Nach seiner bislang besten Saisonleistung und seinem sechsten persönlichen DTM-Sieg will Timo Scheider ebenso wie seine Teamkollegen die Saison 2010 für Audi glanzvoll beenden. Der Meister der beiden Vorjahre war ebenso wie Mattias Ekström, Martin Tomczyk und Markus Winkelhock bereits 2004 in Schanghai am Start, als die DTM erstmals in China gastierte. Während Audi den Hattrick des Meisterschaftsgewinns in den drei Vorjahren nicht mehr fortsetzen kann und die Titelentscheidung in China zwischen den Fahrern von Mercedes-Benz fällt, bleibt Audi seit seiner Rückkehr in die DTM in der Saison 2004 bei der Zahl der Titelsiege mit 4:3 der erfolgreichere Hersteller. Das Finale in Schanghai wird auf einer eigens für die DTM verwirklichten, 2,456 Kilometer langen Strecke im Stadtteil Pudong ausgetragen. Keines der Teams hat eine Kenntnis des neuen Kurses, der keinen Bezug zur Strecke von 2004 aufweist. "Damit werden die Karten am Jahresende noch einmal ganz neu gemischt", betont Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Während unser Mitbewerber einen harten Kampf im eigenen Team erleben wird, sind wir frei, um den Sieg zu fahren. Es wäre schön, dies in einem für Audi so wichtigen Land wie China auch umzusetzen." Mit einem neuen Fahrer und einer eigenen Beklebung wird dabei das neu aufgebaute Einsatzfahrzeug mit der Startnummer "9" antreten. Audi hat nach der Beurlaubung von Alexandre Prémat den Hongkong-Chinesen Darryl O’Young verpflichtet. Der blaue Audi A4 DTM des 30 Jahre alten Rennfahrers wirbt weiterhin für ein Produkt der Bauer Media Group – diesmal allerdings nicht für TV Movie, sondern für die chinesische Zeitschrift "Du Shi Li Ren". Der Titel ist in China das auflagenstärkste Mode- und Lifestyle-Magazin für Frauen mit einer verkauften Auflage von über 1,25 Millionen Exemplaren. Neben den neun Audi A4 DTM-Rennwagen sehen die chinesischen Fans am Rennwochenende noch vier weitere faszinierende Modelle: Zwei Audi TT RS in Langstrecken-Spezifikation, ein Audi R8 LMS Renntaxi und ein Audi R8 GT werden im Rahmenprogramm der DTM zu bewundern sein. Gefahren werden die Renntaxis von den fünfmaligen Le-Mans-Siegern und früheren Audi-Werksfahrern Emanuele Pirro und Frank Biela, vom früheren FIA GT3-Europameister Christopher Mies sowie von dem Malaysier Alex Yoong. Yoong war am Steuer des R8 LMS zuletzt beim ILMC-Lauf in Zhuhai in der GTC-Klasse siegreich.
Rennsport in einem immer bedeutenderen Markt Die DTM trägt mit ihrem Finale in Schanghai dem Gewicht eines immer größeren Automobilmarktes Rechnung. Im Oktober hat Audi das einmillionste Fahrzeug in China ausgeliefert, nachdem die Erfolgsgeschichte 1988 mit einem Lizenzvertrag begann. Die jüngsten Absatzzahlen ergänzen den Erfolg: In den ersten zehn Monaten des Jahres 2010 lieferte Audi in China 192.060 Fahrzeuge aus – ein Wachstum von 55,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit ist China nun vor Deutschland der größte Einzelmarkt für Audi. Am 7. November, nur drei Wochen vor dem DTM-Finale, beendete Audi die ILMC-Saison in China mit einem Sieg: Der Audi R8 LMS gewann in den Händen des Kundensportteams KK Performance die GTC-Klasse. Nun soll mit dem A4 DTM ein weiterer produktverwandter Rennwagen auf chinesischem Boden gewinnen. Aufwendige Logistik, die bis ins nächste Jahr reicht Von Oktober bis Januar – so lange dauert das DTM-Finale in Schanghai aus Sicht der Logistiker. Bereits am 8. Oktober haben Gefahrgüter aller Teams wie Schmierstoffe, Bremsenreiniger oder Pressluftflaschen in einem Sammelcontainer die Schiffsreise angetreten. Individuell gaben das Audi Sport Team Abt Sportsline, das Audi Sport Team Phoenix und das Audi Sport Team Rosberg seit dem 10. November ihre Luftfracht auf. Am Flughafen Hahn im Hunsrück sind das Material auf Flugzeugpaletten und die Audi A4 DTM-Rennwagen auf Tragegerüste – sogenannte Car racks – verladen worden.
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