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Die Kategorie des "Grossen Preises" ist noch jung - erst zwei Jahre zuvor, 1906, richtet Frankreich das erste Rennen in der Königsklasse des Automobilrennsports aus. Es gilt, obgleich es im gleichen Jahr auch andere international besetzte Veranstaltungen gibt, als direkte Weiterführung der seit der Jahrhundertwende durchgeführten Gordon-Bennett-Rennen. Die Rennformel gibt die Eckdaten vor: Leergewicht der Fahrzeuge inklusive Betriebsstoffe mindestens 1100 Kilogramm, maximale Zylinderbohrung 155 Millimeter, Gewicht von Fahrer und Beifahrer zusammen mindestens 120 Kilogramm - und nur sie dürfen Reparaturen am Fahrzeug vornehmen.
Benz & Cie. und die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) sind damals konkurrierende Unternehmen, der Zusammenschluss erfolgt erst 1926. Der Rennsport ist ein bewährtes Mittel, um die Güte und Leistungsfähigkeit der Produkte zu zeigen. Damals gilt noch viel mehr als heute der markante englische Satz: "Win on Sunday, sell on Monday." (Gewinne am Sonntag, verkaufe am Montag.) Denn das Automobil ist noch nicht zum Allgemeingut geworden, viele Kunden sind nicht auf eine Marke eingeschworen, und unzählige Hersteller bevölkern den Markt. Wobei sowohl Benz als auch Daimler seit ihrer unabhängig voneinander erfolgten Erfindung des Automobils im Jahr 1886 sich längst im oberen Marktsegment etabliert haben - die Produkte aus Mannheim respektive Stuttgart gelten als qualitativ äusserst hochwertige und technisch absolut voranfahrende Fortbewegungsmittel. Diese Vormachtstellung unterstreichen beide Unternehmen auch immer wieder in Autorennen - gegeneinander und gegen andere Marken.