Abstand: Werden Straßen plötzlich nass, ist es zunächst wichtig, den Abstand zu den anderen Verkehrsteilnehmern zu vergrößern. Dazu aber auf keinen Fall scharf bremsen, sondern langsam vom Gas gehen. Das gilt besonders auf Autobahnen. Beginnt es plötzlich stark zu regnen, schalten sie die Scheibenwischer auf höchste Stufe und nehmen den Fuß vom Gas. Besonders wichtig: nicht scharf abbremsen sondern nur leicht, Verkehr beobachten - vor allem auch den Rückwärtigen - und Ruhe bewahren. Nach dem Verzögern nicht vergessen: Linke Spur verlassen!
Steuern: Heftige Lenkbewegungen und starkes Beschleunigen vergrößern die Aquaplaning- und Rutschgefahr. Vor Kurven auf jeden Fall die Geschwindigkeit reduzieren und gleichmäßig hinein und wieder hinaus lenken. Maß halten gilt auch für die Geschwindigkeit.
Aquaplaning: Schwimmen die Räder trotzdem auf und verlieren die Haftung, Kupplung treten, damit die Reifen schnellstmöglich wieder Straßenkontakt haben. Bei Automatikfahrzeugen zum Leerlauf wechseln. Hans-Werner Wormer von TÜV SÜD Auto Service: "Bei Aquaplaning nicht bremsen und nicht hektisch lenken!" Übrigens: Entgegen vielfach geäußerten Meinungen ist auch ein Allradler nicht gegen Aquaplaning gefeit.
Vorbeugen: Das Aquaplaning-Risiko lässt sich vermindern, wenn man die Fahrbahn sorgsam beobachtet. Schwimmen droht, wenn die Fahrstreifen vorausfahrender Fahrzeuge schnell wieder verschwinden oder sich Rinnen oder Pfützen bilden. Weitere Warnhinweise sind ein schwammiges Gefühl im Lenkrad oder kurzes Durchdrehen der Antriebsräder beim Überfahren von Fahrbahnmarkierungen - zum Beispiel bei der Auffahrt auf die Autobahn. Erhöhtes Aquaplaning-Risiko besteht auf ausgefahrenen Fahrbahnen und in Senken.
Durchblick: Regnet es plötzlich, ist die Sicht oft sehr schlecht. Draußen wird - gerade im Sommer - liegen gebliebener Staub aufgewirbelt. Drinnen beschlägt die Windschutzscheibe wegen des plötzlichen Temperaturunterschieds. Deshalb: Geschwindigkeit anpassen und Gebläse und Klimaanlage einschalten - das sorgt schnell wieder für klare Sicht. Schon vor der Fahrt sollte man darauf achten, dass die Scheibenwaschanlage aufgefüllt ist. Empfehlenswert sind Zusätze für die Entfernung von "Insektenleichen" von der Frontscheibe. Fehlt dieser, drohen durch den Einsatz lediglich von Wischwasser starke Sichtbeeinträchtigungen.
Vorausschauen: Auf Autobahnen stellt man immer wieder fest, dass Autofahrer trotz sich aufbauender Wolkentürme mit unverändert hoher Geschwindigkeit unterwegs sind, offensichtlich in der Erwartung, dass schon nichts passieren wird. Dieses Verhalten ist mehr als fahrlässig. Hier gilt: Braut sich am Himmel etwas zusammen, sollten sich die Autofahrer bereits frühzeitig auf ein mögliches Unwetter vorbereiten, das Tempo reduzieren und den Verkehrsfluss mit erhöhter Aufmerksamkeit beobachten. Besondere Vorsicht ist bei Unwettern auch innerhalb geschlossener Ortschaften geboten. Hier muss bei plötzlichem Regen auch verstärkt auf Fußgänger geachtet werden, die schnell die Straße überqueren, um der Nässe zu entkommen - auch bei roten Fußgängerampeln. Beim Schauer also: Fuß vom Gas und verstärkt die Bürgersteige und Fußgängerüberwege beobachten. Beim Durchfahren von Pfützen darauf achten, dass Passanten nicht noch nasser werden. Vorausschauend fahren und Rücksicht nehmen - so lautet die Devise nicht nur bei schlechtem Wetter.
Überschwemmung: Bei häufigen Niederschlägen droht Unterführungen und Brückendurchfahrten schnell die Überflutung. Tipp der Experten: Nicht in solche überfluteten Bereiche hineinfahren. Ist die Elektrik einmal nass, bleibt man im Wasser stecken.
Übrigens: Nicht nur wegen Nässe sollten Sommerreifen genügend Profiltiefe haben. Mindestens vier Millimeter raten die Experten von TÜV SÜD. Das bringt bessere Haftung bei nassen Straßen und beugt Aquaplaning vor.
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