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Dienstag, 14. Juli 2009 München darf nicht Radarmetropole werden

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Geisterblitzer Richard Strauss Tunnel Juli 2009Geisterblitzer Richard Strauss Tunnel Juli 2009

Gerade eben erst haben sich Münchens Autofahrer von der "RadarSchocktherapie" der Stadt München am McGraw Graben erholt. Bei der:

- fast 100'000 Bussgeldbescheide ausgestellt wurden
- die Stadt München rund 5 Mio. EUR eingenommen hat und exakt
- 6930 Führerscheine eingezogen wurden.

 

Und schon folgt die nächste Hiobsbotschaft an die Münchner Autofahrer, bzw. an alle, die gezwungen sind durch München zu fahren: Am Samstag 18. Juli wird der neue Tunnel im Münchner Osten, der Richard-Strauss-Tunnel eingeweiht. Der Tunnel sollte eigentlich ein Segen für die Münchner sein, indem er Verkehr auf den Mittleren Ring bündelt und die Stadt entlastet. Verkehr, der am Mittleren Ring zügig über den neuen Tunnel abfliessen soll - doch Achtung:

Wie der Münchner Verkehrsverein Mobil in Deutschland e.V. erfahren hat darf das auch nicht zu zügig stattfinden, sonst droht richtig Ärger. In dem Tunnel sind nämlich mindestens 6 hochauflösende Digitalkameras angebracht. So genannte Geisterblitzer ohne Blitz, die vom Autofahrer also gar nicht mehr wahrgenommen werden. Die Vorgängergeneration der Geisterblitzer ist im Aubinger Tunnel an der A99 angebracht.

Fährt der Autofahrer im Richard Strauss Tunnel schneller als die zukünftig erlaubten 50 oder 60 km/h drohen Bußgelder, Punkte und schlimmstenfalls auch der Führerscheinverlust. Nach den Erfahrungen des A99 Aubinger Tunnels und den Ergebnissen am McGraw Graben werden wohl auch hier viele tausend Autofahrer im Richard Strauß Tunnel betroffen sein. Verwaltungsbehörde ist allerdings dieses Mal nicht die Stadt München, sondern das Polizeipräsidium München. Eine Vorwarnung für die Blitzer wie z.B. beim McGraw Graben durch einige Schilder gibt es übrigens hier nicht. Ein Grund mehr hier nicht die Sicherheit, sondern die Finanznot als Ursache zu vermuten.

Mobil in Deutschland schätzt, dass es bis Ende des Jahres 2009 50'000 Bussgeldbescheide geben wird, 2,5 Mio EUR an Bussgeldern eingenommen werden dürften und rund 5000 Fahrzeughalter Ihre Fahrerlaubnis verlieren bzw. ein Fahrverbot bekommen.

Mobil in Deutschland wirft aber vor allem die Frage auf, warum es in einem nagelneuen Tunnel mit den neuesten baulichen und technischen Standards solcher

Überwachungsgeräte bedarf? Wenn es wirklich der Sicherheit dienen soll, dann stellt sich die Frage, ob der Tunnel massive bauliche Mängel hat, die solche Überwachung nötig macht, um ihn überhaupt befahrbar zu machen. Wenn das der Fall ist, dann sollte man aber ernsthaft prüfen, ob man einen solchen "unsicheren" Tunnel für den Verkehr freigeben kann.

Ist der Tunnel dagegen in einem baulich einwandfreien und sicherheitsunbedenklichem Zustand (eine erste Begehung machte auf jeden Fall einen solchen Eindruck) dann haben diese Kameras keinen anderen Sinn, als Autofahrer zu schikanieren und zur Kasse zu bitten. Und das lehnen wir kategorisch ab, wie wir es schon beim McGraw Graben abgelehnt haben. München darf keine Radarmetropole werden!

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