Sind Schnee und Eis auf der Strasse, braucht der Autofahrer besonders viel Gefühl beim Anfahren. Am besten den zweiten Gang einlegen und nach dem Anfahren schnell hochschalten. Denn bei niedrigen Motordrehzahlen ist das Risiko, dass die Reifen durchdrehen, geringer. Man sollte versuchen, leicht versetzt zur Fahrspur zu fahren, hier ist die Strasse griffiger. Das Stabilitätsprogramm verhindert durch Senken der Motorleistung und Bremsen einzelner Räder in zu schnell gefahrenen Kurven viele Unfälle. Doch bei der Bergfahrt auf verschneiten Strassen sollte es abgeschaltet werden. Sonst regelt das System, wegen der drehenden Räder, die Motorleistung so stark herunter, dass das Fahrzeug zum Stillstand kommt. Nach der Steigung sollte das System sofort wieder eingeschaltet werden. Die meisten Autos sind heute mit ABS ausgestattet. Im Notfall sollte schnell und hart aufs Bremspedal getreten werden, um möglichst viel Bewegungsenergie zu vernichten. Das Fahrzeug bleibt trotzdem lenkbar. Dann kann eventuell noch versucht werden das Hindernis zu umfahren. Bei Fahrzeugen ohne ABS bleibt die Stotterbremse bei getretener Kupplung die richtige Methode. Sollte das Auto instabil werden, muss sofort die Kupplung getreten werden. Dadurch können die Antriebsräder frei drehen, das Auto stabilisiert sich schneller. Beim Ausbrechen des Fahrzeugs in Massen gegenlenken. Wer in Panik gerät und das Lenkrad zu weit herumreisst, sorgt dafür dass die Räder so quer zur Fahrtrichtung stehen und keine Lenkkräfte mehr übertragen werden können. Im schlimmsten Fall bekommen sie nach einer kurzen Phase des Rutschens soviel Grip, dass das Auto erst recht ausbricht. Eine Viertel Lenkradumdrehung reicht meist. Bremsen ist vor der Kurve sicherer als in der Kurve. Wer also vor der ersten Lenkbewegung sein Tempo gedrosselt hat, kommt besser um die Kurve. Bei getretener Kupplung können die Räder höhere Lenk- und Seitenführungskräfte übertragen. Beim Befahren von Alpenstrassen ist die Vorfahrt in den Ländern unterschiedlich geregelt. In Deutschland und in Österreich dürfen weder Bergauf- noch Bergabfahrer auf ihr Recht pochen. Derjenige, der mehr Platz zur Verfügung hat, muss ausweichen. In der Schweiz hingegen hat der Bergauffahrer immer Vorfahrt. Mit Ausnahme bei Linien- und Postbussen, diesen muss auf speziell gekennzeichneten Strecken grundsätzlich ausgewichen werden. Das Anlegen von Schneeketten sollte vor Fahrtantritt in Ruhe geübt werden. Die Ketten gehören immer auf die Räder der Antriebsachse und dürfen nur auf Winterreifen montiert werden. Beim Einsatz von Schneeketten sollte das ESP ausgeschaltet werden, um die Traktionswirkung zu steigern. Darf eine Alpenstrecke nur noch mit Ketten befahren werden, müssen auch auf die Reifen des Anhängers Ketten gelegt werden. Es werden in den Alpen schon die ersten Pässe geschlossen. Wintersperren gelten schon in Österreich auf der Maltatal-Hochalmstrasse sowie die Nockalmstraße, in der Schweiz auf dem Grossen St. Bernhard, in Italien am Gaviapass und in Frankreich am Restefond/La Bonnette, sowie das Timmelsjoch, die Grossglockner Hochalpenstrasse und der Osttiroler Staller Sattel. Ebenfalls Anfang November schliessen erfahrungsgemäss in der Schweiz die Pässe Furka, Grimsel und Susten und in Frankreich der Kleine St. Bernhard. Keinesfalls sollten offene Pässe jetzt noch ohne Winterausrüstung befahren werden.
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