Im Ziel in Ulan Bator jubelte Christian Lavieille: "Wir sind so glücklich, diese extrem harte Rallye gewonnen zu haben. Die Transsyberia lief für uns von Anfang an so gut, dass wir in den vergangenen drei Tagen bereits Gas herausnehmen konnten. Auch heute sind wir nicht volle Attacke gefahren, da wir ja mehr als eine Stunde Vorsprung auf unseren schärfsten Verfolger hatten. Was der Cayenne auf den letzten 7000 Kilometern geleistet hat, ist unglaublich. Immerhin handelt es sich bis auf kleinere Änderungen um ein Serienfahrzeug. Auf der gesamten Rallye mussten wir lediglich einmal die Stossdämpfer austauschen. Wenn ich das mit anderen Rallye-Fahrzeugen vergleiche, ist das kaum zu glauben."
Einen regelrechten Showdown erlebten die Zuschauer der letzten Prüfung. Armin Schwarz und Andi Schulz vom Team Germany 1 waren mit einem Rückstand von 13 Minuten auf das zweitplatzierte Team Spain in die 87 Kilometer kurze Prüfung gestartet - aufgrund des Defektes vom Vortag als Elfter. Schwarz liess seinen 385 PS starken Cayenne förmlich über die schnellen Pisten in der Nähe von Mongol Els fliegen und überholte neun Fahrzeuge. Doch es reichte nicht, um die Spanier noch abzufangen. Mit weniger als sechs Minuten Vorsprung verteidigten Pau Soler und Laia Peinado knapp ihren zweiten Platz. Im Ziel fiel Soler ein Stein vom Herzen: "Heute standen wir extrem unter Druck. Wir wussten, dass Armin nochmals richtig Gas geben wird und es einen engen Kampf um den zweiten Platz geben könnte. Ich habe Laia andauernd gefragt, wieviele Kilometer es noch bis ins Ziel sind. Den Rückspiegel habe ich nie aus den Augen gelassen. Letztlich haben wir Rang zwei verteidigt. Die Rallye war dieses Jahr hart umkämpft und sehr anstrengend. Dass wir am Ende Zweite wurden, macht uns sehr stolz."
Armin Schwarz und Andi Schulz feierten ihren sechsten Etappensieg und bewiesen erneut, dass sie ohne Strafzeiten deutlich weiter vorne gewesen wären. Kein anderes Team konnte so viele Etappen gewinnen, wie die beiden Deutschen. "Auf dieser Wertungsprüfung gab es keine Chance, die 13 Minuten auf die Spanier aufzuholen. Überholmanöver waren oft schlicht unmöglich. Dennoch sind wir heute an allen Konkurrenten vorbeigefahren. Es kostete uns jedoch viel Zeit, die passende Gelegenheit abzuwarten. Ein zu hohes Risiko einzugehen, beispielsweise vor blinden Kuppen die Spur zu wechseln, hätte sich nicht ausgezahlt. Mehr als ein weiterer Etappensieg war einfach nicht möglich", zog Schwarz Bilanz. "Trotz allem bin ich glücklich, zusammen mit Andi auf dem Podium zu stehen."
Der zweite Platz in der Tageswertung ging an das Team Russia 1 mit Denis Levyatov und Sergey Talantsev. Sie waren sechs Minuten langsamer als Schwarz/Schulz. Für Levyatov ein Grund, zufrieden zu sein: "Die heutige Wertungsprüfung war die allererste, auf der wir keinerlei Probleme hatten. Wir haben immer den richtigen Weg gefunden und auch der Wagen war super. Wären alle Tage so verlaufen, wären wir mehr als zufrieden. Was zählt ist, dass wir angekommen sind. Wenn man den Zielstrich überquert, ist man immer glücklich."
Endstand Gesamtwertung Transsyberia Rallye 2008
1. Lavieille/Borsotto Team France Porsche 27:13.27 Std. 2. Soler/Peinado Team Spain Porsche 2:15.25 Std. zurück 3. Schwarz/Schulz Team Germany 1 Porsche 2:21.14 4. Gameiro/Figueiredo Team Portugal Porsche 2:54.36 5. Levyatov/Talantsev Team Russia 1 Porsche 3:53.15 6. Celma/Unger Team Germany 2 Porsche 8:18.55 7. Baier/Steinbring Teambuctou Toyota 9:49.40 8. Pfeil-Schneider/Steuer Colombian Arrow Porsche 10:59.13 9. Szustkowski/Kazberuk STT Racing Porsche 13:19.33 10. Ogawa/Kaneko Team Japan Porsche 21:52.18
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