Das Facelift ist wörtlich zu nehmen, wurde doch vor allem die Front schärfer gezeichnet. Durch ein neues Gittermuster erscheint der auffällige Diabolo-Kühlergrill, gerade in der F-Sport-Variante (35 950 Euro), nun noch aggressiver. Cleverer Designtrick sind die pfeilspitzenförmigen Tagfahrleuchten, die jetzt über den LED-Scheinwerfern sitzen. Das Heck protzt mit breiteren LED-Rückleuchten in L-Form. Neue Alufelgen im Format 15 bis 17 Zoll, beim F-Sport auch in Dunkel-Metallic, prägen die Flanken.
Wichtigste Änderung im Innenraum ist der von sieben auf 10,3 Zoll vergrößerte Navigation-Multifunktionsdisplay inklusive Split-Screen-Funktion und verbesserter Smartphone-Konnektivität. Leider nicht geändert wurde die fummelige Bedienung durch den Computermaus-ähnlichen Controller, bei dem man mit dem Cursor kleine Symbole auf dem Bildschirm treffen muss. Bei städtischem Gewusel oder hohem Tempo nicht möglich, ohne den Blick lange von der Straße zu nehmen, fast so als würde man auf dem Handy herumtippen.
Immerhin wurde dafür das Sicherheitsnetz verstärkt. Ab der mittleren Ausstattung Executive (28 800 Euro) stets an Bord ist nun das „Safety System+“-Paket. Darin enthalten sind alle gängigen Assistenzsysteme, vom Kollisionswarner inklusive Fußgängererkennung und Notbremsfunktion, Tempomat mit automatischer Distanzkontrolle, Spurhalte- und Spurverlassenswarner, automatische Fernlichtkontrolle sowie eine Verkehrszeichenerkennung.
Nach wie vor gibt es den CT 200h nur mit einem Hybridantrieb, bestehend aus einem 1,8-Liter-Benziner mit 99 PS und einem Elektromotor mit 82 PS. Das System stammt aus dem Auris Hybrid und kommt auf eine Systemleistung von 136 PS. Damit sind leider nur wenig premium-like Fahrleistungen möglich. Wobei man mit den 10,3 Sekunden für den Standardsprint oder 180 km/h Spitzentempo noch leben könnte. Wäre da nicht das stufenlose Automatikgetriebe, das mit dem aufjaulenden Gummibandeffekt jeden Spaß am beherzten Beschleunigen vermiest. Im städtischen Stop&Go jedoch spielt der CT 200h seine Stärken aus.
Bei unserer anderthalbstündigen Probefahrt in dickstem Rush-hour-Verkehr von Madrid waren wir mehr als die Hälfte der Zeit rein elektrisch unterwegs. So rücken die Normverbräuche von 3,6 Liter (CO2: 82 g /km) sogar in realistische Nähe. Und wer weiß, angesichts von Dieselskandal, Verbrauchtricksereien und der Wende zur Elektromobiliät braucht Lexus vielleicht nur den langen Atem. „Nach vielen Jahren Gegenwind spüren wir dank der aktuellen Diskussion inzwischen ein wenig Rückenwind“, sagt der neue Lexus-Geschäftsführer Heiko Twellmann. Na dann, Segel hissen und abwarten. Das nächste Diesel-Shitstorm kommt bestimmt. (ampnet/fw)
Daten: Lexus CT 200h
Länge x Breite x Höhe (m): 4,36 x 1,77 x 1,46 Radstand (m): 2,60 Motor: 4-Zyl.-Benziner, 1798 ccm Leistung: 73 kW / 99 PS bei 5200 U/min Elektromotor: 60 kW / 82 PS Max. Drehmoment: 142 Nm bei 2800–4400 U/min Systemleistung Hybrid-System: 100 kW / 136 PS Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,3 Sek. Antriebsart: Frontantrieb ECE-Durchschnittsverbrauch: 3,6–4,1 Liter CO2-Emissionen: 82–94 g/km (Euro 6) Leergewicht / Zuladung: min. 1445 kg / max. 400 kg Kofferraumvolumen: 375–985 Liter Luftwiderstandsbeiwert: 0,29 Bereifung: 215/45 R17 Basispreis: 26 950 Euro
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