Vor den Augen von Prof. Dr. Martin Winterkorn, dem Vorstandsvorsitzenden des Volkswagen-Konzerns, gelang Mattias Ekström ein perfektes Wochenende: Pole-Position, Sieg und schnellste Runde. Der Schwede übernahm am Start die Führung, konnte sich sofort von den Verfolgern absetzen, einen Vorsprung von bis zu sechs Sekunden herausfahren und anschließend bei glühender Hitze von knapp 30 Grad im Schatten und Asphalttemperaturen von rund 50 Grad das Tempo kontrollieren. "Wenn man so lange nicht gewonnen hat, weiß man erst wieder, wie schön ein Sieg ist", sagte Ekström nach seinem 14. Erfolg in der populärsten internationalen Tourenwagen-Rennserie – und seinem ersten seit dem Rennen in Le Mans im Oktober 2008. "Heute hat alles perfekt funktioniert. Danke an Audi und das Audi Sport Team Abt Sportsline. Auch die Reifen haben gehalten. Ich hatte etwas Angst, als ich Vibrationen bekam – aber das war nur Pick-up auf den Reifen. Die zehn Punkte für die Meisterschaft tun richtig gut." Entscheidend auf dem 4,005 Kilometer langen Kurs in Valencia war die Fahrzeugabstimmung, die den Technikern von Audi Sport perfekt gelang. Das ermöglichte es Martin Tomczyk, mit zwei späten Boxenstopps vom neunten Startplatz auf Position zwei nach vorne zu fahren. "Die Strategie war hervorragend", erklärte der Deutsche, der beim Saisonauftakt in Hockenheim klar in Führung liegend einen Reifenschaden erlitten hatte. "Das Auto lief hervorragend. Ich konnte eine schnelle Runde nach der anderen fahren. Nach dem zweiten Boxenstopp bin ich hinter ‚Eki’ rausgekommen." Tomczyks Freude über den zweiten Platz währte jedoch nur bis kurz vor 19 Uhr. Weil einer der zwölf im Rennen an seinem Audi A4 DTM verwendeten Reifen versehentlich aus einem falschen Kontingent stammte, wurde der Audi-Pilot am Abend wegen eines "Formfehlers"aus der Wertung genommen. "Dadurch hatte Martin keinen Vorteil, aber die Regeln sehen in diesem Fall einen Wertungsausschluss vor", erklärte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Prinzipiell war es ein tolles Rennen für Audi – und mit dem ursprünglichen Ergebnis hätten wir sehr zufrieden sein dürfen. Unsere Autos waren schnell und unsere Fahrer stark. Es war insgesamt eine starke Mannschaftsleistung. ‚Eki’, Oliver (Jarvis) und Martin (Tomczyk) haben das Rennen bestimmt. Es hätte für Audi ein 1-2-3-Erfolg werden können. Doch das Problem mit dem fehlenden Benzindruck an Olivers Auto, das wir noch genau analysieren müssen, und die Panne in Martins Team haben den möglichen Dreifachsieg verhindert." Mit Alexandre Prémat, Timo Scheider, Mike Rockenfeller und Miguel Molina auf den Plätzen drei, vier sechs und acht kamen vier weitere Audi-Piloten in die Punkteränge. Prémat (Audi Sport Team Phoenix) lieferte sich in der Anfangsphase ein hartes Duell mit Mercedes-Pilot Gary Paffett, das auch nach dem Rennen noch für Diskussionen sorgte. "Ich habe keinen Grund, mich zu entschuldigen, das war 50:50", meinte der Franzose, der nachträglich den dritten Platz auf dem Podium erbte. Mit Gary Paffett geriet auch Miguel Molina aneinander – und das gleich zweimal: Im ersten Akt presste sich der 21-jährige Lokalmatador mit einem Überraschungsangriff am Mercedes des Briten vorbei. In der Schlussrunde konterte Paffett und entriss mit einem ähnlich harten Manöver Molina wieder den achten Platz. Durch Tomczyks Ausschluss rückte der Spanier wieder in die Punkteränge auf. Oliver Jarvis war im Rennen ähnlich schnell unterwegs wie Mattias Ekström und Martin Tomczyk, rollte acht Runden vor Schluss jedoch auf Rang drei liegend aus Markus Winkelhock (Audi Sport Team Rosberg) musste seinen Audi A4 DTM nach 34 Runden mit einem Defekt an der linken Hinterradaufhängung abstellen. Seine Teamkollegin Katherine Legge konnte wegen eines Infektes nicht am Rennen teilnehmen. In der Fahrerwertung liegt Mattias Ekström mit 13 Punkten drei Punkte hinter dem neuen Tabellenführer Bruno Spengler auf dem zweiten Tabellenrang.
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