30.500 Zuschauer (am Wochenende) sahen auf dem Circuit de Catalunya eine eindrucksvolle Vorstellung der Audi Mannschaft – und einen sensationellen Start von Timo Scheider, mit dem der Titelverteidiger den Grundstein zum Sieg legte. Vom fünften Startplatz schob sich der Audi Pilot auf Platz eins nach vorne und konnte anschließend an der Spitze souverän das Tempo diktieren. "Einen solchen Start sieht man wirklich ganz selten und ihn gibt es im Leben eines Rennfahrers vermutlich nur einmal", erklärte Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Wir haben heute insgesamt eine überzeugende Teamleistung abgeliefert. Die Performance hat gestimmt, die Fahrer haben keine Fehler gemacht, die Boxenstopps waren perfekt – es war ein tolles Wochenende für Audi." Für Timo Scheider war es der zweite Saisonsieg und der fünfte seiner DTM-Karriere. "Mein Start war granatenmäßig", bestätigte der Titelverteidiger. "Aber dass es so gut geklappt hat, war natürlich auch ein Stück weit Glück. Ich muss mich zudem bei meinen Jungs bedanken, dir mir heute Nacht noch eine neue Kupplung eingebaut haben, nachdem ich gestern nicht zufrieden war. Die neue hat super funktioniert hat. Zwölf Punkte Vorsprung hören sich gut an, aber in der DTM kann viel passieren." Tom Kristensen und Martin Tomczyk komplettierten einen überlegenen Audi Dreifachsieg. Damit standen in diesem Jahr bereits zum vierten Mal im achten Rennen ausschließlich Audi Piloten auf dem Podium. "Es hat sich heute gezeigt, dass Audi das schnellste Auto in der DTM hat", erklärte Tom Kristensen, der von der Pole Position ins Rennen gegangen war, in der ersten Kurve jedoch Timo Scheider den Vortritt lassen musste. "Ich denke, Timo hat mit diesem Start sein Meisterstück gemacht. Ich war ziemlich überrascht, ihn plötzlich im Rückspiegel zu sehen." Der von Position sechs gestartete Mattias Ekström verlor im Startgerangel eine Position und einen Zusatzflügel an der Frontpartie seines A4 DTM. Trotzdem hatte er in der Schlussphase die Chance auf Platz vier. Doch seine Angriffe auf den deutlich langsameren Gary Paffett blieben erfolglos. In der vorletzten Runde musste er noch dessen Teamkollegen Bruno Spengler vorbeilassen. "Ich denke, es war deutlich zu sehen, dass ich schneller war als Gary", sagte Ekström. "Auch mein Auto war schnell. Aber Gary ist defensiv gefahren. Nachdem ich eine Verwarnung erhalten hatte, konnte ich nicht mehr attackieren." Mit Alexandre Prémat auf Rang acht stellte Audi in Barcelona auch den besten Fahrer eines Jahreswagens. Der Franzose holte damit endlich seinen ersten Punkt in der DTM-Saison 2009. Oliver Jarvis und Mike Rockenfeller belegten die Plätze neun und zwölf. Katherine Legge wurde von Mercedes-Pilotin Susie Stoddart "torpediert", unmittelbar nachdem sie ihre Konkurrentin überholt hatte. Auch Markus Winkelhock musste seinen A4 DTM nach einem Treffer eines Konkurrenten abstellen. In der Gesamtwertung der DTM hat Timo Scheider vor den letzten beiden Rennen in Dijon (11. Oktober) und Hockenheim (25. Oktober) nun zwölf Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Mattias Ekström und 14 Punkte Vorsprung auf Gary Paffett (Mercedes). Damit könnte Scheider sich den Titel in Dijon schon vorzeitig sichern. Mit Bruno Spengler und Martin Tomczyk haben noch zwei weitere Piloten zumindest rein rechnerisch Titelchancen. Audi könnte im 100. Jahr seines Bestehens der erste Automobilhersteller der Geschichte werden, der sich einen dritten DTM-Titel in Folge sichert.
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