Grundsätzlich und zu allererst gilt: Schwere Gepäckstücke gehören im Kofferraum ganz nach unten und möglichst weit nach vorn bis an die Rücklehne der hinteren Sitze. So wird verhindert, dass sie im Falle eines Auffahrunfalls oder einer Notbremsung mit Wucht gegen die Rückbank prallen. Ein voller Kasten Mineralwasser wiegt beispielsweise etwa 17 Kilogramm. Bei einem Unfall verwandelt sich das Gewicht der Getränkekiste in mehr als eine halbe Tonne. Um die Durchschlagskraft klein zu halten, müssen schwere Stücke deshalb direkt an der Rückbank verstaut werden. Aus demselben Grund sollte ein Kombi ohne Gepäcknetz oder Gepäckgitter nicht höher als bis zur Fensterunterkante bzw. bis zur Höhe der Rückenlehnen beladen werden. Viele Fahrzeughersteller haben entsprechende Sicherungssysteme für ihre Modelle als Zubehör im Angebot. Wer keine Mitfahrer im Fond hat, sollte die hinteren Sicherheitsgurte über Kreuz schliessen, um der Rücklehne zusätzlichen Halt zu verschaffen, rät zum Beispiel Chevrolet. Die schweren Sachen im Kofferraum werden außerdem am besten mit anderem Gepäck oder mit Spanngurten auch dagegen gesichert, beim Beschleunigen nach hinten zu rutschen. Häufig sind viele Kombis mit entsprechenden Verzurrösen ausgestattet. Sie sollten auch genutzt werden. Bei einigen Automarken gibt es zudem spezielle Gepäcksicherungssysteme, die ein Verrutschen der Ladung verhindern. Bei der Fahrt in den Urlaub beschränkt sich das Gepäck selten nur auf Koffer. Üblicherweise gehen auch leichtere Sporttaschen, Beutel, Strandmatten, Luftmatratzen und Gummiboote sowie Spielzeug mit auf die Reise. Sie sollten so eingeladen werden, dass sie die Lücken rund um die schweren Gepäckstücke möglichst fest füllen. Dachboxen oder Fahrradträger sollten sorgfältig montiert und in regelmässigen Abständen während der Fahrt auf ihren festen Sitz am Fahrzeug überprüft werden. Körbe, Gepäcktaschen oder Kindersitze am Fahrrad gehören während des Transportes abgenommen und ins Auto, da ihr Verlust nicht nur ärgerlich ist, sondern auch eine grosse Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Wegen des höheren Fahrzeuggewichts ist der Reifendruck entsprechend der Herstellerangaben vor dem Start in den Urlaub zu erhöhen. Nicht vergessen werden darf, die Leichtweitenregulierung der Frontscheinwerfer der Beladung anzupassen, um in der Dämmerung oder nachts den Gegenverkehr nicht zu blenden. Außerdem besteht in einigen Ländern auch am Tag Licht-Pflicht. Wegen der Zuladung verändert sich das Fahrverhalten und verlängert sich der Bremsweg. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) empfiehlt daher, stets vorausschauend und mit der Beladung angepasster Geschwindigkeit zu fahren. Das dient nicht nur der Sicherheit, sondern schont auch die Urlaubskasse, denn neben dem höheren Gewicht treiben vor allem Dachboxen und Fahrradträger den Kraftstoffverbrauch teilweise drastisch nach oben. Nicht vergessen werden dürfen natürlich Warndreieck, Warnweste und Erste-Hilfe-Kasten. Sie sollten so untergebracht sein, dass sie im Notfall schnell zur Hand sind. Gleiches gilt für den Reservereifen oder das Pannenset. Der Zustand von Reifen, Bremsbelägen und Wischerblättern sollte ebenfalls vor Antritt einer langen Fahrt kontrolliert werden. Ein Blick auf den Versicherungsschutz kann ebenfalls nicht schaden. (ar)
|