Montag, 14. Februar 2011 Michelin erzielt 2010 eines der besten Ergebnisse
Die Compagnie Générale des Etablissements Michelin, Clermont-Ferrand, hat 2010 als eines der besten Jahre der Unternehmensgeschichte abgeschlossen und damit eine solide Grundlage für weiteres Wachstum in 2011 geschaffen. Mit einer operativen Marge von 9,5 Prozent (Vorjahr 5,8 Prozent) und einem operativen Ergebnis von 1,695 Milliarden Euro, das sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt hat (2009: 862 Millionen Euro), weist der französische Reifenkonzern eine erstklassige Bilanz aus. Das Nettoergebnis hat sich mit 1,049 Milliarden Euro verzehnfacht (Vorjahr 104 Millionen Euro). Der Umsatz stieg um 20,8 Prozent auf 17,891 Milliarden Euro (Vorjahr 14,807 Milliarden) Euro.
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Basis des Erfolges ist der um 13,4 Prozent gesteigerte Reifenabsatz, verstärkt durch die starke globale Präsenz des Konzerns sowie die gestiegene Nachfrage auf den etablierten Märkten. Hinzu kommen die verantwortungsvolle Preispolitik, die rechtzeitig auf erhöhte Rohstoffkosten reagiert hat, die verbesserte Produktivität in den Werken sowie die anhaltende Kostendisziplin.
Die Liquidität der Michelin Gruppe ist mit einem freien Cashflow von 426 Millionen Euro solide (Vorjahr 1,507 Milliarden Euro), trotz zahlreicher Einflüsse in 2010 wie der stark erholten Nachfrage, gestiegenen Rohstoffkosten, erhöhten Investitionen und Vorauszahlungen an Pensionsfonds. Der Verschuldungsgrad des Konzerns liegt mit 20 Prozent auf dem niedrigsten Stand der Unternehmensgeschichte. Auch die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist mit 10,5 Prozent sehr erfreulich. Michelin stellt daher eine Dividende von 1,78 Euro je Aktie in Aussicht, vorbehaltlich der Zustimmung der Jahreshauptversammlung am 13. Mai 2011.
„Für Michelin war 2010 ein Jahr des kräftigen Wachstums, verbesserter Flexibilität in der Produktion und historisch hoher Margen“, sagte Michel Rollier, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe. „In den zurückliegenden Jahren haben wir die Voraussetzungen geschaffen für eine neue Phase des dynamischen Wachstums, das sich auf das Engagement der Mitarbeiter, den Wert unserer Marken und die verbesserte Bilanz stützt“, so Rollier weiter.
Reifenmarkt für Pkw und Leicht-Lkw weltweit im Boom Auf allen globalen Märkten stieg 2010 die Nachfrage nach Reifen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Das gilt sowohl für die Erstausstattung als auch für das Nachrüstungsgeschäft. Insgesamt wuchs der Markt für Erstausstattungsreifen weltweit um 25 Prozent, die Nachrüstung ging um neun Prozent nach oben. Wachstumstreiber waren insbesondere der überraschend schnell erholte Markt in Nordamerika (plus 39 Prozent) sowie die weiter boomenden Märkte in Fernost, an der Spitze China mit einem Plus von 33 Prozent in der Erstausstattung. In Europa verzeichnete die Pkw-Erstausrüstung ein Plus von 15 Prozent, Asien plus 29 Prozent, Südamerika plus 13 Prozent, Afrika/Mittlerer Osten plus 21 Prozent.
Auch im weltweiten Pkw- und Leicht-Lkw-Ersatzgeschäft gingen alle Absatzzahlen nach oben, an der Spitze Südamerika mit einem Zuwachs von 23 Prozent, gefolgt von Asien mit plus 14 Prozent und Europa mit plus neun Prozent. Nordamerika und Afrika/Mittlerer Osten waren jeweils vier Prozent im Plus.
Weltweit hohe Nachfrage nach Lkw-Reifen Der weltweite Bedarf an Lkw-Reifen ist durch die überraschend schnell erholte Gesamtwirtschaft in 2010 kräftig gewachsen. Insgesamt setzte die Reifenbranche weltweit in der Erstausrüstung 33 Prozent mehr Reifen ab als im Vorjahr. Der Bedarf für Lkw-Ersatzreifen stieg weltweit um 17 Prozent. Höchste Dynamik wiesen Europa (Erstausstattung plus 54 Prozent, Nachrüstung plus 24 Prozent) und Südafrika auf (Erstausstattung plus 47 Prozent, Nachrüstung plus 41 Prozent).
Ausblick 2011 Michelin tritt nun in eine Phase schnelleren Wachstums ein und plant, mithilfe eines beispiellosen Investitionsprogramms seinen Reifenabsatz in 2011 um 6,5 Prozent zu steigern. Mit Blick auf die kräftig gestiegenen Rohstoffpreise wird das Unternehmen seine Preispolitik flexibel anpassen und erwartet ebenfalls einen Anstieg des operativen Ergebnisses für 2011 – falls nicht eine unvorhergesehene gesamtwirtschaftliche Entwicklung den Aufschwung stört.
Vor dem Hintergrund der genannten Maßnahmen könnte 2011 der freie Cashflow negativ werden. Dies ist in den Planungen bereits berücksichtigt und ändert nichts an der grundlegenden Entscheidung, im Zeitraum 2011 bis 2015 insgesamt einen positiven freien Cashflow sicherzustellen.
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