Wie kann man den Fahrerinnen und Fahrern versichern, dass ein neues Modell in der Lage ist, über viele Jahre und potenziell mehrere hunderttausend Kilometer in gutem Zustand zu bleiben? Die Antwort für Dacia liegt im Test- und Entwicklungszentrum in Titu, wo jedes Jahr tausende Tests durchgeführt werden, um die Widerstandsfähigkeit der Kunststoff- und Metallteile zu überprüfen, die im Sandero, im Duster oder dem Jogger verwendet werden. In zwei Labors, die mit zahlreichen Alterungs- und Korrosionswerkzeugen ausgestattet sind, werden die verschiedenen Verwendungszwecke und klimatischen Bedingungen simuliert, denen die Kundinnen und Kunden im wirklichen Leben begegnen können. Neuartige Experimente, die Nicoleta und Simina, die Referentinnen der beiden Labore, seit Jahren durchführen.
"Dank der Testmethoden, die in den Labors des Technischen Zentrums in Titu entwickelt wurden, können wir die höchste Qualität für die Teile sicherstellen, die in Dacia-Fahrzeugen verbaut werden." Nicoleta, Referentin für polymeres Altern
WILLKOMMEN IN TITU Das Titu Technical Centre befindet sich in der Nähe von Bukarest. Mitten in der rumänischen Provinz steht dieser hochmoderne Komplex, der 2010 eingeweiht wurde. 600 Mitarbeiter*innen, 350 Hektar Testgelände und ein Netz von Teststrecken im Freien: Alles ist vorhanden, um die Qualität, der von Dacia entwickelten, neuen Fahrzeuge zu prüfen. In zwei Labors, die sich mit der Haltbarkeit von Materialien befassen, werden verschiedenste Werkstoffe beschleunigten Alterungstests unterzogen. In nur wenigen Wochen werden unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen Lebensjahre simuliert. Hier analysieren passionierte Expert*innen die Proben der Materialien im Detail. Willkommen zur virtuellen Besichtigung!
3.000 STUNDEN UNTER DER SONNE Zuerst geht es zum Polymer and Fluid Sustainability Center. Zu den getesteten Teilen gehören alle Teile aus Kunststoff. Dieses Material, das in die verschiedensten Formen geformt und gegossen wird, ist ein wichtiger Bestandteil des Innenraums von Autos. Armaturenbrett, Getriebe, Türen usw. - überall ist es zu finden! Wenn es nicht von guter Qualität ist, wäre ein Grossteil des Fahrzeugs davon betroffen.
In diesem 2017 eröffneten Labor analysiert Nicoleta, wie sich die Witterungsbedingungen und die verschiedenen Nutzungsarten auf das Aussehen und die Qualität der Teile auswirken können. Beispielsweise können UV-Strahlen, Hitze sowie Witterungseinflüsse dazu führen, dass Kunststoffe ausbleichen, ihre Farbe verlieren oder ihren Glanz einbüssen.
In den Labortanks werden täglich dutzende Proben bis zu 3.000 Stunden lang unter UV-Licht gesetzt. Auf diese Weise absorbieren die Teile Strahlung, die mehreren Jahren Sonneneinstrahlung entspricht. Ausserdem verbringen sie mehrere Wochen in Kabinen, in denen sie extremen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen von -40° bis +100° ausgesetzt sind. Ziel: die Widerstandsfähigkeit in allen Umgebungen zu testen. Zum Abschluss dieser Schockbehandlungen werden die Teile analysiert und mit einem ungealterten Kontrollmuster verglichen.
Das Aussehen des Kunststoffs wird auch durch die blosse Benutzung des Autos beeinträchtigt. Auch ein Fahrrad, Schlüssel oder ein Ring zum Beispiel können Schäden verursachen und dauerhafte Spuren auf der Karosserie oder einem Teil des Innenraums hinterlassen. Um dies zu verhindern, werden alle Kunststoffe mit einem Folterwerkzeug bearbeitet, das Kratzer simulieren soll. Konkret bedeutet das, dass eine Metallschraube auf die Teile angesetzt wird und sich in Längs- und Querrichtung hin und her bewegt. Die unvermeidlichen Kratzer sollten oberflächlich bleiben und die Eigenschaften des Kunststoffs nicht beeinträchtigen.
Im Laufe der Zeit können sich die Teile auch verdrehen, wellen oder sogar brechen. Im Labor für Polymer- und Flüssigkeitsnachhaltigkeit hat eine Zugmaschine daher auch die Aufgabe, den Kunststoff zu dehnen, um seine Bruchfestigkeit zu testen.
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