Erstmals bildet die Rallye Irland - 2008 nicht im WM-Kalender - den Auftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr zwölf Läufe umfasst. Sie gilt als einer von zwei reinen Asphaltläufen der Saison - wobei der Begriff Asphalt auf der Grünen Insel weit gefasst wird. Die 19 Wertungsprüfungen (WP) finden teils in der Republik Irland, teils im britischen Nordirland statt. Sie führen auf 366,75 WP-Kilometern über die flüssig zu fahrenden Landstraßen der Bergregion rund um das Rallye-Zentrum Sligo, aber auch über enge und winklige Landwirtschaftswege bei Enniskillen. Kaum breiter als die World Rally Cars selbst, sind diese Wege oft schlammig und rutschig, sodass die Teams hier eher auf eine Schotter- als eine klassische Asphalt-Abstimmung setzen. Im Januar können zudem Schnee oder Eis nicht ausgeschlossen werden. Reifenpartner Pirelli stellt dem Ford Werksteam in Irland zwei Sorten Rennpneus zur Verfügung. Das Reglement sieht zwar nur eine Spezifikation vor, wegen der extrem unterschiedlichen Streckenbeschaffenheit und des möglichen Schneefalls ist allerdings ein "Notfall-Reifen" zugelassen. So darf neben dem Standard-Asphaltpneu "PZero" bei Schnee und Eis auch der "Monte Carlo"-Reifen "Sottozero" eingesetzt werden. Das Nachschneiden der Profilrillen hingegen ist nicht erlaubt. "Die Rallye Irland war 2007 schon hart, und in diesem Jahr wird es eher noch schwieriger", prophezeit der 28-jährige Vizeweltmeister Mikko Hirvonen, 2007 mit seinem Ford Focus RS WRC bei dieser Veranstaltung Vierter. "Jedes Fahrzeug wird beim Cutten der Kurven weiteren Schmutz auf die unglaublich engen und schnellen Straßen werfen, daher erwarte ich viele extrem rutschige Passagen. Das wird ein ebenso interessanter wie schwieriger Saisonauftakt. Wir haben vor dem Event vier Tage in Irland getestet, daher sehe ich uns gut vorbereitet. Ich peile einen Podestplatz an, und wenn sich auch nur die kleinste Chance ergibt, werde ich auf Sieg fahren." Teamkollege Jari-Matti Latvala sprang in Irland 2007 erstmals aufs Podium. "Ich bevorzuge losen Untergrund, aber ich habe mir vorgenommen, in diesem Jahr auch auf Asphalt unter die besten Drei zu fahren", erklärt der 23-Jährige. "Bei diesen kniffligen, unvorhersehbaren Bedingungen kommt es darauf an, sauber und fehlerfrei zu fahren. Ich möchte 2009 konstant zu den Schnellsten gehören, das Auf und Ab des Vorjahres überwinden und dazu beitragen, dass Ford die Hersteller-WM gewinnt. Für mich ist der Fahrertitel kein Saisonziel, aber ich will möglichst lange darum mitkämpfen." Khalid Al-Qassimi mit Beifahrer Michael Orr werden in Irland einen dritten Werks-Ford Focus RS WRC pilotieren Zudem starten sieben weitere viel versprechende Teams mit dem erfolgreichsten Rallye-Auto der vergangenen Jahre: Henning Solberg / Cato Menkerud und die estnischen Ford Debütanten Urmo Aava / Kuldar Sikk sind ebenso von Stobart VK M-Sport nominiert wie die Stammbesatzung Matthew Wilson / Scott Martin. Die irische Rallye-Dynastie MacHale ist mit Vater Austin sowie den Söhnen Gareth und Aaron gleich auf drei Ford Focus RS WRC vertreten. Zudem hat das Team David James / Jim Crowe zum Heimspiel genannt.
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