Nach Einschätzung der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) kann eine vorausschauende Fahrweise den Verbrauch um über einen Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer senken. Ausreichender Abstand spart unnötiges Bremsen und erneutes Beschleunigen, das wieder unnötig Energie kostet, die zuvor vernichtet wurde. Frühes Hochschalten und damit niedrige Drehzahlen sind eine der wirksamsten Methoden, um Sprit zu sparen. Deshalb rüsten die Autohersteller ihre Modelle auch vermehrt mit Ganganzeigen und Schaltempfehlungen aus. Die GTÜ rät, bei Dieselfahrzeugen die unteren Gänge nicht über 2000 Umdrehungen in der Minute hochzufahren und bei Benzinern möglichst unter 3000 Umdrehungen den nächsten Gang einzulegen. Das Ausrollen des Autos vor einer roten Ampel mit ausgekuppeltem Gang bringt hingegen meistens nichts. Viele moderne Autos haben eine Schubabschaltung, die beim Einsatz der Motorbremse die Benzinzufuhr automatisch abriegelt. Lohnen kann sich dagegen das Abschalten des Motors schon bei Wartezeiten von unter einer Minute vor Ampeln, Bahnübergängen oder im Stau. Der Spareffekt stellt sich allerdings nur ein, wenn das Auto bereits warmgefahren ist, denn gerade in der Startphase und auf kurzen Strecken verbraucht ein kalter Motor besonders viel Treibstoff. Deshalb sollte auch jede Fahrt zum Bäcker um die Ecke wohl überlegt sein. Viel Sprit und damit Geld kann der richtige Reifendruck sparen. Ist er zu niedrig, kann sich der Spritverbrauch nach GTÜ-Angaben um bis zu fünf Prozent erhöhen. Experten raten daher sogar zu einem Reifendruck, der 0,2 bis 0,5 Prozent über der Herstellerempfehlung liegt. Zuviel des Guten vermindert allerdings die Reifenhaftung und fördert den Verschleiss. Da ist das gesparte Geld dann im Zweifelsfall schnell wieder weg. Wer neue Reifen benötigt, sollte den Kauf von Leichtlaufreifen mit ins Kalkül ziehen, die den Verbrauch ebenfalls spürbar nach unten drücken können. Gleiches gilt für Leichtlauföle, mit denen sich der Verbrauch ebenfalls um bis zu fünf Prozent senken lässt. Sie sind allerdings deutlich teurer als herkömmliche Motorenöle. Zu verbrauchsarmer Fahrweise gehört nicht zuletzt auch, unnötigen Ballast zu verneiden. So sollte nichts im Kofferraum liegen, was nicht gebraucht wird. 100 Kilogramm Zusatzgewicht können schnell einen Mehrverbrauch von 0,3 Litern pro 100 Kilometer ausmachen. Gleiches gilt für Dachgepäck- und Fahrradträger sowie Dachboxen. Werden sie nicht benutzt, haben sie nichts am Auto zu suchen. Sie erhöhen den Luftwiderstand deutlich und führen schnell zu einem Liter Mehrverbrauch und darüber. Auch die Klimaanlage benötigt für den Betrieb Kraftstoff. Sie sollte daher ebenfalls im doppelten Sinne des Wortes sparsam eingesetzt werden. Läuft die Kühlung im Sommer auf vollen Touren, kostet das schnell bis zu zwei Liter mehr. Die GTÜ empfiehlt daher, möglichst im Schatten zu parken und vor der Fahrt durch Öffnen der Türen oder Fenster die angestaute Hitze aus dem Auto zu verdrängen. Dann kann der Einsatz der Klimaanlage auf ein Minimum reduziert werden. Von Produkten und Geräten, die bei ihrem Einsatz angeblich erhebliche Mengen Kraftstoffe sparen, rät der ADAC ab. Sie erfüllen selten die Erwartungen. Autofahrer, die ihre Fahrweise ökonomischer gestalten wollen haben die Möglichkeit, bei den Automobilclubs oder auch bei einiger Autoherstellern an so genannten Spritspartrainings teilzunehmen - und werden überrascht sein, wie einfach es ist, Benzin zu sparen. (ar/jri)
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