sich Cadillac in der automobilen Oberklasse – vielleicht erstmals seit vielen Jahrzehnten – mit einem Auto, das technische Maßstäbe setzt. Das gilt für die Leichtbau-Karosserie und das anspruchsvolle Fahrwerk ebenso wie für das Interieur, das mit innovativen Elementen wie einer induktiven Ladeschale für das Telefon und ausfahrbaren Bildschirmen an der Vordersitzlehne überrascht. Die Flops: 1. Lincoln Die teure Ford-Tochter, längst vom Cadillac-Herausforderer zum Buick-Konkurrenten abgestiegen, hat sich von der New Yorker Messe einen Neustart versprochen. Doch dazu hätte ihr mehr einfallen müssen als die Studie einer frontgetriebene Limousine, die mit ihrem von Bentley abgekupferten Design als automobiler Tiefpunkt der Messe figurierte. Immerhin wurde so die Aufmerksamkeit vom Crossover MKC abgelenkt, für dessen Design allzu offensichtlich der Audi Q5 Pate stand. 2. Audi Dass Audi dem zahlungskräftigen New Yorker Publikum in der Abverkaufsphase gerne noch einmal den auslaufenden R8 präsentiert, ist nachvollziehbar. Dass der Mittelmotor-Methusalem jedoch auch auf den Pressetagen gezeigt wurde – einen Monat nach der Weltpremiere des Nachfolgers in Genf – beweist, dass die steigende Bedeutung der New Yorker Messe in Ingolstadt noch nicht aufgefallen ist.
3. Jaguar Nach den Callum‘schen Paukenschlägen der letzten Jahre hätte man sich vom neuen XF etwas mehr erwartet als eine vorsichtige Variation stilistischer Themen des Vorgängers und des kleineren XE. Das Interieur ist sogar ein veritabler Rückschritt. Dafür hat der Brite technisch einen großen Sprung nach vorn vollzogen. 4. Tesla Der kalifornische Hersteller hochmotorisierter Elektromobile glänzte durch Abwesenheit, doch an dem Thema kam auch in der Jarvits Hall am Hudson River keiner mehr vorbei. Fachwelt und Publikum sind sich uneins, ob man es mit dem „Apple der Automobilbranche" zu tun hat – oder inzwischen nur noch „des Kaisers neue Kleider" bestaunt werden. Entsprechend oszilliert der Börsenkurs mit hoher Amplitude. 5. Exoten Auf internationalen Automessen darf ein Hersteller seinen Händlern nicht zu viel Entscheidungsspielraum lassen. Sonst passiert dabei so etwas wie der Exotenstand, der zwei Lamborghini, einen Bugatti und einen Koenigsegg in trauter Einig- und Einfallslosigkeit nebeneinander aufreihte. (ampnet/jm)
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