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Motorsport: Formel 1

Donnerstag, 9. Februar 2012 Vier Formel 1-Teams mit Renault Motoren am Start

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In der Formel 1-Saison 2012 setzen gleich vier Rennställe auf die RS27-Achtzylinder von Renault Sport F1: Red Bull Racing mit Champion Sebastian Vettel, Lotus, Caterham und erstmals seit den erfolgreichen 1990er-Jahren auch wieder Williams. Damit stattet Renault in der Königsklasse des Motorsports so viele Teams mit Motoren aus wie kein anderer Hersteller.

 

Die Saison 2012 markiert für Renault das 35. Jahr in der Formel 1. In dieser Zeit wurden zehn Konstrukteurs- und neun Fahrertitel mit Motoren des französischen Herstellers erzielt. Das neue Jahr bringt für das Renault Sport F1 Entwicklungszentrum in Viry-Châtillon neue Herausforderungen. Neben der Integration des RS27-Triebwerks in vier statt wie bislang drei unterschiedliche Chassis und der Ausweitung der technischen Unterstützung zählen hierzu auch Änderungen am Motor selbst.

Viel Arbeit durch neues Auspuffreglement
Die Modifikationen sind vor allem die Folge des neuen Reglements zur Auspuffanlage der Formel 1-Boliden. Wichtigste Neuerung: 2012 ist es nicht mehr möglich, den Diffusor mit den Abgasen anzublasen, um den Anpressdruck zu erhöhen. „Im Prinzip kehren wir zu den Bestimmungen von 2010 zurück, aber einfach die Uhr zurückzudrehen, funktioniert nicht, da sich in der Zwischenzeit auch die Regeln für den Einbau des Motors im Fahrzeug geändert haben“, erklärt Rob White, stellvertretender Geschäftsführer Technik von Renault Sport F1. Stattdessen mussten die Motoren spezialisten aus Viry-Châtillon die Position des Triebwerks in vier unterschiedlichen Chassis überarbeiten und vier verschiedene Auspuffanlagen entwerfen.

Da das neue Regelwerk auch wieder einen größeren Querschnitt der Auspuff-Endrohre erlaubt, wächst die Motorleistung um zehn bis 20 PS. „Damit steigt auch die Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden“, so White. „Wir mussten deshalb bestimmte Triebwerks komponenten gezielt modifizieren, um ihre Zuverlässigkeit und damit auch die Zuverlässigkeit der kompletten Aggregate über die gesamte Lebensdauer zu steigern“, erklärt der Motorenfachmann weiter. Bei einer veranschlagten Einsatzdauer für jeden Motor von jeweils drei Rennwochenenden werde Renault Sport F1 daher in der Lage sein, über die ganze Saison Triebwerke mit theoretisch unbegrenzter Kilometerleistung bereitzustellen. „Dadurch sind wir über alle 20 Rennen äußerst flexibel“, so White.

Parallel dazu arbeitet Renault Sport F1 mit Hochdruck an den deutlich energieeffizienteren V6-Turboaggregaten mit 1,6 Liter Hubraum, die die bisherigen 2,4-Liter-V8-Saugmotoren ab 2014 in der Königsklasse des Motorsports ersetzen werden. „Wir sind in der Entwicklung bereits weit gekommen und unternehmen bereits Prüfstandtests mit Komponenten. Die kompletten Motoren werden erstmals 2013 auf den Prüfstand kommen“, berichtet White.

Red Bull Racing – Der Titelverteidiger Red Bull Racing, Weltmeister Sebastian Vettel und sein Teamkollege Mark Webber vertrauen weiterhin auf die V8-Aggregate von Renault Sport F1. Noch vor dem Jahreswechsel verlängerten beide Partner außerdem die erfolgreiche Zusammenarbeit: Red Bull Racing und Renault entwickeln gemeinsam die neue V6-Turbomotoren generation für 2014.

Zunächst aber konzentrieren sich die Seriensieger des Vorjahrs auf 2012. Neben dem 24-jährigen Heppenheimer Vettel steuert der 35 Jahre alte Australier Mark Webber den zweiten Red Bull-Boliden. Ziel der Mannschaft um Technik-Chef Adrian Newey ist 2012 der erneute Gewinn der Weltmeisterschaft.

Der Red Bull-Renault RB8, der unmittelbar vor den ersten Winter-Testfahrten präsentiert wurde, ist eine Evolution des Erfolgsmodells, mit dem Vettel seinen zweiten WM-Titel holte. Wie fast alle diesjährigen Grand-Prix-Fahrzeuge verfügt er über die markante Stufe zwischen Cockpit und Nase. Hintergrund: Die Aerodynamiker möchten möglichst viel Luft unter das Auto leiten, um dort Anpressdruck zu erzeugen. Hierfür benötigen sie ein nach vorne ansteigendes Monocoque. Gleichzeitig hat der Automobil-Welt verband FIA eine flachere Nase vorgeschrieben, damit diese bei Unfällen nicht als „Sprungschanze“ für andere Fahrzeuge dient. Den daraus resultierenden Knick in der Front nutzt Konstrukteur Adrian Newey als zusätzlichen Lufteinlass.

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