Bis spätestens 2050 will Audi als Unternehmen bilanziell CO2-neutral sein. Bereits bis 2025 plant das Unternehmen, mehr als 20 vollelektrische Batterieautos im Angebot zu haben. Gleichzeitig will Audi den ökologischen Fußabdruck seiner Flotte verkleinern – und zwar um 30 Prozent gegenüber 2015. Zentrales Ziel ist es, bis 2025 an allen Standorten bilanziell CO2-neutral zu produzieren. Als Etappenziel wurde dies bei Audi Hungaria und Audi Brussels schon erreicht. Die Premiummarke hat sämtliche Prozesse im Blick: die Herkunft der Rohstoffe, die Produktion selbst, aber auch die Nutzungsphase sowie das Recycling beziehungsweise die Wiederverwertung am Ende des Lebenszyklus eines Autos.
Die Herstellung: die Phase, in der alles beginnt Durch den Wandel hin zur Elektromobilität verschiebt sich ein Anteil an CO₂-Emissionen auf die Lieferkette. Das liegt vor allem an den Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos, deren Herstellung besonders energieintensiv ist. Hier entsteht bei Audi perspektivisch fast ein Viertel aller CO2-Emissionen pro Auto. Deshalb setzt das Untenehmen bereits in dieser frühen Phase an. Ein kluger Umgang mit Ressourcen spart Material und verringert den Energieverbrauch. Dies wiederum reduziert den Kohlenstoffdioxidausstoß in vorgelagerten Produktionsprozessen und tieferen Stufen der Lieferkette.
Audi adressiert deshalb gemeinsam mit seinen Zulieferunternehmen vor allem Maßnahmen, die in dieser frühen Phase der Herstellung greifen. Bereits 2018 hat das Unternehmen das „CO2-Programm in der Lieferkette“ initiiert, um gemeinsam mit Zulieferunternehmen Maßnahmen für weitere CO2-Reduzierungen zu identifizieren. „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Lieferanten eine Schlüsselrolle für den Erfolg in Sachen Nachhaltigkeit spielen“, sagt Marco Philippi, Leiter Beschaffungsstrategie bei Audi. Chancen liegen vor allem in geschlossenen Materialkreisläufen, der sukzessiven Erhöhung des Einsatzes von Sekundärmaterial, der Verwendung von Materialien aus Recyclingprozessen, sogenannten Rezyklaten, in Kunststoffbauteilen sowie der Nutzung von Grünstrom. Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll ebenfalls bis 2025 vollständig wirksam sein und birgt nach den Berechnungen von Audi und seinen Zulieferunternehmen pro Auto ein Reduktionspotenzial von durchschnittlich 1,2 Tonnen CO2. Allein 2020 konnte Audi in der Lieferkette bereits mehr als 335.000 Tonnen CO2 bilanziell einsparen. Das sind 35.000 Tonnen CO2 mehr als 2019, die nicht freigesetzt wurden.
Grüne Energie, mehr Rezyklate, weniger Abfall Ein Beispiel für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist die Umstellung auf regenerative Energie. So müssen qua Vertrag etwa Hochvolt-Batteriezellen mit Grünstrom hergestellt werden, wie es übrigens bereits beim ersten Elektromodell von Audi, dem Audi e-tron, der Fall war und heute noch ist. Darüber hinaus engagiert sich Audi in verschiedenen Initiativen und macht sich gemeinsam mit anderen Partnern für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz in der Lieferkette stark. Dazu gehört auch die Mitgliedschaft in der Global Battery Alliance. Die weltweite Plattform wurde 2017 auf Initiative des Weltwirtschaftsforums ins Leben gerufen. Sie bringt öffentliche und private Akteure zusammen, um die Batteriewertschöpfungskette aus sozialer, umwelttechnischer und wirtschaftlicher Perspektive nachhaltig zu gestalten.
Ein anderes Beispiel, wie Audi mehr Nachhaltigkeit in die Lieferkette bringt, ist das Sekundärmaterial. Audi gibt den Aluverschnitt aus dem Presswerk an die Zulieferunternehmen zur Aufbereitung zurück und erhält ihn in Form von neu aufbereiteten Alu-Coils zurück. So wird weniger Primäraluminium benötigt und weniger CO₂ ausgestoßen. Dank der Einführung des „Aluminium Closed Loop“ in den Presswerken bei Audi konnten im Jahr 2020 bilanziell rund 165.000 Tonnen CO2 vermieden werden. Inzwischen setzen Neckarsulm, Ingolstadt und seit 2021 auch Győr den „Aluminium Closed Loop“ um.
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