Warum wollten Sie unbedingt auf nasser Strecke raus? "Wegen des Nervenkitzels. Wenn man selbst bei Regen fährt, geht man vom Gas, das machen die Jungs hier eben nicht. Es reizt mich einfach, unmittelbar mitzuerleben, wie ein Auto in den richtigen Händen bei nassen Bedingungen reagiert und was möglich ist. Wenn der normale Autofahrer mindestens einen Gang zurückschaltet, geben die Rennprofis noch mal Gas. Das ist schon geil." Sie sind schon mehrfach mit dem Audi DTM-Renntaxi unterwegs gewesen. Was hat Sie am meisten beeindruckt? Die vehemente Beschleunigung, die brachialen Bremsen oder die extrem hohen Fliehkräfte in den Kurven? "Eindeutig das Bremsen. Das ist einmalig. Einen starken Antritt haben auch gut motorisierte Serienautos. Aber die Bremskräfte eines DTM-Wagens sind eine ganz andere Welt. Man sitzt im Cockpit und denkt: Oh, eigentlich müssten wir jetzt aus der Kurve fliegen, aber irgendwie geht dann doch alles gut. Diese enormen Kräfte als Fahrer sinnvoll einzusetzen, muss man natürlich lernen." Warum zieht es Sie immer wieder zur DTM und nicht - wie viele Ihrer Kollegen - zur Formel 1? "Für mich gilt wie für jeden anderen Fan auch: Man ist bei der DTM einfach dichter am Geschehen. Auch wenn ich nicht mit dem ganz grossen Fachwissen glänzen kann, macht es mir einfach Spass, dabei zu sein. Ein anderer Faktor ist, dass man im Unterschied zum Formelwagen in den DTM-Boliden noch einen normalen PKW wiedererkennt. Es beeindruckt mich, was die Techniker beispielsweise aus einem Audi A4 rauskitzeln und was die Fahrer mit den Autos anstellen." Man sieht Sie in Ihren Filmen immer wieder am Steuer sitzen. Zufall, oder ist Moritz Bleibtreu auch privat gern im Auto unterwegs? "Ja, dass kann man sagen. Mein Beruf bringt es einfach mit sich, dass ich viel unterwegs bin. Wenn es geht, nehme ich gern das Auto: Sachen rein und los. Das ist wunderbar unkompliziert." Und welcher Autofahrertyp sind Sie? "Ich würde mich als umsichtigen Fahrer bezeichnen, schätze aber schnelle Autos wie meinen Audi S4 und fahre auch gern zügig. Aber nur wenn ich wirklich Platz dazu habe, weil es sonst einfach zu gefährlich ist. Ich finde es gut, dass wir in Deutschland noch die Möglichkeit dazu haben." Welche Projekte stehen demnächst auf Ihrem Programm? "Ich habe gerade die Dreharbeiten zu Lippels Traum von Autor Paul Maar, dem Erfinder des Sams, abgeschlossen. Ab Oktober beginnen die Aufnahmen für Soul Kitchen, einen Film meines guten Freundes Fatih Akin."
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