Seit Anfang der siebziger Jahre ist in Finnland und Schweden Tagfahrlicht vorgeschrieben. Andere skandinavische Länder folgten. In Übersee bestehen die Kanadier schon länger auf Licht am Tag. Heute gilt in 22 Ländern Europas eine entsprechende Vorschrift. Bosnien und Herzegowina, Dänemark, Estland, Finnland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Montenegro, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Slowenien, Ungarn und Tschechien verlangen ganzjährig das Fahren mit Licht. In Italien, Rumänien, Russland und Ungarn gilt die Regelung nur ausserorts. Die Slowakei begrenzt die Lichtpflicht auf die Zeit vom 15. Oktober bis 15. März. Bulgarien will sein bereits für den Winter geltendes Gesetz demnächst in ein ganzjähriges umwandeln. Serbien überlegt die Einführung. Schliesslich gibt es noch drei europäische Länder, die den Autofahrern das Fahren mit Licht ausdrücklich empfehlen. Es sind die Schweiz, Frankreich und – wenig bekannt – Deutschland. Der TÜV Süd rät in Ländern mit Einschränkungen stets mit Licht zu fahren. Die einfachste Lösung besteht aus dem Einschalten des Abblendlichts. Wer das gern vergisst, kann sich einen gelben Klebezettel ins Cockpit hängen. Als Zubehör gibt es auch spezielle Tagfahrleuchten, die wie kleine Nebelscheinwerfer aussehen. Die Lösung spart wegen ihrer deutlich kleineren Lampen Energie. Einige Länder haben aber die eigentlich in ganz Europa gültige Zulassung dieser Leuchten noch nicht komplett umgesetzt. Bei Auslandsreisen sollte im Zweifelsfall auf das normale Abblendlicht zurückgegriffen werden. Spezielle Tagfahrleuchten verbrauchen zwischen acht und 16 Watt, was keinen messbaren Kraftstoffverbrauch verursacht. Das Fahren mit Abblendlicht verursacht nur einen Mehrverbrauch von rund 0,15 Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometer. Das Fahren mit offenem Fenster ist wegen der dadurch verschlechterten Aerodynamik in der Regel teurer. TÜV Süd empfiehlt, stets Ersatzlampen an Bord zu haben. Dies gilt besonders bei Fahrten in Länder mit Tagfahrlicht.
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