Regional betrachtet, erreicht ZF die hohen Wachstumsraten vor allem in der Region Nordamerika und Osteuropa, wo 2011 ein Umsatzplus von weit über 40 bzw. von über 30 Prozent erzielt werden kann. Im gesamten Europa liegen die Zuwächse bei knapp 20 Prozent. Die Region Südamerika bringt gut 15 Prozent, Asien-Pazifik entwickelt sich 2011 nach enormen Steigerungsraten in den vergangenen Jahren mit knapp zehn Prozent etwas verhaltener.
Auf Produktebene profitiert der ZF-Konzern unter anderem von der anhaltend hohen Pkw-Nachfrage, wenn gleich sich die Kleinwagensparte nicht so robust zeigt wie das Premiumsegment. „Allen Fahrzeugklassen gemein ist, dass die Endkunden nach wirtschaftlicher und Ressourcen-schonender Technik verlangen – ein Trend, von dem wir mit unseren langlebigen und kraftstoffsparenden Produkten enorm profitieren“, sagt ZF-Chef Hans-Georg Härter. Dies gelte für das gesamte Produktportfolio, unabhängig vom Einsatz in Pkw, Bus und Lkw, Bau- und Landmaschinen oder anderen Anwendungsfeldern.
ZF hat 2011 über eine Milliarde Euro in den Ausbau seiner bestehenden und Aufbau neuer Werke investiert. Im September wurde das Werk in Gainesville, Georgia/USA eröffnet, von dem aus ab Frühjahr 2012 Windkraftgetriebe an den Großkunden Vestas ausgeliefert werden. Derzeit entsteht für insgesamt 300 Millionen Euro in Greenville, South Carolina/USA, ein Getriebewerk, aus dem ab 2013 Chrysler und weitere Kunden mit Acht- und Neungang-Automatgetrieben beliefert werden. Rund eine halbe Milliarde Euro hat ZF unlängst für die Übernahme des belgischen Windkraftgetriebeherstellers Hansen ausgegeben.
Auch im Bereich Elektromobilität sind die Friedrichshafener weiter ordentlich aktiv. Außer diversen Hybridantrieben hat der Automobilzulieferer einen reinrassigen Elektroantrieb entwickelt, der aktuell gemeinsam mit einer ZF-Leistungselektronik in einem Versuchsfahrzeug auf der Straße erprobt wird.
Für 2012 erwartet das Unternehmen trotz nicht eindeutiger Konjunkturindikatoren weitere Marktanteilsgewinne und ein Umsatzwachstum von rund einer Milliarde Euro. Die Technologieführerschaft will ZF mit anhaltend hohen Investitionen untermauern: Rund 1,4 Milliarden Euro investiert der Konzern im nächsten Jahr, insgesamt fünf Milliarden Euro bis 2016. Allein im Jahr 2012 will ZF weltweit 4.500 neue Stellen schaffen. In ihrer Personalpolitik bewiesen die Friedrichshafer bislang ein gutes Händchen. So bediente man sich in der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 der Kurzarbeit und verzichtete im Gegensatz zu anderen in der Branche auf betriebsbedingte Kündigungen im großen Stil. Man wollte seine Mitarbeiter für die Zeit danach bereithalten. Und die Rechnung ging auf. Als die Konjunktur 2010 für alle überraschend rasant ansprang, konnte ZF liefern. (Auto-Reporter.NET/br)
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